Biathlon Weltcup Oberhof: Roman Rees wird Sechster in Verfolgung

Sebastian Samuelsson (SWE), Quentin Fillon Maillet (FRA), Tarjei Boe (NOR), Sturla Holm Laegreid (NOR), Alexandr Loginov (RUS), Roman Rees (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

In einem spannenden Verfolgungswettkampf der Herren beim Biathlon Weltcup in Oberhof kam Alexandr Loginov mit einer Minute Vorsprung zum entscheidenden Schießen, schießt drei Fehler und wird am Ende nur Fünfter. Der Franzose Quentin Fillon Maillet holt sich den Sieg vor dem Schweden Sebastian Samuelsson und dem Norweger Tarjei Boe. Roman Rees und Erik Lesser auf den Plätzen sechs und acht.  

Alexandr Loginov bestimmt das Rennen

Der Russe Alexandr Loginov war der Gejagte, aber nur 6,5 Sek. hinter ihm startete schon der Franzose Emilien Jacquelin im gelben Trikot des Gesamtweltcupführenden. Johannes Kühn und Roman Rees gingen mit nur 18 bzw. 20 Sek. Rückstand und damit einer guten Ausgangsposition ins Rennen. Vier Schießeinlagen waren zu absolvieren, zwei Mal liegend und zwei Mal stehend. Die Bedingungen bei andauerndem Schneefall, leichtem Nebel und wechselndem Wind waren nicht einfach, aber in der Verfolgung für alle gleich. Loginov ging schon in der ersten Runde hohes Tempo und hatte als einer der besten Liegendschützen im Feld die fünf Scheiben sicher abgeräumt, bevor seine Verfolger zur Schießmatte kamen. Nur die beiden Norweger Lagreid und Tarjei Boe blieben fehlerfrei und waren die nächsten auf der Jagd nach dem Führenden. Von den Deutschen blieben Erik Lesser, Lucas Fratzscher, Benedikt Doll und auch Philipp Nawrath fehlerfrei, nur Roman Rees und Johannes Kühn mit der eigentlich besseren Ausgangsposition mussten kreiseln und verloren damit den direkten Anschluss an die Spitze. Erik Lesser lag zu diesem Zeitpunkt mit knapp einer Minute Rückstand auf dem siebten Rang und arbeitete sich kontinuierlich nach vorne an die Spitze einer sechsköpfigen Verfolgergruppe. Die beiden Norweger Sturla Holm Laegreid und Tarjei Boe blieben an Loginov dran, konnten allerdings nur unwesentlich Zeit auf ihn gut machen.

Feld hinter Alexandr Loginov sortiert sich neu

Auch zum zweiten Schießen lag Alexandr Loginov alleine am Schießstand und blieb ein weiteres Mal fehlerfrei. Der Norweger Sturla Holm Laegreid kassierte zwei Runden sein Teamkollege Tarjei Boe nur eine. Während die beiden Norweger in die Strafrunde abbogen, kamen Anton Babikov, Sebastian Samuelsson und auch Erik Lesser aus der Verfolgergruppe fehlerfrei durch und das Feld sortierte sich neu. Alexandr Loginov baute seine Führung aus und nach dem zweiten Liegendanschlag war sein Teamkollege Anton Babikov erster Verfolger, danach kam bereits wieder Tarjei Boe. Der Rückstand von Erik Lesser betrug rund eine Minute. Von den deutschen Startern blieb Johannes Kühn fehlerfrei und sortierte sich auf Rang 12 ein. Roman Rees, Benedikt Doll und Philipp Nawrath mussten jeweils eine Extrarunde drehen und der Oberhofer Lucas Fratzscher verfehlte gleich zwei Scheiben.

Erstes Stehendschießen

Mit einem Polster von über einer Minute kam Alexandr Loginov zum dritten Schießen, dem ersten Anschlag im Stehen. Er wirkte unruhig und nervös, hatte Probleme beim Repetieren und musste mehrmals manuell nachladen. 37 Sekunden Schießzeit und eine Strafrunde ließen seinen Vorsprung auf 33 Sekunden schwinden. Der Franzose Emilien Jacquelin räumte als nächster alle Scheiben ab, stürzte allerdings bei der Schießstandausfahrt und verlor dadurch wertvolle Sekunden. Erik Lesser verfehlte eine Scheibe und sortierte sich nach der Strafrunde an dritter Position ein. Auch Roman Rees zog das dritte Schießen sauber durch, ging als Elfter auf die nächste Runde während Johannes Kühn nochmals zwei Scheiben verfehlte und damit aus dem Kampf um einen Podestplatz raus war.

