Mit einem Sieg im Massenstart über zehn Kilometer im klassischen Stil konnte Therese Johaug den Rückstand auf Ingvild Flugstad Østberg in der Tour de Ski Gesamtwertung halbieren.
Ein hartes Stück Arbeit
Es war nicht leicht für Therese Johaug. Immer wieder warf sie einen Blick auf die Teamkollegin, versuchte Attacken, doch Ingvild Flugstad Østberg wurde sie nicht los. Die Gruppe hinter ihnen wurde dagegen immer kleiner: Nach zwei Kilometern setzte sich mit Johaug, Østberg und Heidi Weng ein Trio ab, das bis Kilometer fünf beim einzigen Bonussprint zusammenblieb. Dort konnte Weng Johaugs Attacke nicht mehr folgen und lief dem Duo fortan immer mit einigen Metern Abstand hinterher. Je mehr sich das Rennen dem Ende näherte, umso schwerer tat sich auch Ingvild Flugstad Østberg, was Therese Johaug etwa einen Kilometer vor dem Ziel am Egli-Hügel mit einem weiteren Antritt nutzte. Im Ziel trennten knapp zehn Sekunden die beiden Norwegerinnen, Heidi Weng kam weitere zehn Sekunden später ins Ziel. „Es war ein sehr schweres Rennen. Ingvild hat ein tolles Rennen gemacht. Sie ist in toller Form und ich wusste, ich muss am letzten Anstieg angreifen. Ich bin froh, dass ich ein paar Sekunden herausholen konnte. Es wird ein harter Kampf mit ihr bis zur Alpe Cermis“, sagte Therese und Ingvild erklärte: „Das ist das wohl beste 10km-Rennen meines Lebens. In einem Klassikrennen nur zehn Sekunden hinter Therese zu liegen, ist unglaublich.“
Haga sorgt für Vierfachsieg – Kowalczyk verursacht für Dreifach-Sturz
Im Ziel sorgte Ragnhild Haga mit dem besten Zielsprint aus der vierköpfigen Verfolgergruppe heraus für einen norwegischen Vierfachsieg. Fünfte wurde Anne Kyllönen, die zwischendurch sehr müde ausgesehen hatte. Kerttu Niskanen, die während des Rennens maßgeblich zum Auseinanderfallen der größeren Gruppe sorgte, belegte hinter Ida Ingemarsdotter den siebten Platz. Lange zu dieser Gruppe gehörte auch Justyna Kowalczyk sowie die Schwedinnen Charlotte Kalla und Stina Nilsson. Als die Polin nach acht Kilometern stürzte, mussten beide Schwedinnen ausweichen und purzelten die Böschung hinunter. Dennoch konnte zumindest Kalla sich später noch wieder fangen und als Achte mit 20 Sekunden auf die Gruppe das Ziel erreichen. Teamkollegin Maria Rydqvist wurde Neunte.
Denise und Sandra zufrieden
Sehr zufrieden sein mit ihrem Rennen konnten sowohl Densie Herrmann als auch Sandra Ringwald. Zwar verloren beide bei Kilometer sieben nach Niskanens Tempoverschärfung den Anschluss an die Gruppe, kamen jedoch als starke Zehnte und Elfte ins Ziel. „Heute war ein sehr hartes Rennen, die Strecke geht sehr viel auf und ab. Es war ein sehr hektisches Rennen, aber wir haben uns gut durchgesetzt und können zufrieden sein mit Platz 10 und 11“, meinte Sandra. Noch eine Position besser war Denise Herrmann, die gestern noch sehr ratlos wegen ihrer Sprintergebnisse war und auch in Distanzrennen bisher nicht an Vorleistungen anknüpfen konnte. „Heute war es viel besser. Es war befreiend, da erstmal mitzulaufen. Es war ein bisschen Gehakel am Anfang, wenn das Feld auf der engen Strecke dicht zusammen war. Aber ich habe dann mit der Sandra einen schönen Zug aufgemacht und habe gehofft, dass ich es durchhalte und das ist mir gut gelungen. Ich bin glücklich, dass es mal geklappt hat“, freute sich Denise. „Man muss peu à peu sehen, dass man noch ein paar Sekunden gutmacht. Bei mir persönlich ist es so, dass ich nach Toblach entscheide, ob ich zu Ende laufe oder ob ich dann aussteige, aber das heute hat mir schon Auftrieb gegeben.“
Steffi stürzt in letzter Abfahrt
Nicht so gut lief es diesmal in der geliebten klassischen Technik für Steffi Böhler, die immer um Platz 20 unterwegs war. Auf dem letzten Kilometer musste sie dann zudem noch einen Sturz in der Abfahrt des Egli-Hügels hinnehmen, der sie zusätzlich rund 20 Sekunden und 3-4 Positionen kostete. Sie erreichte als 25. das Ziel knapp hinter Sprinterin Lucia Anger, die sich im Distanzrennen vor heimischem Publikum erstklassig schlug. Nicole Fessel belegte Platz 27 und Monique Siegel wurde 34.
=> Resultat 10km KT Massenstart
=> Zwischenstand nach fünf Etappen