Marit Bjoergen hat sich im zweiten WM-Rennen in Val di Fiemme ihren zweiten Titel geholt. Die Norwegerin siegte vor drei Teamkolleginnen und Justyna Kowalczyk.
Vier Norwegerinnen vor Kowalczyk
Das hatte Justyna Kowalczyk sich ganz anders vorgestellt: Die Polin musste sich im Skiathlon bei der Nordischen Ski-WM der norwegischen Übermacht geschlagen geben. Beim Skiwechsel nach 7,5 Kilometern war mit zehn Athletinnen (alle fünf Norwegerinnen, Justyna Kowalczyk, Charlotte Kalla und drei Finninnen) noch eine überraschend große Gruppe zusammen, doch am Anstieg nach dem Stadion wurde das Tempo deutlich angezogen, so dass die Spitzengruppe auseinanderfiel. Vier Norwegerinnen und die Polin – das war für die nächsten fünf Kilometer das neue Führungs-Quintett. In allen Anstiegen hatte Kowalczyk, die sich unmittelbar vor dem Rennen als „sehr nervös“ auf ihrer Facebook-Seite geoutet hatte, schwer zu kämpfen. Bei einer erneuten Tempoverschärfung zwei Kilometer vor dem Ziel war es dann soweit: Marit Bjoergen und Therese Johaug setzten sich ab, Kristin Stoermer Steira und Heidi Weng konnten nicht folgen und Kowalczyk verlor ganz den Anschluss. Die endgültige Entscheidung um den Sieg fiel am letzten Anstieg vor dem Stadion: Therese Johaug attackierte, doch ihre Teamkollegin konterte und riss das entscheidende Loch zu Johaug. Marit Bjoergen jubelte über ihren zweiten Titel bei diesen Weltmeisterschaften, ihrem zehnten WM-Gold insgesamt. Therese Johaug konnte sich über Silber freuen. Bronze ging im Zielsprint an Heidi Weng, Vierte wurde – wieder einmal – Kristin Steira. Justyna Kowalczyk kämpfte sich sichtlich enttäuscht als Fünfte ins Ziel, Rang sechs ging an Charlotte Kalla. Die Schwedin präsentierte sich in der ungeliebteren klassischen Technik überraschend stark, verlor aber gleich nach dem Skiwechsel den Anschluss und konnte sich nur mit Mühe vor Yulia Tchkaleva und Krista Lähteenmäki behaupten.
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Deutsche Damen ohne Chance
Das deutsche Team hatte sich deutlich mehr erwartet als das, was am Ende zu Buche stand: Da Denise Herrmann und Hanna Kolb sich auf den morgigen Teamsprint konzentrieren, wurden mit Nicole Fessel, Katrin Zeller und Sandra Ringwald nur drei der vier möglichen Startplätze in Anspruch genommen. Nicole Fessel hielt sich zu Beginn sehr gut in der Spitzengruppe, musste aber bald für das hohe Tempo bezahlen und fiel weit zurück. „Ich habe damit gerechnet, dass es schnell geht. Ich habe mich auf der ersten Runde sehr gut gefühlt und habe versucht mitzugehen. Das war dann wohl zu schnell für mich. Am Ende ging es wieder besser, aber in der Mitte habe ich zu viel Zeit verloren“, meinte die Allgäuerin, die mit 2:13 Minuten Rückstand als 22. ins Ziel kam, vier Positionen hinter der Österreicherin Katerina Smutna, mit der sie einen Teil des Rennens zusammenlief. Katrin Zeller erging es nicht viel anders, sie endete 20 Sekunden und drei Plätze hinter ihrer Vereinskollegin. Sandra Ringwald verlor 5:40 Minuten auf die Spitze und kam als 51. in die Wertung.