Im Skiathlon der U23-Athleten bei den Titelkämpfen im Goms/Schweiz gingen die Siege nach Russland an Anastasia Sedova und Denis Spitsov. Deutsche und Schweizer lieferten gute Rennen ab, Pia Fink und Antonia Fräbel wurden als Vierte und Sechste aber nicht mit Medaillen belohnt. Janosch Brugger wurde 19. Rang acht und zwölf gingen an die Schweizer Beda Klee und Lydia Hiernickel.
Starke Vierte hinter russischem Trio
Pia Fink und auch Antonia Fräbel lieferten im Skiathlon über 2×7,5 Kilometer ein sehr gutes Rennen ab, konnten gegen die starke russische Übermacht aber nichts ausrichten – eine Medaille wäre eine große Überraschung gewesen. Zunächst wurde das Rennen aber auf den ersten sechs Kilometern von Tiril Udnes Weng bestimmt mit den Russinnen in ihrem Schlepptau. Nach einer Tempoverschärfung von Anastasia Sedova und Natalia Nepryaeva zeigte sich dann aber wie im Klassikrennen, dass die Sprintweltmeisterin aus Norwegen in diesem Feld in Distanzrennen nichts zu melden hat. Sedova und Nepryaeva, wie Yuliia Belorukova aus dem harten Training vor den Olympischen Spielen kommend, erhöhten auf dem Weg zum Skiwechsel deutlich das Tempo und konnten sich von den anderen absetzen. Teamkollegin Yana Kirpichenko war die erste Verfolgerin des Duos, konnte aber nie wieder zu den beiden aufschließen. Die Gruppe hinter den Russinnen wurde im Laufe des Rennens immer kleiner und vor allem Pia Fink schlug sich sehr gut und kämpfte mit Yuliia Belorukova um den vierten Platz. Am letzten Anstieg vor der letzten Stadionpassage fiel die Entscheidung um den Sieg, als Natalia Nepryaeva das Tempo ihrer Teamkollegin nicht mehr mitgehen konnte. Anastasia Sedova, die nur für dieses Rennen nach Goms gekommen war, hielt ihren Vorsprung bis zum Ziel und holte mit zehn Sekunden Vorsprung ihren zweiten U23-Titel. Silber ging an Natalia Nepryaeva vor Yana Kirpichenko mit 37 Sekunden Rückstand. Am selben Anstieg wie Sedova machte Pia Fink eine Runde später alles klar im Kampf um Platz vier. Yuliia Belorukova konnte das Tempo der 22-jährigen Wahlallgäuerin, die ohnehin die ganze Führungsarbeit gemacht hatte, nicht mehr mitgehen und wurde Fünfte. Rang sechs ging an Antonia Fräbel, die sich im Einzelrennen vor zwei Tagen eine Rippenprellung zugezogen hatte. Nach dem Skiwechsel verlor sie den Kontakt zu ihrer Teamkollegin und arbeitete mit der Italienerin Anna Comarella zusammen. Auf den letzten Metern hatte die Deutsche mehr zuzusetzen und holte sich den sehr guten sechsten Platz. Die achtplatzierte Ilenia Defrancesco war die einzige Athletin, die beim Überqueren der Linie ihrer Freude über das Ergebnis nach einem anstrengenden Rennen noch sichtbar Ausdruck verlieh – erst nach ihr erreichte Tiril Udnes Weng mit 2:42 Minuten Rückstand als Neunte das Ziel. Die Schweizerin Lydia Hiernickel lieferte als Zwölfte ein sehr gutes Rennen ab, lag zu Beginn der letzten Runde allerdings noch an achter Stelle. Nadine Herrmann und Katherine Sauerbrey komplettierten als 14. und 16. das sehr gute deutsche Mannschaftsergebnis.
Spitsov gewinnt gegen Lapierre
Für die Herren waren 2×15 Kilometer zu absolvieren und das Tempo zunächst nicht allzu hoch, so dass eine große Gruppe zusammenblieb – darunter auch der Schweizer Beda Klee und der einzige Deutsche Janosch Brugger. Nach einer deutlichen Tempoverschärfung des Franzosen Jules Lapierre auf der dritten 2,5 Kilometer langen Runde, reduzierte sich die Spitzengruppe auf neun Sportler. Janosch Brugger konnte das Tempo nicht mehr mitgehen und kämpfte lange in Sichtweite der Besten zusammen mit zwei anderen Athleten. Beda Klee hatte auch seine Probleme, es gelang dem Schweizer jedoch, die Gruppe zu halten. Auch der Deutsche erholte sich und lief mit seiner Gruppe fast wieder nach vorne heran, bis es im Anstieg nach Kilometer zehn erneut um ihn geschehen war. Dennoch war er weiter der Leistungsträger im Verfolgertrio, obwohl er durch einen langsamen Skiwechsel fünf Sekunden verlor und den Abstand zulaufen musste. In der achten Runde musste er seine Weggefährten aber ziehen lassen, lag bis drei Kilometer vor dem Ziel aber noch auf Platz 15. Auch für Beda Klee lief der Skiwechsel nicht optimal, er brach sich unmittelbar nach dem Tausch den Stock, war aber schnell wieder ganz vorn in der Gruppe, bis er durch Spitsovs Tempoverschärfung vor Kilometer 20 den Anschluss verlor. Der Russe hielt weiter das Tempo hoch und eine Runde später gelang es ihm an derselben Stelle, sich gemeinsam mit Jules Lapierre absetzen. Im Laufe der folgenden Kilometer versuchte er immer wieder, den Franzosen abzuschütteln, was aber nie gelang. So fiel die Entscheidung auf dem letzten Kilometer, wo Lapierre im letzten Anstieg vor dem Stadion nicht mehr mithalten konnte. Der 21-jährige Denis Spitsov gewann nach Silber durch seinen schlechten Beginn im Klassikrennen diesmal die Goldmedaille und kann sich erstmals in seinem Leben U23-Weltmeister nennen – 2015 war er bereits einmal Junioren-Weltmeister mit der Staffel. Silber ging an den Franzosen, der einen starken Eindruck hinterließ. Ole Jørgen Bruvoll sicherte sich die Bronzemedaille, Ivan Yakimushkin gab sich auf der Zielgeraden geschlagen. Der Andorraner Irineu Esteve Altimiras wurde nach Platz vier im Einzel diesmal Fünfter. Fast eine Minute später kam der Franzose Valentin Chauvin als Sechster ins Ziel gefolgt von Klassik-Weltmeister Mattis Stenshagen. Beda Klee wurde nach einem starken Rennen, in dem er lange mit den Besten um die Medaillen kämpfte, guter Achter. Der 20-jährige Janosch Brugger, der seit 2016 mit Freundin Pia Fink im Allgäu lebt und trainiert und 2017 Junioren-Weltmeister im Sprint wurde, verlor auf den letzten Kilometern vier Plätze und beendete den Wettkampf auf Rang 19. Mit Platz 24 lieferte Cedric Steiner als zweitbester Schweizer eine sehr gute Leistung ab.
=> Ergebnis 2×7,5 Kilometer Skiathlon U23 Damen
=> Ergebnis 2×15 Kilometer Skiathlon U23 Herren