Tour de Ski Oberstdorf: Frida Karlsson klare Siegerin im Klassik-Einzel – Hennig Sechste vor Stadlober

Krista Parmakoski (FIN), Frida Karlsson (SWE), Anne Kjersti Kalvaa (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Frida Karlsson hat den Einzelstart über zehn Kilometer auf der dritten Etappe dominiert und ihren sechsten Sieg im Langlauf Weltcup gefeiert. Krista Pärmäkoski und Anne Kjersti Kalvå schafften den Sprung aufs Podium. Katharina Hennig wurde Sechste vor Teresa Stadlober.

Sechster Erfolg für Karlsson

Frida Karlsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Wie so oft ging Frida Karlsson das Rennen sehr forsch an – im Gegensatz zu vielen anderen Rennen hielt sie ihr Tempo jedoch durch. Nach einer Runde führte sie den Wettkampf mit sechs Sekunden Vorsprung an, nach zwei Runden mit 16 Sekunden wie auch im Ziel. „Es war ein schönes Rennen. Ich habe mich sehr gut gefühlt und es hat Spaß gemacht“, meinte die glückliche Schwedin, die nun die alleinige Führung in der Tour de Ski übernimmt, nachdem vorher drei Athletinnen zeitgleich waren: „Das fühlt sich toll an, ich freue mich auf morgen. Jetzt geht es Schritt für Schritt weiter und ich gebe mein Bestes.“ Mit einem tollen Endspurt arbeitete sich Krista Pärmäkoski im leichteren Teil der Runde noch von Platz vier auf zwei vor. Rang zwei behielt wie bei der letzten Zwischenzeit Anne Kjersti Kalvå, nur 1,5 Sekunden hinter der Finnin, während Tiril Udnes Weng von zwei auf vier zurückfiel und das Podium um nur zwei Sekunden verpasste. Die fünftplatzierte Kerttu Niskanen war dann schon 40 Sekunden zurück und führte das Feld weiterer Athletinnen an, die bei allen Zwischenzeiten eng zusammen lagen.

Hennig gute Sechste vor Stadlober

Katharina Hennig (GER) © Modica/NordicFocus

Katharina Hennig und die Österreicherin Teresa Stadlober zeigten ein sehr gutes Rennen und belegten die Ränge sechs und sieben nur knapp hinter Niskanen. „Der Start in die Tour de Ski war deutlich besser, als ich gedacht hätte. Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich aus einer ruhigen Phase mit wenig Training so in eine Wettkampfphase starte. Da freue ich mich drüber und bin sehr zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Über das heutige Ergebnis freue ich mich auch, weil ich mich nicht super frisch gefühlt habe. Da ist ein sechster Platz mehr als gut, zusammen mit Niskanen auf einer Zeit. Ich denke, das ist eine gute Ausgangsposition für morgen, wo meine schwächere Technik wartet und dann gucken wir, was drin ist“, sagte Katharina Hennig, die sehr viel Unterstützung vor Ort hat: „Meine Großeltern, meine Eltern, meine Geschwister sind da, die Nachbarn von zu Hause. Ziemlich viele sind da und nach Val di Fiemme kommen noch mehr, Tanten, Onkels… Es ist richtig schön, das Zuschauer wieder erlaubt sind. Heute waren auch viele da, haben angefeuert und es war richtig laut, wenn man vorbeigelaufen ist. Das hat auf jeden Fall motiviert.“ In der Gesamtwertung liegt die Deutsche an fünfter Stelle mit 1:23 Minuten Rückstand, Stadlober ist Elfte mit 2:09 Minuten. „Oberstdorf liegt mir normalerweise immer sehr gut und auch das Rennen heute war mit Platz sieben wieder richtig cool“, freute sich die Salzburgerin: „Ich habe in der ersten Runde zwar ein wenig Zeit verloren, aber die zweite Rennhälfte war wirklich sehr gut. In der Gesamtwertung liege ich jetzt auf Rang elf und konnte damit einige Plätze gutmachen. Ich bin heute voll zufrieden, hatte super Material und morgen steht dann mit einer Verfolgung über 20 km schon das nächste harte Rennen auf dem Programm. Jetzt werde ich mich gut erholen und dann morgen wieder voll angreifen.“ Silje Theodorsen belegte Rang acht vor der Slowenin Eva Urevc, die einige Kilometer mit Anne Kjersti Kalvå mitlaufen konnte, die sich auf ihrer letzten Runde allein aber sichtlich am Limit war und immer wieder aus der Balance kam. Heidi Weng machte als Zehnte ein unzufriedenes Gesicht und weist in der Gesamtwertung nun auch schon einen Rückstand von zwei Minuten auf.

