Infos zur Biathlon-Europameisterschaft am Arber mit DSV-Aufgebot

Hohenzollern Biathlonstadion Arber © Harald Deubert

Von 26. bis 30. Januar 2022 finden im Hohenzollern-Skistadion am Arber die offenen Biathlon Europameisterschaften statt. An vier Wettkampftagen finden acht Bewerbe statt, 13 Deutsche sind nominiert und der erste Startschuss fällt am Mittwoch mit den Einzelläufen und nach der heutigen Entscheidung des bayerischen Ministerrats sind ab Freitag Zuschauer zugelassen. 

Das Hohenzollern-Skistadion am Arber

Der Austragungsort der diesjährigen Biathlon-Europameisterschaften liegt in Deutschland, im Bayerischen Wald am Fuße des großen Arbers, direkt am Großen Arbersee auf 950 Meter Höhe. Seit 1998 ist es offizielles Landesleistungszentrum. Das Hohenzollern-Skistadion wurde in den Jahren 2000 bis 2005 erbaut und 2014 mit einem elektronischen Schießstand ausgestattet. Nach Vergabe der Biathlon-EM 2022 an das OK Bayerischer Wald haben nochmals umfangreiche Modernisierungsarbeiten stattgefunden. In einem ersten Bauabschnitt wurde 2020 die Beschneiung und Versorgung mit Elektrizität ausgebaut, ein Schneedepot und ein Container-Areal angelegt und in einem weiteren Bauabschnitt 2021 ein Beschneiungsteich errichtet sowie erforderliche Veränderungen im Start- und Zielbereich abgeschlossen. Auf der Rollerbahn von 2,3 km Länge werden im Sommer regelmäßig Deutsche Biathlon-Meisterschaften ausgetragen und darüber hinaus steht sie für den Trainingsbetrieb zur Verfügung. Das Hohenzollern Skistadion wurde von der Internationalen Biathlon Union (IBU) mit der B-Lizenz ausgestattet. Das Stadion selbst liegt in der Gemeinde Bayerisch Eisenstein nahe der tschechischen Grenze. Zuletzt fanden dort regelmäßig IBU-Cup-Wettkämpfe und bereits 2006 eine Biathlon-Europameisterschaft statt, wo der Stern der damals 19jährigen Biathletin Magdalena Neuner zu leuchten begann. Die Vorbereitungsarbeiten für den ersten Bewerb sind abgeschlossen, die Strecken befinden sich in einem hervorragenden Zustand, allerdings sind ab Donnerstag weitere Schneefälle vorhergesagt.

  

Update: Ab Freitag sind Zuschauer erlaubt

Ab 27. Januar 2022 gelten nach dem heutigen Beschluss geänderte Bestimmungen der 15. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. „Die Kapazitätsbeschränkungen für Kultur- und Sportveranstaltungen sowie alle weiteren in 2G plus und unter freiem Himmel in 2G kapazitätsbeschränkten Veranstaltungen und Einrichtungen (§§ 4, 4a der 15. BayIfSMV) werden angepasst. Die Kapazität darf künftig zu 50 Prozent ausgelastet werden. Im Übrigen bleibt es bei 2G plus und 2G sowie in Innenbereichen und generell bei Veranstaltungen bei FFP2-Maskenpflicht. Hier bleibt Bayern bei einem höheren Schutzniveau als in anderen Ländern.“ Das bedeutet für die Biathlon Europameisterschaft am Arber, dass für die Wettkämpfe ab Freitag, also für Sprints, Verfolgungen und die gemischten Staffeln Zuschauer nach 2Gplus  (geimpft, genesen und zusätzlich getestet oder geboostert) zugelassen sind. Selbsttests werden vor Ort nicht angeboten. Auf den Tribünen und in Innenräumen besteht FFP-2-Maskenpflicht.  Wie der Veranstalter, das OK Bayerischer Wald, mitteilt, ist der Ticketshop ab Mittwoch wieder geöffnet und bereits für Mittwoch gekaufte Tickets werden zurückerstattet.

