Zur Halbzeit der Tour de Ski ist Justyna Kowalczyk das große Gesprächsthema – nicht nur wegen ihrer drei Siege sondern auch wegen gesundheitlicher Probleme. Sie leidet unter starken Knieschmerzen. Kann sie die Tour bis zur Alpe Cermis durchlaufen? Sie selbst schließt ein Aufgeben aber kategorisch aus.
Starke Knieschmerzen nach Oberhof
Seit Jahren leidet Justyna Kowalczyk immer wieder unter Kniebeschwerden, meistens hat die Polin die Probleme aber gut im Griff. Durch die vier Rennen in vier Tagen haben sich die Beschwerden nun deutlich verstärkt: Das Knie ist angeschwollen und schmerzt stark. Dennoch denkt sie nicht ans Aufgeben: „Es besteht keine Gefahr, dass ich aufgebe. Meinem Knie geht es zwar nicht gut, aber das ist schon seit August so. Beim Start der Tour de Ski war ich mir des Riskos bewusst, dass es schlimmer werden könnte. Die Tour ist ein schwieriges Rennen mit vielen Starts. Wenn wir nur jeden zweiten Tag starten würden, was natürlich nicht geht, wäre das Problem vielleicht gar nicht da. Aber so ist das Knie seit dem Rennen in Oberhof bei schwierigen Bedingungen angeschwollen. Ich arbeite ständig mit dem Arzt zusammen und auch das Adrenalin hilft mir, kaum Schmerz zu spüren“, sagte Kowalczyk.
Trainer und Arzt besorgt
Während die Athletin selbst das Problem deutlich herunterspielt, sehen Trainer und Arzt das Ganze etwas anders und machen sich Sorgen um ihren Schützling. „Wir sind sehr besorgt. Justyna benutzt jeden Moment, um die Schwellung zu kühlen“, sagte ihr Trainer Alexander Vyeritelny gegenüber der Presse. Dass das Knie nach vier Etappen stark angeschwollen ist, lässt den Teamarzt befürchten, dass möglicherweise eine nach der Saison geplante Operation vorgezogen werden muss. „Das leichte Training kann Justyna helfen, dass es wieder etwas besser wird, aber die reelle Gefahr besteht, dass Justyna sich von der Tour zurückziehen muss“, sagte Teamarzt Robert Smigielski. „Justyna geht es kalkuliertes Risiko ein. Nach den Untersuchungen im Vorfeld war klar, dass das Knie nicht in Ordnung ist.“