Kikkan Randall und Petter Northug heißen die Sieger der Sprint-Generalprobe im freien Stil auf den Olympiastrecken von Sochi. Hanna Kolb wurde gute Neunte.
Randall – Jean – Brun-Lie
Kikkan Randall hat es wieder einmal geschafft: Bei der olympischen Generalprobe in Sochi feierte die Sprintspezialistin aus Alaska ihren vierten Saisonsieg in einem Einzelrennen. Die Amerikanerin war selbst eher überrascht über ihre Leistung, da sie mehrere Tage krank gewesen war. „Es ist toll, wieder ein Sprintsieg. Ich freue mich, dass ich mich heute so gut gefühlt habe. Wenn man hier ist, will man nur raus und auf dem Ski stehen. Das ist ein gutes Zeichen für nächstes Jahr“, meinte Randall. Sie dominierte alle ihre Heats von vorn und ließ im Zielsprint eine früh jubelnde Aurore Jean hinter sich, die ihr bestes Weltcupresultat erreichte. Rang drei ging an Celine Brun-Lie vor ihrer Teamkollegin Astrid Uhrenholdt Jacobsen. Die Biathletin Mari Laukkanen, Schnellste im Prolog, wurde gute Fünfte vor Ida Sargent. Justyna Kowalczyk war schon im Prolog gescheitert.
Northug – Cologna – Hofer
Petter Northug ließ sich auch von einer schriftlichen Verwarnung nicht von seinem Sprintsieg abhalten. Der Norweger hatte im Viertelfinale ein „unsportliches Verhalten“ (Blockieren des Japaners Nobu Naruse) an den Tag gelegt und hatte dafür von der Jury die Gelbe Karte gesehen – bei der zweiten Verwarnung innerhalb einer Saison würde das die Disqualifikation bedeuten. Im Finale wurde zunächst wie in den anderen Northug-Heats ein enormes Bummeltempo gelaufen, zeitweise riss nach einer Tempoverschärfung sogar eine Lücke vor Northug, die er aber schnell wieder zulief. So spielte das niedrige Tempo dem Norweger in die Karte und er siegte im Zielsprint vor Dario Cologna. Als Dritter überraschte David Hofer, für den das Ergebnis das erste Podium außerhalb eines Teamsprints war. Nicht minder überraschend Rang vier: Sergey Ustiugov, der vielfache Junioren- und frischgebackene zweifache U23-Weltmeister, verpasste bei seinem zweiten Weltcupstart sein erstes Podium nur knapp. Als Fünfter und Sechster mussten sich die Russen Nikita Kriukov und Alexey Petukhov geschlagen geben: Sie verließen im Finale in der Höhenluft im Kaukasus die Kräfte. Einen ganz schwarzen Tag erwischten die schwedischen Topsprinter, die keinen einzigen Athleten unter die besten 30 brachten. Allerdings konnten die meisten Schwedinnen und Schweden auch nicht auf ihr Topmaterial zurückgreifen, da bis Donnerstag Abend überhaupt noch keine Ski in Krasnaya Polyana angekommen waren.
Hanna Kolb gute Neunte
Aus deutscher Sicht schaffte Hanna Kolb als gute Neunte den Sprung unter die besten Zehn, direkt hinter Laurien van der Graaf. Einer Tempoverschärfung im Halbfinale von Natalia Korosteleva konnte die Allgäuerin nicht mehr folgen, so dass sie als Fünfte ihres Laufes ausschied. Viel Pech hatten auch die übrigen deutschen Damen, die jeweils nur knapp am Einzug ins Halbfinale scheiterten. So wurden Denise Herrmann, Sandra Ringwald und Nicole Fessel auf Rang 14, 17 und 20 gewertet. Einzig Katrin Zeller musste schon als 38. des Prologs frühzeitig die Segel streichen. Bei den Herren hatten immerhin Sebastian Eisenlauer und Axel Teichmann den Cut geschafft, erwartungsgemäß war dann aber im Viertelfinale als 24. und 25. Schluss. Franz Göring und Josef Wenzl mussten kurzfristig auf einen Start verzichten, Wenzl ist bereits seit der Ankunft in Sochi am Sonntag grippekrank, hoffte aber bis zum Schluss auf einen Start. Aus österreichischer Sicht schaffte Harald Wurm einen sehr guten zehnten Platz.