Nun ist das Großereignis des Winters wieder Geschichte: Die Nordische Ski-WM im italienischen Val di Fiemme – nur noch wenige Wochen bis zum Saisonende. Wir blicken noch einmal auf die Titelkämpfe im Fleimstal zurück …
Gewinnerinnen und Verliererinnen
Will man die Gewinner der Langlauf-Bewerbe aufzählen, kommt man an den Norwegerinnen nicht vorbei: Wie zuvor angekündigt holten Marit Bjoergen und Therese Johaug zusammen fünfmal Gold, im Teamsprint, den beide ausließen, entäuschten die norwegischen Vertreterinnen dann sogar als Vierte und blieben ohne Medaillen. Anders als zuvor teamintern angedacht, wurde aber nicht Therese Johaug die Königin von Val di Fiemme, sondern ihre erfahrene Kollegin Marit Bjoergen. Für die 32-Jährige schloss sich im Val di Fiemme der Kreis: Genau zehn Jahre zuvor gewann die Norwegerin bei den letzten Titelkämpfen im Fleimstal ihre allererste WM-Goldmedaille, inzwischen sind es mit den vier neuen Erfolgen derer zwölf. Wenn es auch in den Einzelrennen nicht so gut lief wie erhofft, muss man die US-Amerikanerinnen zu den Gewinnerinnen der Teambewerbe zählen: Gold im Teamsprint und ein vierter Platz mit der Staffel brachten die US-Girls zum Strahlen. Zu den Verliererinnen ist dagegen eher Justyna Kowalczyk zu zählen, die sich so viel vorgenommen hatte, zum Schluss aber nur einmal Silber aus dem abschließenden Massenstartrennen zu Buche.
Herren-Medaillen gut verteilt
Sehr viel offener waren die Rennen bei den Herren, die Medaillen wurden ausgewogener verteilt. So konnten sich in den Sprints dank Nikita Kriukov gleich zweimal die Russen in die Siegerlisten eintragen, zwei Siege inklusive der Staffel gingen an Norwegen beziehungsweise Petter Northug, Dario Cologna holte das erste WM-Gold in die Schweiz und der abschließende Massenstart war fest in den Händen von Johan Olsson. So konnte er das schwedische Silberteam nach sechs zweiten Plätzen doch noch vergolden.Ganz anders als sonst präsentierte sich auch Petter Northug. Zwar wurde er wieder gelegentlich für überhebliche Gesten kritisiert, aber der Norweger zeigte auch viele Emotionen: Nach seinem überlegenen Freistilsieg lag er weinend im Schnee, war nach dem Staffel-Gold ungewöhnlich locker und gelöst und ging wie vorher angekündigt mit den Kollegen live im norwegischen Fernsehen baden. Außerdem wurde bekannt, dass Northug seit Jahren seine Bonuszahlungen, u.a. auch von Sponsoren, Gelder von verschiedenen Events oder auch Erlöse aus Versteigerung wie z.b. der Goldjacken der WM 2011 komplett an ‚Redd Barner‘ zu Gunsten notleidender Kinder gespendet hat – insgesamt um die 140.000 Euro. Gefällt mir!
Gute deutsche Ergebnisse ohne Edelmetall
Wirft man nur einen kurzes Blick auf den Medaillenspiegel, wirkt das Ergebnis ernüchternd: Die erste WM seit 16 Jahren völlig ohne Edelmetall für die deutschen Langläufer – das gab es zuletzt 1997 im norwegischen Trondheim. Doch wenn es auch viele Rückschläge, gerade in den Teambewerben gab, gibt es doch durch einige Top10-Ergebnisse durchaus Grund zur Hoffnung. Am dichtesten dran am Treppchen war Biathlon-Leihgabe Miriam Gössner, die nur um 0,5 Sekunden an der Bronzemedaille vorbeischrammte. Doch auch Nicole Fessel überraschte als Fünfte im Massenstart, Hannes Dotzler wurde Siebter. Neun weitere Top15-Platzierungen konnten in den Einzelrennen erreicht werden.
Alles noch einmal nachlesen?
Ihr habt das eine oder andere spannende Rennen verpasst oder wollt euch noch einmal zurückerinnern? Da seid ihr hier genau richtig! In unserem Val di Fiemme WM-Special findet ihr alles auf einen Blick: Alle News, Ergebnisse, Medaillenspiegel, Interviews und Statements der Deutschen, Videos der Pressekonferenzen und zahlreiche Bildergalerien mit den schönsten Schnappschüssen der WM-Tage. Außerdem könnt ihr euch auch die Aufzeichnungen des xc-ski.de WM-Stammtisches noch einmal ansehen. Es waren viele interessante Interviewpartner bei Mario Felgenhauer zu Gast.
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