Therese Johaug hat das Klassikrennen der sechsten Etappe der Tour de Ski im Val di Fiemme völlig dominiert. Sie gewann im Dauerregen vor Astrid Uhrenholdt Jacobsen und Anne Kyllönen.
Johaug lässt Jacobsen keine Chance
Die beiden Topfavoritinnen des Rennens über fünf Kilometer klassisch haben den Sieg unter sich ausgemacht: Therese Johaug dominierte das Geschehen deutlich und lag im Ziel 14,9 Sekunden vor ihrer Landsfrau Astrid Uhrenholdt Jacobsen. „Es war ein toller Tag für mich. Ich bin in sehr guter Form. Meine Ski sind nur so geflogen, ich hatte die besten Ski, an die ich mich je erinnern kann“, meinte Johaug und Jacobsen sagte: „Ich denke, ich wollte heute das Podium mehr als jede andere. Ich bin in sehr guter Form und kann es mit fast jedem aufnehmen. Ich denke nicht viel an die Gesamtwertung der Tour. Schon jetzt ist es ein toller Erfolg für mich, in Führung zu liegen vor der Schlussetappe. Ich freue mich, dass die Chance sehr groß ist, dass endlich eine Norwegerin als Erstes die Ziellinie überquert.“ Im Kampf um den dritten Platz zwischen den beiden Finninnen Anne Kyllönen und Kerttu Niskanen wurde es richtig eng: Während des gesamten Rennens lag Kyllönen nur maximal vier Sekunden vor ihrer Teamkollegin. Niskanen, die etwas langsamer angegangen war drehte auf den letzten Kilometern zwar etwas auf, es reichte jedoch nicht ganz, um Kyllönen zu schlagen – 0,5 Sekunden trennten die Finninnen im Ziel. Rang fünf und sieben gingen durch Krista Lähteenmäki und Aino Kaisa Saarinen ebenfalls an das starke finnische Team, die Norwegerin Heidi Weng wurde Sechste. Masako Ishida belegte in ihrer Paradedisziplin den achten Rang, jedoch nur sechs Sekunden hinter dem Podium. Sara Lindborg lieferte wieder eine tolle Leistung ab und wurde Neunte vor Jessie Diggins.
Zeller erfüllt Olympianorm, Nystad 50%
Nach der Enttäuschung nach der gestrigen Toblacher Etappe gelang es Katrin Zeller im Fleimstal, den zweite Hälfte der geforderten Olympia-Norm zu erfüllen. Die Allgäuerin ging das Rennen mit der niedrigen Startnummer sechs sehr vorsichtig an, steigerte sich aber in Teichmann-Manier kontinuierlich und verlor im letzten Renndrittel nur noch sechs Sekunden auf Johaug. So konnte sie sich mit 35 Sekunden Rückstand über den starken elften Platz freuen und zuversichtlich in die Schlussetappe gehen. Ebenfalls Grund zur Freude hatte Claudia Nystad, die als 15. zumindest die halbe Olympianorm erfüllte. Dieses Ziel gelang Steffi Böhler nicht, die das Rennen zwar mit einer Zeit unter den ersten Zehn anging, dieses Tempo aber nicht durchhalten konnte. Im Ziel stand der 17. Platz zu Buche, so dass sie zum zweiten Mal relativ knapp die Top15 verpasste.
Ausblick auf morgen: Johaug vor Gesamtsieg
Mit nur 23 Sekunden Startrückstand auf Astrid Jacobsen scheint der erste Gesamtsieg von Therese Johaug als sicher, denn das Leichtgewicht ist seit Jahre die schnellste Dame an der Alpe Cermis. Auch wenn sie aktuell nicht in Topform zu sein scheint. Dahinter ist vieles möglich: Jacobsen gehört zwar zu den besseren Damen am Berg, zwischen 1,5 (2013) und fast drei Minuten (2011) verlor sie jedoch in den letzten Jahren auf Johaug. Dahinter lauern dann die Finninnen Anne Kyllönen (+1:31 Minuten), Kerttu Niskanen (+1:52 Minuten) und Krista Lähteenmäki. Letztere gehört seit Jahren immer zu den Top7 am Berg, so dass sie trotz 2:03 Minuten Rückstand wie auch Heidi Weng zu den Topfavoriten für Platz drei zählt. Beste Deutsche ist Katrin Zeller als Platz 15, für ein Top10-Platz noch möglich scheint.