Der Vasalauf ist zweifelsfrei der Saisonhöhepunkt im Skimarathon-Kalender. Am Sonntag werden sich wieder mehr als 16.000 Langläufer auf den 90 Kilometer langen Weg von Sälen nach Mora machen. Oder doch nicht?
Zu warme Bedingungen
Wie in Mitteleuropa war auch in Skandinavien der Winter zu warm. Zwar liegt genug Schnee auf den Trassen des Vasalaufs, in den letzten Tagen drückte aber das Wasser aus dem Moor entlang einzelner Abschnitte von unten durch die Loipe. Gestern konnten die Organisatoren dann auf einer Pressekonferenz leichte Entwarnung geben, noch ist die Durchführung aber nicht zu 100 Prozent gesichert. Viel hängt davon ab, wie sich die Temperaturen bis Sonntag entwickeln. Liegen sie unter dem Gefrierpunkt, sollte alles planmäßig über die Bühne gehen.
Creme de la Creme am Start
Wieder einmal werden sich die besten Skimarathon-Läufer am Sonntag um 8:00 Uhr in Sälen einfinden, um den prestigeträchtigen Sieg beim Vasalauf unter sich auszumachen. Mit dabei ist aus norwegischer Sicht Vorjahressieger Jörgen Aukland zusammen mit seinem Bruder Anders, sowie dem Marcialonga Sieger Simen Oestensen. Dazu gesellen sich die schwedischen Dreifachsieger Jörgen Brink, Oskar Svard und Daniel Tynell. Ebenfalls zu den Favoriten zählt der Tscheche Stanislav Rezac. Aus deutscher Sicht werden die xc-ski.de Skimarathon Teamathleten Franz Göring, Jens Filbrich, Thomas Freimuth und Daniel Heun ein Wörtchen um die vorderen Platzierungen mitsprechen wollen. Dazu kommt der beste Deutsche im letzten Jahr, Andy Gerstenberger. Bei den Damen gilt sicherlich Seraina Boner aus der Schweiz als große Favoritin. Aber auch Vorjahressiegerin Laila Kveli aus Norwegen wird um den Sieg mitkämpfen.
Traditionsstrecke mit historischem Hintergrund
Seit 1922 wird der Vasalauf von Sälen nach Mora ausgetragen. Er erinnert an die Flucht beziehungsweise an die Zurückholung des späteren Königs Gustav I. Vasa durch die zwei schnellsten Skiläufer des Ortes Mora, was schließlich zum Unabhängigkeitskrieg Schwedens gegen Dänemark führte. Seit den 1970er Jahren stieg die Popularität des Rennens rasant an und inzwischen wird das Teilnehmerlimit von 15.800 Läufern noch am Tag des Anmeldungsstarts erreicht. Neben den vielen Profis am Start gehen auch immer wieder Miglieder verschiedener Königshäuser und andere Prominente an den Start.