Von packenden Wettkämpfen, Teamgeist und unvergesslichen Momenten – Unsere Zeit bei den World University Games in Turin - xc-ski.de Langlauf

Von packenden Wettkämpfen, Teamgeist und unvergesslichen Momenten – Unsere Zeit bei den World University Games in Turin

Universiade 2025 Turin © adh

Von Marius Bauer

Die World University Games – die Studentenweltmeisterschaft, bei der Sport auf höchstem Niveau auf unvergessliche Erlebnisse und neue Freundschaften mit Studenten aus aller Welt trifft. Für uns, das deutsche Langlauf-Team, waren es nicht nur Wettkämpfe, sondern auch eine Reise voller Erlebnisse, neuer Freundschaften und großer Emotionen. Wir möchten euch auf diese Reise mitnehmen und euch erzählen, was wir erleben durften und Ihr erleben könnt – Von einer atemberaubenden Eröffnungsfeier über packende Wettkämpfe bis hin zu einer ausgelassenen Abschlussparty.

1. Kapitel: „Die Reise beginnt – Der Weg nach Turin“

Universiade 2025 Turin © adh

Unsere Reise begann nicht erst in Turin, sondern bereits im November, als wir vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH) zu einem Lehrgang ins Pitztal eingeladen wurden. Das war der Moment, als sich einige von uns zum ersten Mal kennengelernt haben und andere langjährige Freunde aus der Langlaufcommunity wieder getroffen haben. Auch trafen wir dort auf Athleten aus anderen Sportarten und zum ersten Mal durften auch Paraathleten anreisen, denn die Spiele in Turin sollten die ersten inklusiven Spiele werden, wo Para und nicht Parasportler zusammen auf der Strecke stehen sollten.Im Pitztal haben wir mit Bergtouren, Langlaufen und Krafttraining nicht nur an unserer Form gefeilt, sondern auch neben dem Sport jede Menge gemeinsame Erlebnisse gesammelt. Wir haben Spiele gespielt, waren Bouldern, Telemarkskifahren und hatten auch den ein oder anderen Saunaabend in unserem hervorragenden Hotel. Auch sportlich hatten wir das ein oder andere Highlight, „Besonders in Erinnerung ist uns dabei die Sonnenaufgangstour geblieben“, erzählt uns Urs Müller.

2. Kapitel: „Ein unvergesslicher Auftakt – Die Eröffnungsfeier“

Eröffnungsfeier Universiade 2025 Turin © adh

Es ist mittlerweile das zweite Januarwochenende und wir sind alle in Sestriere angereist, wo wir 10 Minuten von Pragelato entfernt die nächsten zwei Wochen zusammen mit den anderen Studenten leben werden. Gemeinsam waren wir auch schon das erste Mal im olympischen Langlaufstadion von Pragelato zum Track Check unterwegs und haben unsere Wachskabine eingerichtet. Morgen soll es also richtig losgehen mit der offiziellen Eröffnungsfeier in Turin. Wir werden also am Montagnachmittag mit mehreren großen Reisebussen abgeholt und machen uns auf den Weg nach Turin. Dort angekommen, steigt die Vorfreude. Um uns herum die Teams der anderen Nationen, ihre Flaggen, ihre Outfits – und natürlich jede Menge Möglichkeiten, erste Kontakte zu knüpfen. Wir haben Pins getauscht, Fotos gemacht, und so langsam das Gefühl bekommen, hier Teil von etwas ganz Großem und Internationalem zu sein. Dann wurde es langsam ernst: Wir stellten uns für den Einlauf der Nationen auf, die deutsche Fahne vorneweg, getragen von unseren Fahnenträgern, und wir warteten auf den großen Moment. Und da ist er, plötzlich geht es los und wir laufen zu Musik in die mit über 12.000 Menschen ausverkaufte Inalpi-Arena ein. Jetzt geht es also wirklich los, wir sind schon jetzt restlos begeistert und da hatte die Eröffnungsfeier ja gerade erst begonnen.Nach dem grandiosen Einlauf der Nationen sollte sich die Eröffnungsfeier rasch in eine atemberaubende Show voller Magie, Tanz und packender Darstellungen verwandeln. Neben einem live Konzert von Pianist Giovanni Allevi durften wir die unglaubliche Performance des Cirque du Soleil Artisten mit Akrobatik, Tanzeinlagen und spektakulären Stunts erleben.Dieser Abend war mehr als nur ein feierlicher Start, es war eine Inspiration und schon jetzt ein Erlebnis das wir nie vergessen werden. Beendet wurde die Eröffnungsfeier durch das Entzünden des Feuers in Turin.

3. Kapitel: „Der deutsche Abend – Sport und Politik“

Team Deutschland bei der Universiade 2025 Turin © adh

Am Tag darauf durften einige von uns schon wieder nach Turin zum Empfang im deutschen Hotel. Dieser ganz besondere Abend bietet die Gelegenheit, sich mit Menschen aus der Politik, dem ADH oder anderen Verbänden zu connecten. Der Abend in Turin sollte nach dem leckeren Abendessen ganz besonders im Zeichen der im Sommer anstehenden FISU Games im Ruhrgebiet stehen. Dafür durfte nach der Rede des FISU Präsidenten Leonz Eder Marius Bauer das Feuer in einer Grubenlampe in den Saal tragen und danach die Fackel für die Rhine Ruhr FISU Games entzünden. Am Ende wurde die Fackel an die Rollstuhlbasketballerin und Paraathletin Lilly Sellak übergeben, welche sich damit aus dem Saal und auf die Reise zu den Rhine Ruhr Sommerspielen machte. Marius berichtet von dem Abend: „Für mich war das eine große Ehre und ein ganz besonderer Moment, die Fackel für die Rhine Ruhr Spiele zu entzünden.“ Nach den offiziellen Reden war es Zeit, sich auszutauschen. Neben Athleten aus anderen Sportarten konnten wir uns auch mit den angereisten Politikern und Staatssekretären aus dem Innenministerium unterhalten und so auch neue Kontakte abseits des Sports knüpfen.

