Johannes Kühn gewinnt den Sprint beim Biathlon Weltcup in Hochfilzen und kann seinen ersten Weltcupsieg feiern. Mit einer bombastischen Schlussrunde kompensierte er eine Strafrunde während keiner der nach ihm Gestarteten seine Gesamtlaufzeit knackte. Die großen Favoriten mussten sich weiter hinten einreihen.
Erster Weltcupsieg von Johannes Kühn
Johannes Kühn begann mit einer fehlerfreien Serie im Liegen, verfehlte eine Scheibe im Stehen und legte mit der frühen Startnummer 9 nach seiner Strafrunde eine Laufzeit hin, die nicht einmal von den Null-Fehler-Schützen geknackt wurde. „Vor zwei Wochen im IBU-Cup und heute Gewinner, das ist noch nicht so oft vorgekommen. Mir ist es vor dem Start nicht so super gegangen. Ich habe versucht für mich ein gutes Rennen zu machen und mir es besser einzuteilen als letzte Woche. Die erste Runde war solide, in der zweiten Runde habe ich Glück gehabt. Da bin ich grad aus dem Stadion raus als der Felix Leitner startete. Da habe ich schön mitlaufen können und mir gedacht, die paar Sekunden, die man jetzt schneller laufen könnte, diese Energie spare ich mir für die Schlussrunde, damit es nicht so läuft wie letzte Woche. Beim ersten Teil der letzten Runde ging es mir eigentlich nicht so gut, dann habe mich durch die Tunnelabfahrt erholen können und von da an war mein Ziel eigentlich nur mehr die Gruppe vor mir einholen,“ so das Resümee von Johannes Kühn zu seinem Rennen. Auch der Bundestrainer Mark Kirchner freute sich: „Heute hat er das gemacht, was er kann. Er hat heute das gezeigt, was er sich im Training angeeignet hat mit einer ganz starken Leistung in der Loipe.“ Der Schwede Martin Ponsiluoma, der Russe Alexander Loginov oder auch der Norweger Tarjei Boe waren nah dran, aber am Ende kam keiner an die Laufbestzeit heran. Mit 14,3 Sek. Rückstand kam der Schwede Martin Ponsiluoma auf den zweiten Rang. Anton Smolski aus Weissrussland war die Überraschung auf dem Podest. Er traf alle Scheiben und belegte den dritten Rang nur 1,5 Sek. vor Alexander Loginov. Als bester Norweger platzierte sich Tarjei Boe nach einem Fehler im Stehen auf Platz fünf vor den beiden Franzosen Emilien Jacquelin und Quentin Fillon-Maillet auf den Rängen sechs und sieben.
Favoriten überzeugten nicht
Der im gelben Trikot als Gesamtweltcupführender gestartete Vetle Sjastaad Christiansen belegte nach einem Fehlschuss im liegenden Anschlag am Ende nur Rang 16, behält aber das gelbe Trikot, da auch der Schwede Sebastian Samuelsson Federn lassen musste. Nach insgesamt drei Strafrunden kam er nicht über Rang 14 hinaus. Der Norweger Johannes Thingnes Boe sucht noch nach seiner Form. Nach zwei Fehlern im Liegen und einem weiteren im Stehen sowie einer Laufzeit weit hinter dem siegreichen Johannes Kühn musste er sich weiter hinten auf Rang 29 einreihen. Der spät gestartete Norweger Sturla Holm Laegreid hätte Kühn nach fünf Treffern im ersten Anschlag noch gefährlich werden können. Aber mit zwei Fehlern im Stehen hat auch er sich aus dem Podestbereich geschossen und kam als 17. ins Ziel. Der Österreicher Simon Eder (38), zuletzt 6. in der Verfolgung von Östersund konnte auf seiner Heimstrecke nicht punkten. Nach einem Nuller im Liegendanschlag, liegend hat er in dieser Weltcup-Saison noch keinen Fehler geschossen, begann er stehend mit einem Fehler und nachdem ein weiterer hinzukam, wurde er weit ins Mittelfeld gespült. Er, Felix Leitner (32.) und David Komatz (56.) haben sich für die Verfolgung qualifiziert. Bester Schweizer wurde erneut Benjamin Weger auf Rang 13.
Rückschlag für Benedikt Doll
Mit Platz 60 hat sich Benedikt Doll gerade noch für die Verfolgung qualifiziert. Nach drei Strafrunden im liegenden Anschlag und einer weiteren im Stehendschießen war kein zufriedenstellendes Ergebnis mehr möglich. Doll ärgerte sich nach dem Rennen über sich selbst, da er beim liegenden Anschlag seiner Meinung nach schlecht reagiert hat. Erfreulich aus deutscher Sicht ist der achte Rang von Philipp Nawrath. Nach je einer Strafrunde bei den beiden Schießeinlagen machte er auf der Schlussrunde mit guter Laufleistung zehn Plätze gut. Roman Rees kassierte im stehenden Anschlag eine Runde, Philipp Horn im Liegenden. Mit Rang 21 und 22 haben sich beide für die Verfolgung qualifiziert und auch Erik Lesser, der als einer der letzten Starter das Rennen aufnahm, hat sich nach einer Strafrunde im Stehen als 34. platziert und wird in der Verfolgung versuchen, sich nach vorne zu arbeiten. Roman Rees ist Zimmerkollege von Johannes Kühn und verriet: „Er war heute Nacht schon ein bißchen nervös, vielleicht hat es sich da schon angedeutet.“
Ergebnis Sprint Herren Hochfilzen
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