Athleten aus 37 Nationen

Athleten aus 37 Nationen werden in acht Bewerben um Medaillen und Ehren auf den durchaus als schwer zu bezeichnenden Strecken rund um das Hohenzollern Skistadion kämpfen. Zu den 127 gemeldeten Frauen und den 147 gemeldeten Herren kommen 176 Offizielle und Betreuer und ob ein Titelverteidiger starten wird, kann eher nicht angenommen werden. Die Teams sind weitestgehend in und um den Markt Bodenmais untergebracht, von dem aus das Stadion circa 16 km entfernt liegt. Im Vorjahr fand die Biathlon-EM im polnischen Duszniki-Zdroj vor der Weltmeisterschaft auf der Pokljuka statt und manche Athleten gingen bei beiden Meisterschaften auf Medaillenjagd. In diesem Jahr folgt keine Weltmeisterschaft auf die EM, es ist Olympia-Jahr und nahezu alle Olympioniken befinden sich in Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele in Peking im Höhentraining. Dazu kommt, dass in China verschärfte Einreisebedingungen im Hinblick auf die Corona-Pandemie bestehen, so dass Olympiateilnehmer Kontakte weitestgehend vermeiden um eine Infektion mit der äußerst ansteckenden Omikron-Variante zu vermeiden. Allerdings haben bei den starken Biathlon-Nationen, wie zum Beispiel  Norwegen, Frankreich und Russland, die mehr als sechs Top-Athleten in ihrem Kader haben, einige davon das Olympia-Ticket nicht gelöst und sie werden sicherlich einen EM-Start nicht entgehen lassen.   

Das deutsche Aufgebot

DSV-Damen:
Juliane Frühwirt (SV Motor-Tambach Dietharz) Janina Hettich (SC Schönwald e.V.)
Franziska Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld)
Karolin Horchler (WSV Clausthal-Zellerfeld)
Hanna Kebinger (SC Partenkirchen)
Sophia Schneider (SV Oberteisendorf)
Marion Wiesensarter (SV Oberteisendorf e. V.)

Erst nach dem Eröffnungseinzel wird laut Mitteilung des Deutschen Skiverbands die Einsatzkonzeption für den Sprint entschieden. Fest steht aber, dass Franziska Hildebrand im Einzel nicht starten wird. Alle nominierten Damen haben bereits Weltcup-Erfahrung.

DSV-Herren:
Matthias Dorfer (SV Marzoll)
Lucas Fratzscher (WSV Oberhof 05)
Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain)
Simon Kaiser (WSV Oberhof 05)
Dominic Schmuck (SC Schleching)
Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg)

Ersatzmann: Florian Hollandt (SWV Goldlauter), der wohl nicht mehr zum Einsatz kommen wird, nachdem er gestern auf seinem Instagram-Account sein Karriere-Ende bekannt gab.

Im vergangenen Jahr erreichte das deutsche Team einen kompletten Medaillensatz, wobei sich Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Vanessa Voigt, die zu den EM-Medaillengewinnern gehörten, sich für Olympia qualifiziert haben. Justus Strelow feierte in Duszniki Zdroj mit Stefanie Scherer Gold in der Single-Mixed-Staffel, aber Scherer ist nicht nominiert. Zur Silber-Mixed-Staffel gehörten außerdem Marion Wiesensarter und Dominic Schmuck. Sie sind auch dieses Jahr am Start. 

 

Das Wettkampfprogramm

26.01.2022, 10.15 Uhr, Einzel Herren, 20 km
26.01.2022, 14.00 Uhr, Einzel Damen, 15 km

28.01.2022, 10.30 Uhr, Sprint Herren, 10 km
28.01.2022, 14.00 Uhr, Sprint Damen, 7,5 km

29.01.2022, 10.30 Uhr, Verfolgung Herren, 12,5 km
29.01.2022, 13.30 Uhr, Verfolgung Damen, 10 km

30.01.2022, 10.30 Uhr, Mixed-Staffel (M+W)
30.01.2022, 13.30 Uhr, Single Mixed Staffel (M+W)

Die Wettkämpfe können über den Livestream der IBU und über das Datacenter der IBU bzw. über die neue IBU-App verfolgt werden.