Im vorletzten Rennen seiner Leistungssportkarriere gelang Erik Lesser ein großartiger Sieg. Mit grandioser Lauf- und Schießleistung gewann er die Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Oslo vor Quentin Fillon Maillet und Sturla Holm Laegreid.
Erik Lesser gewinnt Verfolgung in Oslo
Mit schnellen Schießzeiten landete Erik Lesser zwanzig Treffer und mit der schnellsten isolierten Laufzeit gewann er die Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Oslo mit 9,4 Sek. Vorsprung vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet und dem Norweger Sturla Holm Laegreid. Der Schwede Sebastian Samuelsson belegte Rang vier vor dem weiteren Norweger Vetle Sjaastad Christiansen und dem Scheden Martin Ponsiluoma. Erik Lesser gewann damit das dritte Mal in seiner Biathlonkarriere ein Weltcuprennen und im Ziel freute sich jeder seiner Mitstreiter mit ihm. Viele deutsche Fans verfolgten das Rennen an der Strecke und auf der Tribüne sah man Transparente mit der Aufschrift „Danke Erik“ und „Du bist unser Held“. Ein Besuch in der Loge des norwegischen Königs Harald war dann noch das Tüpfelchen auf dem „i“. Der Sieg in der Verfolgungswertung geht an den Franzosen Fillon-Maillet.
Sturla Holm Laegreid bestimmte das Rennen von vorne
Der Norweger Sturla Holm Laegreid war als Sprintsieger der Gejagte im letzten Verfolgungsbewerb der Saison. Nach fünf Treffern war er bereits wieder vom Schießstand weg, bevor seine Verfolger Quentin Fillon Maillet und Sebastian Samuelsson sich bereit machten und auch alle Scheiben abräumten. Von der deutschen Dreiergruppe blieben Erik Lesser und Philipp Nawrath fehlerfrei, Benedikt Doll musste in die Strafrunde abbiegen, auch Johannes Kühn, Roman Rees und Lucas Fratzscher kamen mit fünf Treffern gut ins Rennen, nur David Zobel musste wie Benedikt Doll einmal kreiseln. Auf der nächsten Runde lief Erik Lesser zum Schweden Sebastian Samuelsson auf, hielt sich an vierter Position in seinem Windschatten. Beim zweiten Schießen musste Sturla Holm Laegreid ein Mal in die Strafrunde, aber sein Vorsprung war groß genug um in Führung zu bleiben. Erik Lesser und Sebastian Samuelsson blieben ein weiteres Mal schadlos und waren die ersten Verfolger des Norwegers, allerdings betrug ihr Rückstand nur mehr 11,2 Sek. Philipp Nawrath hielt sich auf der vierten Position und auf dem Weg zum ersten Stehendanschlag baute Laegreid seinen Vorsprung wieder aus. Das dritte Schießen absolvierte Laegreid souverän, aber Lesser machte es ihm nach und verließ den Schießstand 20,1 Sek. hinter ihm. Sebastian Samuelsson kassierte zwei Runden und fiel zurück und mit guten Abstand zu Erik Lesser lief nun Quentin Fillon Maillet auf der dritten Position. Erik Lesser und Quentin Fillon Maillet gingen das hohe Tempo von Laegreid an der Spitze nicht mit und das letzte Schießen sollte schließlich die Entscheidung bringen.
Das entscheidende Schießen
Mit 30,8 Sek. Vorsprung kam Sturla Holm Laegreid an den Schießstand, schoss schnell und mit viel Risiko und verfehlte zwei Scheiben. Der Norweger war bereits in die Strafrunde abgebogen als sich Erik Lesser bereit machte und mit fünf Treffern glänzte. Mit 13,1 Sek. Vorsprung verließ er den Schießstand, gefolgt von Quentin Fillon Maillet, der ebenfalls eine Null brachte und nur 1,1 Sek. später kam Sturla Holm Laegreid an dritter Position aus der Strafrunde. Die Abstände dahinter waren nahezu auf eine Minute angewachsen und von dort drohte keine Gefahr mehr für die drei in Führung liegenden. Erik Lesser hielt den Abstand zu seinen Verfolgern, die hinter ihm erst gemeinsame Sache machten. Kraftvoll arbeitete Lesser sich die letzten Anstiege hoch und Fillon Maillet ließ es nicht auf einen Zielsprint ankommen. Er zog an Laegreid vorbei, setzte sich deutlich ab und sicherte sich Rang zwei vor Sturla Holm Laegreid. „In Verfolgungsrennen war ich immer gut, da habe ich immer gute Ergebnisse erzielt,“ sagte Erik Lesser nach dem Rennen, „im Sprint kriege ich es einfach nicht hin“. Er hätte nicht gedacht, dass er den Vorsprung auf der letzten Runde halten kann, „ich bin sehr froh, dass ich es über die Ziellinie gerettet habe. Aktuell kann ich es noch gar nicht verarbeiteten, weil es ein Rennen unter vielen war.“
(Quelle Video: Eurosport)
Die weiteren deutschen Platzierungen
Neben Erik Lesser lagen Philipp Nawrath, Benedikt Doll und Johannes Kühn auch nach dem zweiten Schießen noch in den Top-10. Doll und Nawrath verbesserten sich im dritten Anschlag nochmals noch vorne, aber im entscheidenden Schießen klappte es nicht mehr. Benedikt Doll belegte am Ende nach drei Strafrunden Rang neun und Philipp Nawrath fiel nach insgesamt fünf Extrarunden auf Rang 21 zurück. David Zobel verfehlte nur den ersten Schuss, ließ 19 Treffer folgen und belegte wie schon im Sprint Rang elf. Johannes Kühn blieb liegend beide Male fehlerfrei, aber insgesamt sieben Fehlschüsse in den beiden Stehendanschlägen bedeuteten am Ende Rang 25 vor Lucas Fratzscher, der sich von 43 auf 26 verbesserte (0/0/0/1). Roman Rees kam als 28. ins Ziel.
Der Österreicher Simon Eder brachte drei Mal die Null, verfehlte im letzten Anschlag eine Scheibe und wurde 16.; sein Teamkollege Felix Leitner war nicht mehr am Start und David Komatz machte einen Sprung von 52 auf 37 nach vorne. Der Schweizer Benjamin Weger belegte in seinem letzten Verfolgungsrennen Rang 33 und Joscha Burkhalter kam als 47. ins Ziel.
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