In einer der Aufsteigernationen der letzten Jahre blickt man gelassen auf die kommende Olympiasaison voraus und steckt sich durchaus realistische Ziele. Die Schweiz ist zu einer Langlaufnation geworden.
Leistungen steigern sich von Saison zu Saison
Der Schweizer Langlaufsport weist eine erfreuliche Entwicklung auf; die Leistungen der Schweizer Langläufer steigerten sich in der Vergangenheit von Saison zu Saison. Unbestrittener Höhepunkt der vergangenen Saison waren der Sieg von Dario Cologna an der Tour de Ski sowie der Gewinn des Gesamtweltcups. Damit schrieb der junge Müstairer Schweizer Sportgeschichte. Aber auch seine Teamkollegen trugen zur positiven Entwicklung bei: So weist das ganze Langlaufteam die stolze Zahl von insgesamt 1946 Weltcuppunkten (vor zwei Jahren 563) auf. Nebst der starken Distanzgruppe der Männer mit Toni Livers, Curdin Perl und Remo Fischer glänzten auch die jüngeren Sprinter mit erfreulichen Ergebnissen. Als Lohn der harten Arbeit und der guten Leistungen erhalten die Schweizer neu sechs Startplätze (vor zwei Jahren zwei) im Weltcup. An den Weltmeisterschaften im tschechischen Liberec wurde eine Medaille nur knapp verfehlt. Das Frauenteam konnte aufgrund vieler Verletzungen nicht an die erfolgreiche Saison 2007/08 anknüpfen. Die Saison verlief mit 14 Resultaten in den Top 30 durchzogen. Höhepunkt war der Sieg von Seraina Mischol am Engadiner Skimarathon.
Olympische Winterspiele als Saisonhöhepunkt
Die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver sind auch für die Langläufer unbestrittener Höhepunkt der kommenden Saison. Die sehr guten Resultate der vergangenen Saison stimmen zuversichtlich. In Whistler Olympic Park, rund 125 km nördlich von Vancouver, wird eine Medaille angestrebt. Dario Cologna gilt zwar als Hoffnungsträger, es darf jedoch mit einer starken Mannschafsleistung gerechnet werden. Im Weltcup werden mehrere Podiumsplätze erwartet. Im Nationenranking streben die Herren Rang 6, die Damen Rang 10 an. An den Juniorenweltmeisterschaften soll eine Klassierung in den Top 6 sowie eine in den Top 12 erreicht werden. Weiter gilt es, den Titel von Dario Cologna an der Tour de Ski zu verteidigen.
Athleten profitieren von idealem Sommertraining
Die Vorbereitung auf die bevorstehende Saison verlief mehrheitlich wunschgemäss. So konnte der Skitunnel in Oberhof während dem Sommer gezielt genutzt werden. Zudem erzielten die Athleten, insbesondere das Kader Distanz Herren, in den verschiedenen Leistungstests überaus erfreuliche Ergebnisse. Hingegen hatten Laurence Rochat (A-Kader, Fersenoperation) und Dario Cologna (Nationalmannschaft, Muskelfaserriss im Oberschenkel) Verletzungspech. Zudem konnten aufgrund von kleineren Verletzungen oder Erkrankungen weitere Athleten wie Bettina Gruber (B-Kader), Karin Camenisch (B-Kader), Silvana Bucher (A-Kader), Seraina Mischol (A-Kader) oder Remo Fischer (A-Kader) nur eingeschränkt trainieren.
Vielversprechender Langlauf-Nachwuchs
Im Nachwuchsbereich liegt grosses Potential, speziell im Kader U20 der Herren lassen vielversprechende Talente auf zukünftig starke Leistungen hoffen. Den jungen Athleten kommt zugute, dass der straffe Kaderbetrieb mit intensiven Stützpunkttrainings in Davos kombiniert wird. Auch die Nachwuchshoffnungen erzielten in den Leistungstests regelmässig hervorragende Ergebnisse.
Nach dem Abgang von Adriano Iseppi hat Hippolyt Kempf, bislang Disziplinenchef Nordische Kombination, die Disziplin Langlauf übernommen. Ansonsten gibt es keine Veränderungen im Trainerstab zu verzeichnen, das Weltcupteam startet mit dem gewohnten Trainerstab in die Olympiasaison. Einzig im Nachwuchs gibt es eine Neuerung: Albert Manhart übernimmt die Funktion als Nachwuchstrainer.
Quelle: Swiss-Ski