Loginov verschießt sicheren Sieg

Auf der Runde zum entscheidenden Schießen lieferte sich  Erik Lesser im Sandwich zwischen den beiden Franzosen Emilien Jacquelin im gelben und Quentin Fillon-Maillet im roten Trikot ein beachtliches Rennen aber eben mit deutlichem Rückstand auf den in Führung liegenden Russen. Das Tempo der drei Verfolger sah eher nach taktieren als nach Angriff aus. Mit knapp einer Minute Vorsprung kam Alexandr Loginov zum entscheidenden Schießen und setzte die ersten beiden Schüsse ins Ziel, die drei weiteren verfehlte er. Nun lag es an den Verfolgern die Chance zu nützen. Quentin Fillon-Maillet setzte sich nach einer perfekten Serie an die Spitze. Auch Sebastian Samuelsson räumte sicher ab und ging als nächster auf die Schlussrunde, während Alexandr Loginov noch immer in der Strafrunde kreiselte. Erik Lesser und Emilien Jacquelin mussten riskierten um noch eine Podestchance zu wahren, wurden aber nicht belohnt und kassierten jeweils zwei Strafrunden. Alexandr Loginov kam auf Rang drei positioniert aus der Strafrunde, aber nur 2,5 sek. dahinter sortierte sich der Norweger Sturla Holm Laegreid ein. Roman Rees setzte im letzten Schießen nochmals fünf Treffer und lag bei Schießstandausgang an achter Position. Auf der Schlussrunde bot sich ein spannender Zweikampf zwischen Quentin Fillon-Maillet und Sebastian Samuelsson. Der Schwede gab den Kampf um den Sieg nicht auf, saugte sich an den Franzosen heran und kam immer näher. Dahinter entwickelte sich ein Dreikampf um den Bronzerang zwischen Alexandr Loginov, Sturla Holm Laegreid und Tarjei Boe. Auf dem letzten Kilometer gingen die beiden Norweger an Alexander Loginov vorbei und dem Russen fehlten die nötigen Körner zu einem Gegenangriff. An der Spitze hatte sich Quentin Fillon-Maillet in der „Henkelschleife“ entscheidend von seinem Verfolger abgesetzt und die Ziellinie als Sieger überquert mit 9,9 Sek. Vorsprung vor Sebastian Samuelsson. Tarjei Boe sicherte sich den dritten Rang nur 0,1 Sek. vor Sturla Holm Laegreid auf Rang vier und der Sprintsieger Alexandr Loginov kam auf Platz fünf. Roman Rees, Fabien Claude und Erik Lesser lieferten sich einen packenden Kampf um den sechsten Rang mit dem besseren Ende für Roman Rees, der auf Rang sechs bester Deutscher wurde. Rees reist mit einem guten Wochenende im Gepäck nach Ruhpolding. „Für mich hat es hier jedes Mal richtig gut geklappt, konnte auch in den Schlussrunden läuferisch was drauf setzen, hatte keinen Fehler stehend auch bei schwierigen Bedingungen, das motiviert natürlich“, so Roman Rees nach dem Rennen.  

Die weiteren deutschen Platzierungen

Benedikt Doll blieb im ersten Anschlag fehlerfrei, kassierte später bei jeder Schießeinlage eine Extrarunde und verbesserte sich von Rang 38 auf den 15. Platz. Johannes Kühn nutze seine gute Ausgangsposition nicht. Nur die zweite Schießeinlage gelang ihm fehlerfrei, in den drei anderen verfehlte er jeweils zwei Scheiben und überquerte die Ziellinie auf Rang 22. Philipp Nawrath war als 51. ins Rennen gestartet und hat sich nach insgesamt drei Strafrunden auf Platz 25 verbessert. Lucas Fratzscher kassierte nach einer Null im ersten Schießen insgesamt sechs Strafrunden und fiel auf Rang 52. zurück. Einen guten Sprung nach vorne machte auch der Österreicher Felix Leitner. Nach zwei fehlerfreien Schießen im Liegen verfehlte er in jedem der Stehendanschläge eine Scheibe und verbesserte sich von Rang 50 auf Platz 16. Sein Teamkollege Simon Eder ging als 55. des Sprints nicht ins Rennen. Einziger Schweizer war Joscha Burkhalter auf Rang 41 (2:2.0:1).    

Ergebnis Verfolgung Herren

Weltcupgesamtstand Herren

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