Ein nicht ganz alltägliches Podium gab es am ersten Wettkampftag der Nordischen Kombination im sächsischen Klingenthal. Weltmeister Johannes Lamparter aus Österreich wiederholte seinen Sieg aus der Vorwoche. Dahinter platzierten sich etwas überraschend Kristjan Ilves aus Estland und Ryota Yamamoto aus Japan. Julian Schmid wurde bester deutscher auf Rang vier.
Ilves bester Springer
Den Grundstein für ihren Erfolg legten alle drei Podiumsplatzierten bereits auf der Schanze. Den Sprungdurchgang konnte Kristjan Ilves mit einem weiten Satz auf 140 Meter für sich entscheiden. Nur eine Sekunde hinter ihm platzierte sich Ryota Yamamoto. Der Japaner sprang zwar noch zweieinhalb Meter weiter als Ilves, bekam aber aufgrund besserer Windverhältnisse mehr Punktabzug. Lamparter kam mit zwei Luken weniger Anlauf ebenfalls auf 142 Meter und wurde mit neun Sekunden Rückstand Dritter. Julian Schmid war als Vierter auch hier bereits bester Deutscher, sein Rückstand auf Ilves betrug 20 Sekunden. Dahinter kamen Mario Seidl (AUT) und Eric Frenzel.
Geiger lässt liegen
Den weitesten Sprung des Tages zeigte der Österreicher Franz-Josef Rehrl mit 143 Metern, er war allerdings noch mit mehr Anlauf gestartet. Er ging zeitgleich mit Akito Watabe (JPN) ins Rennen. Auch Terence Weber und Manuel Faißt sprangen noch in die Top Ten. Vinzenz Geiger büßte dagegen alle Chancen auf einen Sieg bereits beim Springen ein. Auf dem 15. Zwischenrang hatte er bereits 1:41 Minuten Rückstand. Johannes Rydzek wurde 20. und Fabian Rießle nur 34. Die Athleten der nationalen Gruppe kamen auf die Ränge 31 (Wendelin Thannheimer), 41 (Jakob Lange), 44 (Christian Frank) und 46 (David Mach).
Spitzentrio zieht gemeinsam durch
Sicherlich bestand aus deutscher Sicht die Hoffnung, dass Frenzel und Schmid die Lücke nach vorn schließen könnten. Doch Lamparter, insbesondere durch seinen ersten Weltcupsieg vor einer Woche voller Selbstvertrauen, übernahm schnell die Spitze und hielt das Tempo hoch. Ilves, ebenfalls in guter Form, ging mit und unterstützte wo er konnte. Auch Yamamoto konnte den Anschluss halten, während die Gruppe mit Frenzel, Akito Watabe, Seidl, Schmid und Rehrl zunächst sogar an Boden verlor. Zwar gelang es Schmid, Frenzel und Watabe in der Schlussrunde, den Rückstand wieder zu verkürzen, doch gefährden konnten sie das Spitzentrio nie. Schmid wurde schlussendlich Vierter, knapp gefolgt von Watabe und Frenzel. Rehrl und Seidl kamen auf die Plätze sieben und acht, Joergen Graabak (NOR) wurde Neunter. Dahinter platzierte sich mit Faißt, Weber, Rydzek und Geiger ein deutsches Quartett. Rießle (26.) und Thannheimer (29.) sammelten noch Weltcuppunkte. Lange wurde 36., Mach 41. und Christian Frank in seinem ersten Weltcup 42.
Lamparter schließt zu Riiber auf, Rydzek in Rot
In Abwesenheit von Jarl Magnus Riiber (NOR), der nach seinen Rückenproblemen mittlerweile in Norwegen trainert, zog Lamparter in der Gesamtwertung mit Riiber gleich. Beide haben nun genau 700 Punkte. Johannes Rydzek, heute mit der zweitschnellsten Laufzeit (Schnellster war Einar Luraas Oftebro (NOR)), übernahm nun auch offiziell das rote Trikot des besten Läufers, nachdem der Finne Ilkka Herola aufgrund wiederholt positiver Coronatests auch dieses Wochenende aussetzen muss. Für Ilves bedeutete der zweite Platz sein bislang bestes Karriereergebnis. Auch der junge Norweger Sebastian Oestvold machte auf sich aufmerksam. Neben starken Sprungleistungen konnte er in seinem ersten Weltcupeinsatz als 25. direkt die ersten Weltcuppunkte verbuchen.
Morgen letzte Chance für Sprung ins Olympiateam
Sieger Johannes Lamparter war naturgemäß sehr zufrieden mit seinem Tag: „Ich habe heute einen super Sprung hinlegen können. Die ersten Sprünge und die Umstellung von der Normalschanze auf die Großschanze waren schon ungewohnt, ich habe mich aber von Sprung zu Sprung steigern können. Das Rennen heute war perfekt, ich hab es mir super eingeteilt und von vorne weg kontrolliert. In der letzten Kurve habe ich geschaut, dass ich vorne bin und ich wusste, dass es dann sehr schwer wird, noch an mir vorbeizukommen. Mit dem Sieg bin ich natürlich überglücklich und ich freue mich schon auf den Bewerb morgen.“ Nach der Absage von Planica wird dies der letzte Wettkampf, bei dem sich die Athleten noch für einen Platz im Olympiateam empfehlen können. Auch im deutschen Team dürfte da die Spannung noch groß sein.
Zwischenstand Sprung
Endergebnis