Das sogenannte Snowfarming wird in immer mehr Langlaufregionen praktiziert. Wir zeigen euch, wo man Schnee eingelagert hat, um für Jedermann im Frühwinter Loipenkilometer zu präparieren.
Seefeld (Österreich)
Die Olympiaregion Seefeld beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der möglichst effizienten, kostengünstigen, ökologisch verträglichen und damit resourcenschonenden Schneeproduktion. In der Wintersaison 2015/16 wurden rund 7.000 Kubikmeter Kunstschnee gesammelt und im Frühjahr 2016 zum Schutz vor Sonne abgedeckt. Die Einlagerung erfolgte ganz ohne Chemieeinsatz: Der „Alt-Schnee“ harrt seines Einsatzes unter einer Schicht Hackschnitzel (diese werden nach Aufbringen des Schnees im Seefelder Fernwärmewerk als Heizmaterial verwendet). Mit dem konservierten Schnee kann die Langlauf-Saison 2016/17 voraussichtlich ab Freitag, den 11. November 2016 gestartet werden. Die entstehende Loipe entspricht einem Teil des neuen WM-Kurses (blaue Führung in Richtung Mösern) und wird als Gerade mit einer Länge von 2 Kilometern (hin und retour 4 Kilometer) und einer Breite von 9 Metern im Gegenverkehr präpariert.
Ramsau am Dachstein (Österreich)
Auch in Ramsau am Dachstein hat man in den letzten Jahren Erfahrungen im „Übersommern“ von Schnee gesammelt. Das resultierte in einer noch einmal deutlich vergrößerten Menge an Schnee, die am Ende der vergangenen Saison eingelagert wurde. Unter Hackschnitzel und einer Plane zum Schutz gegen Regen lagen direkt neben der Schanze zu Beginn 24.000 Kubikmeter. Wie viel letztlich davon übrig bleibt, lässt sich nach Angaben des Tourismusverbandes nicht genau sagen. Deshalb ist auch eine Angabe, wie viele Loipenkilometer belegt werden können, derzeit noch nicht möglich. Man will in diesem Jahr aber auf jeden Fall wieder die richtigen Wetterbedingungen abwarten, um die Loipe möglichst lange zu konservieren und so den Übergang zum Neuschnee und der Präparierung des gesamten Loipennetzes zu schaffen. Derzeit geht man in Ramsau am Dachstein davon aus, dass die Snowfarming-Loipe Mitte November geöffnet werden kann.
Davos (Schweiz)
Die größte Erfahrung mit einer Snowfarming-Loipe hat man in Davos. Bereits 2008 wurde ein erster Versuch gestartet. Im Herbst 2015 wurde das Schneedepot vergrößert und neu gebaut. Nun steht im Vergleich zum Vorjahr die dreifache Kapazität zur Verfügung. Zum Ende der vergangenen Saison wurden rund 20.000 Kubikmeter Schnee eingelagert. Die Snowfarming-Loipe wird dieses Jahr am Samstag den 29. Oktober offiziell eröffnet. Es soll eine Loipe von rund vier Kilometern Länge entstehen. Die Loipe steht grundsätzlich allen Langläufern zur Verfügung. Neu sind allerdings Zeitfenster, die Leistungssportlern vorbehalten bleiben. Für diese Leistungssport-Zeitfenster ist auch eine vorherige Anmeldung erforderlich. Die Benutzung der Snowfarming-Loipe wird dieses Jahr gebührenpflichtig. Es gibt eine Tageskarte für fünf Schweizer Franken oder eine Monatskarte für 40 Schweizer Franken. Ab Dezember steht dann das Davoser Loipennetz wieder gratis zur Verfügung.
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