Benedikt Doll gewinnt den Massenstart beim Biathlon Weltcup in Antholz und setzt sich beim letzten Individualrennen vor den Olympischen Winterspielen gegen Johannes Thingnes Boe durch. Mit 19 Treffern und der schnellsten Gesamtlaufzeit feiert er seinen dritten Weltcupsieg, der Richtung Saisonhöhepunkt genau zum richtigen Zeitpunkt kommt.
Benedikt Doll gewinnt Massenstart in Antholz
Als bester Schütze des Feldes mit nur einem Fehlschuss gewann Benedikt Doll den Massenstart von Antholz vor den beiden Norwegern Johannes Thingnes Boe und Sturla Holm Laegreid. Antonin Guigonnat belegte Rang vier vor dem weiteren Norweger Sivert Guttorm Bakken und dem Finnen Tero Seppala auf dem sechsten Platz. Johannes Thingnes Boe bestimmte vier Runden lang das Tempo und kam mit gutem Vorsprung vor Benedikt Doll zum entscheidenden Schießen. J. T. Boe schoss schnell, verpasste aber den letzten Schuss. Doll nutzte seine Chance, zog sein Schießen sauber und fehlerfrei durch und machte sich mit 7,1 Sek. Vorsprung vor J. T. Boe auf die letzte Runde. Wie Doll im Interview in der ARD nach dem Rennen sagte, registrierte er, dass J. T. Boe einen Fehlschuss hatte und erklärte auch, dass er „massiv daran gearbeitet hat, das ausschalten zu können.“ Diese mentale Stärke war für Benedikt Doll heute einer der Schlüssel zum Erfolg. Mit läuferischer Klasse verdoppelte Doll bis zur nächsten Zwischenzeit seinen Vorsprung auf J. T. Boe und meinte dazu nach dem Rennen: „Am Schießstandausang nach dem letzten Schießen wusste ich J. T. Boe ist richtig stark. Ich hatte unfassbar gute Ski und wenn ich es schaffe, auf der ersten Hälfte der Runde die Lücke zu halten, dann gibt er vielleicht auf und so war es dann auch.“ Benedikt Dolls letzter Weltcupsieg liegt schon etwas zurück. Im Dezember 2019 gewann er den Sprint von Annecy Le Grand Bornand. Seine ansteigende Form Richtung Olympia scheint zu passen.
Viele Absagen eröffnen Nachrückern eine Startchance
Johannes Kühn und Roman Rees kamen für den Massenstart zurück aus dem Höhentraining und gingen zusammen mit Benedikt Doll ins Rennen, während viele in der Gesamtwertung unter den Top-25 Platzierten und damit für einen Start Qualifizierten, den Massenstart ausließen, insbesondere der Franzose Emilien Jacquelin. Er ist wegen eines Formtiefs bereits aus Antholz abgereist. Auch die drei Russen Alexandr Loginov, Said Karimulla Khalili und Daniil Serokhvostov zogen kurzfristig zurück und die Schweden Sebastian Samuelsson und Martin Ponsiluoma haben bereits im Vorfeld angekündigt, nicht in Antholz zu laufen. Auch die beiden Deutschen Erik Lesser und Philipp Nawrath verzichteten auf einen Start und werden erst am Montag zum vorbereitenden Höhentrainingslager nach Antholz reisen. Die insgesamt neun Absagen eröffneten Nachrückern die Chance am Massenstart teilzunehmen.
Zu viele Schießfehler
Roman Rees und Johannes Kühn hatten jeweils sechs Strafrunden im Gepäck. Zu viele um im Massenstart ganz vorne angreifen zu können. Am Ende platzierte sich Johannes Kühn auf 19 und Roman Rees auf 21. Ebenso erging es den beiden Österreichern Simon Eder und Felix Leitner. Eder kam zwar im ersten Anschlag fehlerfrei durch, kassierte in der Folge in jedem Schießen eine Strafrunde und wurde bester Österreicher auf dem 11. Rang, dicht gefolgt von seinem jüngeren Kollegen Felix Leitner, der nach vier Strafrunden am dem 12. Platz landete. Die beiden qualifizierten Schweizer Niklas Hartweg und Benjamin Weger kamen nach sechs bzw. fünf Strafrunden auf Rang 23 und 24 ins Ziel. Ungewöhnlich viele Schießfehler passierten auch dem derzeit weltbesten Biathleten Quentin Fillon-Maillet. Insgesamt sechs Extrarunden verursachte er und platzierte sich dennoch in den Top-10 auf Rang acht.
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