Bei Vollmond und im Schein von Hunderten Fackeln auf den perfekt präparierten Loipen der Seiser Alm fand am Donnerstag Abend die 16. Ausgabe des Moonlight Classic statt. Über die 30 Kilometer triumphierten Thomas Bing sowie die Polin Justyna Kowalczyk. Auf der halben Distanz gingen die Siege an die Geschwister Dellagiacoma.
Bing profitiert von Fehler der Spitzengruppe
Nach dem Startschuss um 20 Uhr in Compatsch blieb lange eine relativ große Spitzengruppe, zu welcher unter anderem Vorjahressieger Tord Asle Gjerdalen gehörte, zusammen. Daran änderte sich auch bei der Sprintwertung, wo der Tscheche Fabian Stocek der Schnellste war, nichts. Später im Rennen gab es in der Führungsgruppe ein Missverständnis, wodurch einige Läufer falsch abbogen. Davon profitieren konnte Thomas Bing, welcher sich schließlich auch im Zielsprint gegen Klas Nilsson (Schweden) durch setzte. „Ich bin der Nutznießer des Fehlers und muss fairerweise sagen, dass wahrscheinlich jemand anderes gewonnen hätte. Trotzdem freue ich mich über den Sieg und natürlich auch darüber, dass ich den Zielsprint für mich entscheiden konnte. Die Loipe war schnell, aber es war auch sehr anstrengend“, sagte der Sieger nach dem Rennen. Rang Drei ging an Gabriel Strid, ebenfalls aus Schweden, vor dem Norweger Gjerdalen. Bei den Damen führte wenig überraschend kein Weg an Justyna Kowalczyk vorbei. Die 41-jährige Polin, die in ihrer aktiven Karriere unteranderem zwei Mal Olympiagold geholt hatte, feierte einen Start-Ziel-Sieg und ihren insgesamt dritten Triumph beim Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm. „Als ich noch im Weltcup aktiv war, habe ich oft hier auf der Seiser Alm trainiert. Schon damals habe ich mitbekommen, dass es dieses Rennen gibt und ich habe mir immer gesagt, dass ich selbst einmal hier starten werde. Die Atmosphäre ist unglaublich“, strahlte Kowalczyk. Den zweiten Platz belegte mit über sieben Minuten Rückstand die Deutsche Laura Stichling, während die Norwegerin Oda Nerdrum das Podium auf Rang Drei komplettierte.
Geschwister Dellagiacoma gewinnen über 15 Kilometer
Auf der halben Distanz von 15 Kilometern setzte sich wie im Vorjahr Tommaso Dellagiacoma durch, für den die Stoppuhr nach 35.07,2 Minuten stehen blieb. Er verwies seine Trentiner Landsleute Stefano Mich und Lorenzo Busin auf die Ehrenplätze. Bei den Damen überquerte Tommasos Schwester Carola Dellagiacoma, die Ziellinie als Erste. Ihr stand eine Zeit von 44.13,0 Minuten zu Buche. Dahinter folgten mit Guri Hulbak und Louise Marken Tronrud zwei norwegische Langläuferinnen. Auf Platz Vier folge mit Fiona Günther die beste Deutsche auf der Kurzdistanz, schnellster Deutscher über 15 Kilometer war Vegard Brechenmacher als Fünfter.
Alle Ergebnisse zum Nachlesen findet ihr hier: Ergebnisse Moonlight Classic 2024
Veranstalter ziehen eine positive Bilanz
Sichtlich zufrieden war auch OK-Chef Robert Gobbo. „Das war heute ein internationales Langlauffest mit 16 verschiedenen Nationen und Werbung pur für diesen wunderbaren Sport. Unser Team, dem 140 freiwillige Helferinnen und Helfer angehören, hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet. Dafür möchte ich allen danken, genauso wie unseren Sponsoren. Morgen beginnt bereits die Arbeit für die nächste Ausgabe, die am 13. Februar 2025 stattfinden wird“, gab Gobbo zu Protokoll.