Julian Schmid aus Oberstdorf hat beim Saisonauftakt der Nordischen Kombinierer im finnischen Ruka seinen ersten Einzelsieg gefeiert. Auch Johannes Rydzek und Eric Frenzel landeten unter den Top sechs.
Die deutschen Nordischen Kombinierer sind mit einem Erfolg in die neue Saison gestartet. Neben dem ersten Karrieresieg von Julian Schmid konnten auch Johannes Rydzek auf Rang fünf und Eric Frenzel auf Rang sechs zufrieden sein. Den Grundstein legten alle drei in einem Springen, bei dem die große Schanze am Rukatunturi ihrem Ruf wieder alle Ehre machte.
Schmid stark auf der Schanze
Die meisten der Aktiven lieben die Schanze in Ruka. Mit einer Hillsize von 142 Metern ist sie die größte im Weltcup und bereits eine kleine Flugschanze. Sie gilt als schwierig zu springen, unter anderem auch wegen der oft windigen Verhältnisse. Doch: Sie mache richtig Spaß, „wenn man ins Fliegen kommt“, hatte Bundestrainer Hermann Weinbuch bereits im Vorfeld erklärt. Schmid gelang dies hervorragend, mit 142,5 Metern sprang er sogar über Hillsize. Nur der Japaner Ryota Yamamoto sprang noch einen Meter weiter, und sicherte sich dementsprechend die Pole-Position für den Lauf. Auf den dritten Zwischenrang sprang Mario Seidl (AUT) vor Jens Luraas Oftebro (NOR). Frenzel wurde mit 136 Metern Fünfter vor Kristjan Ilves (EST), die alle mit einer Luke weniger Anlauf starteten als das Spitzenduo. Rydzek wurde Siebter (135 m). Laurent Muhlethaler (FRA), Franz-Josef Rehrl (AUT) und Matteo Baud komplettierten die Top Ten.
Favoriten springen ins Mittelfeld
Weniger gut lief es dagegen für die Topstars des vergangenen Winters. Johannes Lamparter (AUT), sonst auch einer der starken Springer, kam nur auf 125,5 Meter. Jarl Magnus Riiber (NOR) wurde gar nur 18. (124,5 m) vor Akito Watabe (127 m), und Vinzenz Geiger sprang auf Rang 20 (121,5 m). Die finnischen Hoffnungen zerschlugen sich mit Ilkka Herolas Sprung, der nur auf den 37. Zwischenrang kam. Auch die Rückstände beim Start in den nur fünf Kilometer kurzen Langlauf waren entsprechend. Österreichs Lukas Greiderer auf Rang 45 schenkte sich diesen gleich ganz. Der Tiroler hatte bereits im Vorfeld angedeutet, dass es „auf der Schanze noch etwas hakt“, nachdem er die Sommerwettkämpfe verletzungsbedingt verpasst hatte.
Schmid souverän von vorne
Julian Schmid, der nur acht Sekunden hinter Yamamoto ins Rennen gegangen war, schloss schnell zum Japaner auf und übernahm in der zweiten Runde die Führung, die er bis ins Ziel souverän verteidigte. Yamamoto (+5,9 sec) sicherte sich den zweiten Platz vor Jens Oftebro (+11 sec), der Mario Seidl überholen konnte. Seidl fiel schließlich auf Rang acht zurück, während sich Rydzek und Frenzel ein Duell um Rang vier lieferten, das der Oberstdorfer für sich entschied. Die weiteren Platzierungen der Top Ten gingen an Ilves, Rehrl, Mühlethaler und Manuel Faißt, der sich um einen Platz verbessern konnte. Lamparter machte ebenfalls einen Platz gut, ebenso Geiger (19.). Die schnellste Laufzeit steuerte Riiber bei (11:14.3 min), der sich damit immerhin noch auf Rang 14 nach vorne schob.
Schmid erstmals in Gelb
Mit seinem Auftaktsieg übernahm Schmid zumindest bis morgen auch das gelbe Trikot des Weltcup-führenden. „Ich bin natürlich überglücklich. Es war immer mein Kindheitstraum, einem Weltcup zu gewinnen und einmal das gelbe Trikot zu tragen.“ Am morgigen Samstag geht es weiter mit dem zweiten Teil der Ruka Minitour, wo die Kombinierer einen Einzelwettkampf im üblichen Gundersen-Format (ein Sprung, zehn Kilometer Lauf) absolvieren müssen. Für die weiteren Deutschen verlief der Auftakt dagegen nicht wie gewünscht: Vorjahressieger Terence Weber sammelte als 24. immerhin noch Weltcuppunkte, David Mach landete außerhalb der Punkte auf Rang 39. Die weiteren Österreicher landeten ebenfalls im Mittelfeld (15. Stefan Rettenegger, 16. Martin Fritz, 27. Philipp Orter, 38. Thomas Rettenegger).
Zwischenergebnis SprungEndergebnis Tag 1
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