Hanna Kolb hat sich im Freistilsprint der U23-Weltmeisterschaften im türkischen Erzurum den Titel geholt. Freuen konnten sich aber auch die Schweizer über eine erneute Bronzemedaille durch Roman Furger.
WM-Titel im zweiten Anlauf
Schon vor einem Jahr hätte sich Hanna Kolb bei ihrem letzten Start als Juniorin den Titel im Sprint holen müssen, damals machte ihr in Otepää ein Sturz im Finale einen Strich durch die Rechnung nach einer ansonsten dominierenden Leistung. Nun hat es die Allgäuerin geschafft: Auch diesmal war sie wieder im Prolog die Schnellste und war auch in den Finalläufen nicht zu schlagen. „Das ist einer meiner größten Erfolge! Auch wenn ich schon einige Weltcuppunkte gewonnen habe, dieser Einzeltitel ist etwas ganz Besonderes für mich. Es war einfach ein perfekter Tag“, freute sich Hanna. Die 20-jährige Buchenbergerin dominierte das Geschehen und sicherte sich damit die erste internationale Goldmedaille ihrer Laufbahn. Sie ließ im Finale die 22-jährige Schwedin Emma Wiken deutlich hinter sich, deren Teamkollegin Jennie Öberg wurde wie im Prolog Dritte. Beide zogen auf der Zielgeraden noch an Alenka Cebasek aus Slowenien vorbei, die Vierte vor der Schwedin Linn Sömskar und Manon Locatelli aus Frankreich belegten die Plätze vier bis sechs. Über Rang sieben konnte sich die Schlierseerin Elisabeth Schicho freuen, die sich im B-Finale durchsetzen konnte. Für die Schwarzwälderin Sandra Ringwald war leider im Viertelfinale Schluss, sie scheiterte nur hauchdünn am Einzug ins Halbfinale. Lucia Anger, Junioren-Weltmeisterin 2011, musste sich mit Rang 26 begnügen.
Wieder Bronze für die Schweiz
Nach dem gestrigen Erfolg von Christa Jäger ging auch im U23-Sprint der Herren eine Bronzemedaille in die Schweiz. Roman Furger aus Schattdorf zeigte im Finale eine sehr gute Leistung und wurde mit Edelmetall hinter dem starken russischen Duo Gleb Retivikh und Evgeniy Belov belohnt. Den Einzug ins Finale hatte der Schweizer erst über die Lucky Looser-Regel geschafft. Außerdem profitierte er von einer Berührung zwischen Belov und Clementi im Stadion, die den Italiener die Medaille kostete. „Am zweiten Anstieg lag ich etwas hinter den anderen zurück. Mein Ziel war es, die anderen mit hohem Tempo in der Abfahrt zu schnappen. Es war ein tolles Rennen für mich. Ich hätte nie erwartet, hier eine Medaille zu gewinnen“, freute sich Roman Furger. Der neue Weltmeister Retivikh hatte sich bereits im Vorjahr über die Bronzemedaille bei der JWM freuen können, Belov hatte dagegen in Otepää 2011 bei der U23-WM Gold und Silber auf den längeren Strecken gewonnen. Mit Gianluca Cologna hatte es auch auch ein zweiter Schweizer ins heutige Finale geschafft, der am Ende Fünfter hinter dem Italiener Fabio Clementi wurde. Anton Lindblad aus Schweden kam als Sechster ins Ziel. Paul Goalabre aus Frankreich konnte das B-Finale für sich entscheiden, in dem sich unter anderem auch bekannte Namen wie der Brite Andy Musgrave, Pavel Vikulin aus Russland und der Schwede Calle Halfvarsson wiederfanden. Ähnlich wie Sandra Ringwald scheiterte auch Tim Tscharnke nur knapp am Einzug in die Runde der besten Zwölf nach einem Stockbruch. Er wurde als bester Deutscher als 13. gewertet, Thomas Bing wurde 18. und Sebastian Eisenlauer nach dem Zusammenstoß mit einem Finnen 23. Auch der Norweger Finn Haagen Krogh und der Österreicher Aurelius Herburger schieden als 16. und 17. bereits im Viertelfinale aus.