Therese Johaug hat erneut ein Distanzrennen dominiert, völlig überlegen den Massenstart im klassischen Stil über 15 Kilometer gewonnen und damit den sechsten Distanz-Erfolg in Serie gefeiert. Die weiteren Podestplätze gingen an ihre norwegischen Teamkolleginnen Ingvild Flugstad Østberg und Heidi Weng.
Therese entkommt frühzeitig
Volles Tempo direkt vom Start – das war wie so oft die Devise von Therese Johaug. In diesem Fall bedeutete das, dass die Norwegerin mit Startnummer 14 nach dem Sprint zunächst an einigen Damen vorbei musste, bis sie das Tempo übernehmen konnte. Doch nach 800 Metern setzte sie sich bereits ab und erhöhte nach einem Blick über die Schulter das Tempo weiter. Hinter ihr bildeten sich Gruppen, die immer weiter auseinanderfielen. Später kamen oft nur Grüppchen mit zwei bis drei Athletinnen ins Ziel. Rang zwei und drei machten zwei weitere Norwegerinnen unter sich aus. Zunächst setzte sich Heidi Weng nach zwei Kilometern von der Gruppe ab, bei Kilometer 4,5 wurde sie von ihrer Teamkollegin Ingvild Flugstad Østberg eingeholt. Bis Kilometer elf blieben beide zusammen, bis Weng nicht mehr folgen konnte und sichtlich zu kämpfen hatte. Østberg erreichte als Zweite mit 37 Sekunden Rückstand auf Johaug das Ziel, dank der unterwegs gesammelten Bonussekunden reichte es für Johaug aber, die Tour-Führung zu übernehmen. Insgesamt 1:16 Minuten nach der Siegerin überquerte Weng als Dritte das Ziel. Um den vierten Platz entbrannte ein Zielsprint zwischen drei Damen, den Anne Kyllönen jubelnd für sich entschied. Knapp dahinter holte ihre Landsfrau Kerttu Niskanen Platz fünf vor Charlotte Kalla, die zwischenzeitlich zurückgefallen war, aber wieder zu den Finninnen aufschloss. Mit Laura Mononen überzeugte eine weitere Finnin als Siebte vor einer starken Teresa Stadlober (Österreich), für die der achte Platz ihr zweitbestes Weltcup-Resultat bedeutete. Ragnhild Haga zog im Zielsprint gegen Mononen und Stadlober den Kürzeren und wurde als Neunte gewertet vor Krista Pärmäkoski, der man ihren Atemwegsinfekt über Weihnachten im Laufe des Rennens doch anmerkte. Astrid Uhrenholdt Jacobsen erreichte als Elfte das Ziel, war aber so sehr entkräftet, dass sie noch minutenlang liegenblieb und schließlich von zwei Helfern gestützt den Zielraum verließ.
Deutsche bleiben hinter den Erwartungen
Die deutschen Damen blieben leider hinter den Erwartungen zurück – sicherlich auch hinter den eigenen. Mit Denise Herrmann, Nicole Fessel und Sandra Ringwald gingen drei DSV-Athletinnen das Rennen engagiert an und versuchten mit der ersten (zu diesem Zeitpunkt noch großen) Verfolgergruppe mitzugehen. Für diesen Mut gab es leider keine Belohnung. Schon nach vier Kilometern wurde das DSV-Trio mehr und mehr durchgereicht. Am Ende wurde Steffi Böhler beste deutsche Athletin, die das Rennen vorsichtiger angegangen war. „Es war klar, dass ein 15er in der Höhe kein Zuckerschlecken wird, zumal wir uns auch vorher relativ wenig in der Höhe aufgehalten haben. Die Platzierung ist jetzt nicht das, was erstrebenswert ist. Wir haben gesagt, wir wollen Top10 laufen“, meinte Steffi. „Aber ich war sehr verunsichert vor den Wettkämpfen hier, mein Körpergefühl war nicht so prickelnd und deswegen war es für mich kein schlechter Wettkampf.“ Sie belegte mit etwa drei Minuten Rückstand Platz 18 direkt vor Justyna Kowalczyk, die zunächst vorn mitmischte und dann wie immer in diesem Winter deutlich Federn ließ. Nicole Fessel kam als 22. ins Ziel, Sandra Ringwald wurde 28. und Denise Herrmann ergatterte als 30. noch einen Weltcuppunkt. Diese Grenze verpasste Monique Siegel als 33. relativ knapp. Für die Sprinterinnen Lucia Anger und Hanna Kolb endete der Wettkampf auf den Plätzen 51 und 52. von noch 65 gestarteten Damen. Über Weltcuppunkte konnten sich jedoch die Schweizerin Seraina Boner und Nathalie von Siebenthal als 21. und 24. freuen.
=> Resultat 15km KT Massenstart
=> Zwischenstand nach zwei Etappen