Sauerbrey und Carl in den Punkten

Katherine Sauerbrey (GER) © Modica/NordicFocus

Außer Hennig liefen aus dem DSV-Team nur noch Katherine Sauerbrey und Victoria Carl in die Punkte. Für Sauerbrey, die nach ihrer Verletzung noch Trainingsrückstand hat und eigentlich bei der Tour de Ski in erster Linie Wettkampfkilometer sammeln will, ist Rang 25 ein sehr guter Erfolg, während Victoria Carl aus privaten Gründen den Kopf nicht ganz frei hat und deswegen momentan nicht mehr an die Leistungen aus dem Dezember herankommt. „Einfach war es nicht“, so Katherine Sauerbrey: „Die Bedingungen waren echt schwierig heute. Die Spur war zu langsam, außerhalb dann fast zu eisig fürs Grätschen. Der Ski hat nicht ganz so gut gehalten, in der ersten Runde hatte ich echt Schwierigkeiten. Das wurde aber von Runde zu Runde deutlich besser. Ich habe dann auch ein paar Zeiten bekommen und das baut dann schon auf und motiviert. Ich denke, ich habe gut in der Rennen reingefunden und habe mir das dann ganz gut einteilen können.“ Auf das Rennen morgen ist die Vorfreude bei der Thüringerin nicht ganz so groß: „Morgen ist ja nochmal die doppelte Distanz, das wird dann noch eine Nummer knackiger. Mal schauen… Man braucht ein gutes Tempo, das man durchhalten kann, damit man nicht blau geht und nicht zu schnell angeht. Das ist wichtig, aber das gelingt mir meistens doch ganz gut.“ Mit 1:50 Minuten Rückstand auf Karlsson verpasste Pia Fink die besten 30 um Haaresbreite und auch Laura Gimmler als 34. fehlen nur fünf Sekunden auf die Punkte. Dennoch hatte sich die Oberstdorferin, die vor der Etappe noch Elfte in der Gesamtwertung war, natürlich etwas mehr vorgenommen – nun liegt Gimmler mit 3:03 Minuten Rückstand an 15. Stelle, Pia Fink ist 19. vor Sofie Krehl, die heute 35. wurde. Lisa Lohmann belegte Rang 39 vor Jessie Diggins und ihrer Namenskollegin Lisa Unterweger aus Österreich. Alexandra Danner kam als 57. in die Wertung. Diggins, die man im Rennen immer wieder in den Anstiegen kämpfen sah, sagte später im schwedischen Fernsehen: „Ich hatte sehr schnelle Ski. Aber ich habe den Fehler gemacht, auch um mehr Stieg zu bitten. Darum wurde es dann sehr schwer.“

Das sagt der Teamchef

Peter Schlickenrieder (GER) © DSV

Peter Schlickenrieder ist nicht unzufrieden mit den Leistungen seiner Athletinnen, weiß aber auch, dass morgen noch etwas geht: „Oberstdorf ist eine selektive Strecke, das weiß man noch von der WM. Da trennt sich Spreu von Weizen. Heute bei den Damen haben wir Weizen dabei gehabt. Toller sechster Platz von der Katharina Hennig, dann haben wir zwei weitere Top30 Plätze mit der Katherine Sauerbrey und Victoria Carl auf 26 und 27 und ganz knapp hinter dem Top30 Pia Fink. Da kann man zufrieden sein. Bei Laura Gimmler, Sofie Krehl werden nicht ganz zufrieden sein, die können mehr und werden sicher morgen im Skater noch einmal angreifen, vor allem die Sofie, die doch die bessere Skaterin ist und die dieses Verfolgungsrennen gut gestalten kann.“

Drei Schweizerinnen unter besten 30

Nadja Kaelin (SUI) © Modica/NordicFocus

Auch die Schweizerinnen holten sich einige Weltcuppunkte – nicht nur Nadine Fähndrich. Zwar war die Luzernerin als gute 16. wieder beste Eidgenössin, aber Nadja Kälin war als 19. nur zwölf Sekunden langsamer. Zudem belegte die 21-jährige Anja Weber Position 22., was ihr bestes Karriereresultat im Weltcup bedeutete. Auch die gleichaltrige Nadja Kälin egalisierte ihre Bestleistung, die sie vor einem Jahr auch im Oberstdorf gelaufen war und erreichte damit erst zum zweiten Mal die Weltcuppunkte. Krista Pärmäkoski lobte später bei YLE die Arbeit von Nadine Fähndrich, mit der sie gut zusammengearbeitet hatte. Die Finnen hatten keine perfekten Ski, es fehlte an Fahrt, sagte die Finnin: „Es war sehr rutschig heute und es ging aufwärts und abwärts. Ich merkte, dass auch andere Probleme haben. Sie hat dann im Flachen gearbeitet und ich in den Anstiegen. Ich denke, davon haben wir beide profitiert.“

=> Ergebnis 10 Kilometer KT Einzel
=> Tour de Ski nach drei Etappen

Tour de Ski zum Nachlesen

=> Etappe eins
=> Etappe zwei Damen
=> Etappe zwei Herren
=> Etappe drei Herren

 

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