Yulia Tchekaleva hat erneut die russischen Fanherzen höher schlagen lassen mit ihrem souveränen Sieg in Rybinsk. Sie gewann den Skiathlon vor Martine Ek Hagen und Riitta Liisa Roponen. Steffi Böhler verpasste das Podium hauchdünn.
Jacobsen und Niskanen auf dem ersten Teilstück vorn
Im Skiathlon der Damen war Topfavoritin Astrid Uhrenholdt Jacobsen von vornherein für das Tempo zuständig, ihr ständig auf den Fersen blieb Kerttu Niskanen. Im Anstieg setzten sich jedes Mal wenige Athletinnen aus der großen Gruppe ab. Nachdem sie beim ersten Mal den Anschluss verpasste, war Steffi Böhler auf der zweiten Runde wachsam und zur Stelle. So sicherte sie sich auch die Punkte beim ersten Bonussprint nach 3,8 Kilometern. Nach der Verpflegung musste sie wie auf der ersten Runde wieder ein kleines Loch von wenigen Metern zulaufen. Nach fünf Kilometern gehörte sie zu den sechs Damen, die sich unter der Führung von Kerttu Niskanen absetzen konnten. Dahinter mühte sich Alevtina Tanygina um den Anschluss, den Liz Stephen und Teresa Stadlober zu diesem Zeitpunkt verpasst hatten. Zum Skiwechsel nach 7,5 Kilometer waren vorn fünf Damen mehr oder weniger zusammen, nachdem Yulia Tchekaleva auf dem Weg ins Stadion eine Attacke versucht hatte. Unter diesen Fünfen war auch Steffi Böhler (fünf Sekunden zurück), die in den Anstiegen aber immer wieder zu kämpfen hatte. Das Verfolgerduo Stephen/Tanygina lag zur Hälfte der Distanz 17 Sekunden zurück.
Tchekaleva zerschlägt die Gruppe, Hagen stark unterwegs
Durch einen schnelleren Skiwechsel war Steffi Böhler unmittelbar nach dem Wechsel wieder in der Spitzengruppe. Yulia Tchekaleva versuchte sofort wieder, die Gruppe auseinanderzulaufen, was auch gelang: Die Russin vorn, dann die beiden Norwegerinnen Jacobsen und Martine Ek Hagen gefolgt von einem weiteren Duo Böhler/Niskanen. Im zweiten Anstieg der zweiten Runde konnte Martine Ek Hagen sich von ihrer erfahrenen Teamkollegin lösen. Steffi Böhler gelang es kurz darauf, wieder zu der Norwegerin aufzuschließen, die diesmal nicht so frisch wirkte wie noch am Freitag. Beide wurden am nächsten Berg von der Verfolgergruppe um die starke Skaterin Kristin Størmer Steira gestellt, während vorn Martine Ek Hagen immer näher an Yulia Tchekaleva heranlief. Steffi Böhler hielt teilweise nur mit Mühe Kontakt mit Riitta Liisa Roponen und Steira, die versuchten, sich aus der Gruppe abzusetzen – kurz darauf übernahm sie sogar Führungsarbeit in der inzwischen noch fünfköpfigen Gruppe.
Tchekaleva läuft Vorsprung nach Hause – Böhler im Zielsprint Vierte
Auf den letzten drei Kilometern konnte Martine Ek Hagen nichts mehr auf Yulia Tchekaleva gutmachen und büßte am letzten Stieg sogar einige Sekunden ein, so dass die russischen Fans in Rybinsk einen weiteren Heimsieg bejubeln konnten. Mit 15 Sekunden Rückstand sicherte sich die Norwegerin ihr bestes Weltcupresultat. „Ich habe meine Kräfte im klassischen Teilstück gespart. Ich habe nur versucht, in der Spitzengruppe zu bleiben, aber nicht zu viele Kräfte zu verpulvern. Als wir die Ski wechselten, habe ich gemerkt, dass ich noch viel Kraft habe, also bin ich auf Sieg gelaufen. Es war toll für mich, meinen ersten Weltcupsieg hier in Russland zu feiern“, meinte Yulia Tchekaleva und Martine Ek Hagen fügte hinzu: „Das ist mein erstes Weltcuppodium und ich freue mich sehr darüber. Als Yulia attackierte, habe ich versucht, sie wieder einzufangen. Ich habe gehofft, jemand anders würde mitgehen, aber ich war auf mich allein gestellt. Das war aber wohl auch gut so, denn so habe ich es geschafft, Zweite zu werden.“ Steffi Böhler musste sich im Zielsprint um den dritten Platz um Haaresbreite Riitta Liisa Roponen geschlagen geben. Jessie Diggins belegte knapp dahinter den fünften Platz. Rang sechs ging an Kristin Størmer Steira vor Liz stephen und Silje Øyre Slind. Astrid Uhrenholdt Jacobsen kam nur als Neunte in die Wertung vor Alevtina Tanygina und Kerttu Niskanen. 40 Sekunden dahinter belegte Teresa Stadlober den zwölften Platz. Claudia Nystad und Hanna Kolb hatten schon auf der zweiten beziehungsweise ersten Runde den Anschluss verloren und erreichten das Ziel als 39. mit fast vier Minuten Rückstand und als 49. von 49 Damen mit 6:21 Minuten Abstand.