4. Kapitel: „Der Wettkampf – Höhen und Tiefen auf der Strecke“

Hugo Serot (FRA), Felicie Chappaz (FRA), Marius Bauer (GER), Miriam Reisnecker (GER), Izabela Marcisz (POL), Lukasz Gazurek (l-r) © adh

Am Tag nach dem deutschen Empfang sollte es dann auch sportlich endlich zur Sache gehen. Wir waren alle sehr gespannt, und Jakob Milz nimmt uns jetzt mit auf die sportliche Reise und erzählt, wie er die Wettkampftage erlebt hat:„Am Mittwoch, dem 15. Januar, stand mein erstes Rennen an: der Einzelstart über 10 Kilometer in der freien Technik. Es lief gut – richtig gut sogar! Ich konnte mich als bester Deutscher auf Platz 7 platzieren und hatte nur 13 Sekunden Rückstand auf die Bronzemedaille. Ein starker Auftakt, der mich motivierte, weiter Gas zu geben.Zwei Tage später, am 17. Januar, ging es mit dem Sprint weiter. Das ist nicht gerade meine Lieblingsdisziplin, aber ich wollte mein Bestes geben. Am Ende fehlten mir nur 0,4 Sekunden, um ins Finale einzuziehen – ärgerlich, aber so ist der Sport.Der dritte Wettkampf, der Mixed Teamsprint, war ein echtes Highlight. Marius und Miriam hatten einen perfekten Tag: Die Ski waren schnell, die Taktik hat super funktioniert, und Marius konnte auf der Zielgeraden noch einmal alles geben. Am Ende holten die beiden tatsächlich Gold – der Wahnsinn! Gold für Deutschland im Langlauf, das hatte es bis dato noch nie gegeben. Es war die erste deutsche Goldmedaille überhaupt in dieser Sportart – ein historischer Moment, den wir am Abend natürlich gebührend gefeiert haben!Am 21. Januar war dann die Staffel dran. Ich lief die 3. Position und musste 7,5 Kilometer skaten. Leider machten mir gesundheitliche Probleme zu schaffen, und ich konnte nicht das zeigen, was ich mir vorgenommen hatte. Trotzdem haben wir als Team alles gegeben und einen soliden 4. Platz erreicht – knapp vorbei an einer Medaille, aber wir waren stolz auf unsere Leistung.Am 23. Januar stand mein persönliches Highlight an: der Massenstart über 20 Kilometer in der klassischen Technik. Doch auch hier blieb mir das Glück nicht hold – gesundheitliche Probleme zwangen mich bereits nach der ersten Runde zum Abbruch. Es war enttäuschend, aber ich weiß, dass solche Tage im Sport dazugehören.“Nach all diesen Wettkampf eindrücken darf eines nicht unter den Tisch fallen, der großartige Job unserer Service Leute. Toni, Michi und Albrecht haben uns Langläufern und Biathleten Tag für Tag über knapp zwei Wochen herausragenden Ski gemacht und uns so den Weg zu spitzen Leistungen möglich gemacht – Danke Ihr seid der Wahnsinn! Dieser Dank gilt natürlich auch unseren zwei Physiotherapeuten und Coaches die uns vor, nach und während der Wettkämpfe optimal betreut haben.

5. Kapitel: „Rest Day – Zeit für anderes“

Zwischendurch gab es auch Pausen: Zeit, um die Umgebung zu erkunden und neue Leute kennenzulernen. Wir haben am Skihang direkt hinter unserem Hotel die Skimo Wettkämpfe live miterleben dürfen, sind die Skipiste runter gerodelt und hatten auch mal Zeit am Restday selbst eine kleine Skitour vor atemberaubender Kulisse zu machen. Auch und besonders nach unseren Erfolgen haben wir mit dem Team und den anderen Nationen ordentlich gefeiert. Die Tabata Bar und das Zimmer 43 lassen grüßen.

6. Kapitel: „Der Abschluss – unvergessliche Erlebnisse“

Universiade 2025 Turin © adh

Am letzten Tag nach dem 20 km Massenstart fand dann noch die Abschlussfeier in Turin statt. Dort erlebten wir nochmal eine coole Show und konnten dort und auch schon nach unserem Rennen viele Klamotten mit unzähligen Nationen tauschen. Man munkelt, dass einige von uns jetzt Kanadier sind, da man sich eine komplette Kanada-Einkleidung getauscht hatte. Zurück im Hotel wurde natürlich weiter gefeiert und das Erlebnis FISU Games vollendet. Abschließend können wir sagen, dass die World University Games für uns mehr als nur ein Wettkampf war. Es war eine Reise, die uns einzigartige Erfahrungen, Kontakte zu Studenten und Sportlern auf der ganzen Welt gebracht hat und nicht zuletzt Erlebnisse, die wir nie vergessen werden!

Also wenn du überlegst irgendwann mal dabei zu sein: Mach es. Es lohnt sich in jeder Hinsicht!

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