Nordische Kombination: Geiger holt Bronze im Compact

Das Podium: Jens Luraas Oftebro (NOR), Jarl Magnus Riiber (NOR), Vinzenz Geiger (GER), (l-r)
Das Podium: Jens Luraas Oftebro (NOR), Jarl Magnus Riiber (NOR), Vinzenz Geiger (GER), (l-r) © Sandra Volk

Zweiter Wettkampf, zweite Medaille für den deutschen Nordischen Kombinierer bei der Weltmeisterschaft in Trondheim (Norwegen): Vinzenz Geiger gewann die Bronzemedaille im Compact-Wettbewerb. Der Sieg ging an Jarl Magnus Riiber (NOR9, Silber an Jens Luraas Oftebro (NOR).

Riiber vorn, Schmid und Geiger auf Tuchfühlung

... und Daumen hoch bei Pascal Müller (SUI).
... und Daumen hoch bei Pascal Müller (SUI). © Sandra Volk
Die Riiber-Festspiele von Trondheim gehen auch im zweiten Wettkampf mit seiner Beteiligung weiter. Wie bereits am Vortag, gelang ihm auch am Samstag der weiteste Sprung des Tages. 103,5 Meter bot der Norweger, und das bei verkürztem Anlauf. Aufgrund des Compact-Formats schlugen sich die sieben Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten jedoch kaum in der Startliste nieder. Dieser Zweitplatzierte hieß Ryota Yamamoto. Der Japaner kam trotz Rückenwind auf starke 99,5 Meter und platzierte sich damit noch vor Julian Schmid (102m), dem ebenfalls ein starker Sprung gelang. Dies galt auch für die beiden Österreicher Johannes Lamparter (103m) und Martin Fritz (100,5m). Vinzenz Geiger (101,5m) lag auf Rang sechs, gefolgt von Laurent Mühlethaler (FRA, 99,5m), Joergen Graabak (NOR, 98,5m), Akito Watabe (JPN, 100,5m) und Franz-Josef Rehrl (AUT, 101,5m). Mit Johannes Rydzek (GER, 11.), Stefan Rettenegger (AUT, 14.), Ilkka Herola (FIN, 97m) und Jens Luraas Oftebro (NOR, 16.) lagen allerdings weitere starke Läufer maximal 50 Sekunden hinter Riiber. Erfreulich der Auftritt von Pascal Müller: Der Schweizer sprang auf einen starken 17. Platz.

Oftebro mit starker Aufholjagd

Jens Luraas Oftebro (NOR), Joergen Graabak (NOR), (l-r)
Jens Luraas Oftebro (NOR), Joergen Graabak (NOR), (l-r) © Sandra Volk
Im Compact-Rennen hielt Riibers Führung jedoch nicht lange an. Der 27-Jährige bemerkte schnell, dass er alleine im Wind nicht würde bestehen können, und änderte seine Taktik. Er ließ sich von der Verfolgergruppe einfangen, zu der nach fünf Kilometern bereits Jens Luraas Oftebro gehörte. Der Norweger, von Platz 16 gestartet, hatte die 50 Sekunden Rückstand bereits nach zwei Runden wettgemacht. Zum Erstaunen seines eigenen Teamkollegen: „Als ich Jens sah, dachte ich, was, wo kommt der denn her?“, berichtete Riiber schmunzelnd. Gut für den Superstar jedoch: „Ich musste mich entscheiden, wem ich folgen sollte, ihm oder Vinzenz. Ich weiß, dass er [Jens] immer alles gibt, mit voller Geschwindigkeit, und er hat mich über die Strecke gezogen.“

Spannende Schlussphase vor vollen Tribünen

Johannes Lamparter (AUT), Vinzenz Geiger (GER), Jens Luraas Oftebro (NOR), Julian Schmid (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), (l-r)
Johannes Lamparter (AUT), Vinzenz Geiger (GER), Jens Luraas Oftebro (NOR), Julian Schmid (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), (l-r) © Sandra Volk
25.000 Zuschauer sahen einen Fünfkampf um die Medaillen. Einen halben Kilometer vor dem Ziel übernahm Oftebro die Führung, Riiber hinter ihm. Geiger, der nicht als Erster in die letzte Abfahrt gehen wollte, um vom Windschatten profitieren zu können, verpasste den selbigen jedoch „um fünf Meter“. Auch Riibers Taktik ging nicht ganz auf wie geplant: „Ich war ein bisschen unsicher, weil ich in der letzten Kurve die erste Position haben wollte, aber zumindest wusste ich, was ich tun musste, wenn ich sie nicht bekomme. Ich habe so viel trainiert, um die perfekte Kurve und den richtigen Speed herauszuholen, und es war perfekt.“ Auf der Außenbahn nahm Riiber allen Schwung mit, um Oftebro in Schach zu halten, und schlug ihn im Zielsprint um 0,8 Sekunden. Geiger kam 1,1 Sekunden hinter Riiber als Dritter ins Ziel. Julian Schmid wurde Vierter, Johannes Lamparter Fünfter. Joergen Graabak (NOR), der zwischenzeitlich kurz zur Spitzengruppe aufgeschlossen hatte, fiel rund 20 Sekunden hinter die Gruppe zurück und beendete das Rennen als Sechster vor Johannes Rydzek, Stefan Rettenegger, Martin Fritz und Laurent Mühlethaler.

Stimmen zum Wettkampf

Jarl Magnus Riiber (NOR)

Jarl Magnus Riiber (NOR)
Jarl Magnus Riiber (NOR) © Sandra Volk
„Ich stehe immer noch unter Schock über das, was passiert ist. Das ist eine der großartigsten Erfahrungen, die ich je bei einem Langlauf-Rennen gemacht habe, mit den Zuschauern und ihrer Begeisterung. Es waren so viele Emotionen, als ich als Erster den Fuß über die Ziellinie gesetzt habe.“

Jens Luraas Oftebro (NOR)

Die Medaillengewinner: Jens Luraas Oftebro (NOR), Jarl Magnus Riiber (NOR), Vinzenz Geiger (GER), (l-r)
Die Medaillengewinner: Jens Luraas Oftebro (NOR), Jarl Magnus Riiber (NOR), Vinzenz Geiger (GER), (l-r) © Sandra Volk
„Diese Medaille bedeutet mir sehr viel. Es war nicht das, was ich nach dem Springen erwartet hatte, denn ich war eigentlich etwas enttäuscht von meiner Startposition. Aber bei diesem Publikum musste ich alles geben und habe von Anfang an wirklich alles gegeben. Ich konnte die Lücken schließen und ging auch in den Sprint, aber Jarl war einfach stärker. Eine Silbermedaille vor diesem Publikum ist schwer zu beschreiben – einfach ein unglaublicher Tag.“

Vinzenz Geiger (GER)

Vinzenz Geiger (GER)
Vinzenz Geiger (GER) © Sandra Volk
„Zwei Starts und zwei Medaillen sind ein sehr, sehr schöner Start in diese WM. Es war ein Kampf um die Goldmedaille und ich bin der Typ, der die Goldmedaille will, also war meine erste Reaktion nicht so gut, aber jetzt bin ich wirklich glücklich über die Medaille.“

Zwischenstand Sprung Compact HerrenEndergebnis HerrenMedaillenspiegel

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