Hannes Dotzler hat bei den U23-Weltmeisterschaften in Erzurum erneut zugeschlagen und sich zum zweiten Mal die Bronzemedaille gesichert. Über die Titel konnten Martine Ek Hagen und Raul Shakirzianov jubeln.
Martine Ek Hagen holt den Titel
Im Skiathlon der U23-Damen konnte sich Martine Ek Hagen aus der Nähe von Oslo den Titel sichern. Die 20-jährige Norwegerin dominierte den Wettkampf über 7,5+7,5 Kilometer und ließ den Konkurrentinnen nach dem Skiwechsel keine Chance mehr. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten noch 13 Damen unter der Führung der Freistil-Spezialistin Jessica Diggins, die die ganze Woche krank war und das erste Mal in Erzurum zum Einsatz kam, als Spitzengruppe das Rennen bestimmt, darunter auch Monique Siegel. Die Oberwiesenthalerin zeigte eine gute Leistung und konnte sich im Ziel über Rang fünf freuen. Nicht zu halten war aber die Norwegerin, die am steilen Anstieg auf der letzten Runde attackierte und sich mit 14 Sekunden Vorsprung die Goldmedaille sicherte. Silber ging an die Südtirolerin Debora Agreiter vor der Schwedin Emma Wiken. Die geborene Bruneckerin, die nun in Alta Badia lebt, machte sich damit mit ihrem Vize-Weltmeistertitel zu ihrem heutigen 21. Geburtstag selbst das schönste Geschenk. Polina Medvedeva aus Russland setzte sich mit knapp 47 Sekunden Rückstand auf die Siegerin knapp gegen Monique Siegel im Zielsprint um Platz vier durch, Rang sechs ging an die Kasachin Anastasia Slonova, die am letzten Wochenende die Uphill Trophy in Szklarska Poreba für sich entschied. Die Oberstdorferin Lucia Anger verlor zwar schon auf der Klassikstrecke den Anschluss, zeigte aber dennoch ein gutes Rennen und belegte Platz zwölf. Die Schwarzwälderin Sandra Ringwald dagegen verlor in der freien Technik viel an Boden und kam so über Platz 21 nicht hinaus, Elisabeth Schicho wurde 26.
Erneut Bronze für Dotzler im Massensprint
Spannung bis auf den letzten Meter war geboten: Auf den ersten 29 Kilometern im Skiathlon der Herren über 15+15 Kilometer tat sich nichts entscheidendes, außer ein paar Stürzen: Betroffen waren unter anderem Evgeniy Belov und Andrew Musgrave, die in der ersten Kurve nach dem Start stürzten. Mitfavorit Calle Halfvarsson brach sich bei einem Sturz in der scharfen Kurve nach der langen Abfahrt die Bindung und gab das Rennen auf. Nach 30 Kilometern kamen elf Athleten gemeinsam ins Stadion und acht von ihnen sprinteten noch um den Sieg. Die Entscheidung war so eng wie selten zuvor, da alle acht Athleten innerhalb von zwei Sekunden gewertet wurden. Über die Goldmedaille konnte sich der Russe Raul Shakirzianov freuen, der am letzten langen Anstieg eine Lücke riss, aber fast wieder geschnappt wurde. Er hatte die Skispitze knapp vor seinem Kollegen Evgeniy Belov vorn. Bronze ging an den Allgäuer Hannes Dotzler, der sich hauchdünn gegen seinen Kollegen Tim Tscharnke durchsetzen konnte. Der Biberauer wurde damit zum zweiten Mal in Erzurum nur unglücklicher Vierter. Besonders hervorzuheben ist aber das zweite Edelmetall für Dotzler, der wegen seiner Antibiotika-Einnahme (Mittelohrentzündung) mit Magenproblemen zu kämpfen hatte. Finn Haagen Krigh kam als Fünfter ins Ziel vor Petr Sedov. Der Dermbacher Thomas Bing wurde guter Siebter vor dem amerikanischen Überraschungsmann aus dem Klassikrennen, Noah Hoffman. Karel Tammjärv, Mathias Rundgreen und Fabio Clementi hatten den Sprint frühzeitig aufgegeben und belegten mit zehn Sekunden Rückstand Platz neun bis elf. Der vierte deutsche Starter Jonas Dobler gab das Rennen auf, Thomas Grader aus Österreich wurde guter 16. und Jonas Baumann belegte als bester Schweizer Rang 27.