Rang sechs für Deutsche Single Mixed Staffel beim Biathlon Weltcup in Oslo - xc-ski.de Langlauf

Rang sechs für Deutsche Single Mixed Staffel beim Biathlon Weltcup in Oslo

Justus Strelow (GER), Selina Grotian (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Im Zielsprint entscheidet sich die Single Mixed Staffel beim Biathlon Weltcup in Oslo. Norwegen entreißt Schweden den Sieg, die Schweiz erreicht einen hervorragenden vierten Rang und das deutsche Team läuft auf Rang sechs. 

Norwegen gewinnt im Fotofinish

Sebastian Samuelsson (SWE), Vetle Sjaastad Christiansen (0), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Single Mixed Staffel in Östersund haben die Schweden Sebastian Samuelsson und Hanna Oeberg gewonnen. Hanna Oeberg ist in Oslo nicht am Start und für sie kam Anna Magnusson zum Einsatz. In Antholz standen Justus Strelow und Vanessa Voigt ganz oben auf dem Podest. Auch hier gab es eine Veränderung in der Aufstellung. „Vanessa Voigt hatte schon vor dem Massenstart das Signal gegeben, dass es eng werden könnte,“ so Felix Bitterling, Sportlicher Leiter Biathlon beim DSV, „und gestern war es auch mental schwierig für sie. Sie hatte mit dem Staffeltag schon vorher abgeschlossen.“ Für Vanessa Voigt wurde Selina Grotian berufen. Das Rennen in Norwegen gewann Juni Arnekleiv und Vetle Sjaastad Christiansen nach einer Strafrunde und acht Nachladern mit dem Vorsprung von einer Schuhspitze vor Schweden mit Anna Magnussen und Sebastian Samuelsson (7 Nachlader). Das Team aus Finnland mit Suvi Minkkinen und Otto Invenius komplettierte das Podest (+ 31,3 Sek. + 6 Nachlader). Zu seinem Antritt auf den letzten einhundert Metern sagte Christiansen nach dem Rennen im ZDF: „Das ist mein Heimstadion, da trainiere ich den ganzen Sommer und ich habe mir gedacht ich probiere es bei der Brücke auf den letzten einhundert Metern und es hat überraschenderweise geklappt.“ Seine Partnerin Juni Arnekleiv sagte im Interview, dass sie nicht mehr damit gerechnet hat, dass er es schafft. „Er hatte extreme Geschwindigkeit auf den letzten Metern und er hat extrem lange Beine.“

Selina Grotian kommt gut ins Rennen

Selina Grotian (GER) © Manzoni/NordicFocus

Im ersten Anschlag benötigte Selina Grotian zwei Nachlader und kam 13,8 Sekunden nach der führenden Norwegerin Arnekleiv zurück in die Loipe. Zum Stehendschießen kamen Arnekleiv und Lou Janmonnot für Frankreich gemeinsam, gefolgt von der Slowenin Annamarija Lampic. Schweden kam am schnellsten durch, dann Norwegen und Frankreich und Grotian wechselte ohne nachladen zu müssen mit der zweitschnellsten Schießzeit als Sechste mit 9 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Lampic fiel mit drei Strafrunden aus der Spitzengruppe. 

Justus Strelow mit Spitzenschießzeiten

Justus Strelow, ein hervorragender Single-Mixed-Läufer, ging als Erster nach fünf schnellen Treffern in 18,2 Sekunden vom Schießstand weg, gefolgt vom Finnen Otto Invenius und dem Norweger Vetle Sjaastad Christiansen. Strelow ist nicht der stärkste Läufer, kann aber wertvolle Zeit durch sein hervorragendes Schießen kompensieren. Strelow lief in der Runde zum Stehendanschlag sein Tempo, die Verfolger mussten mehr Kraft investieren um an ihn heranzukommen. Auf Schießbahn eins benötigte er eine Reservepatrone und wechselte 7,1 Sekunden hinter Norwegen an zweiter Position wieder auf Grotian, gefolgt von Finnland. Emilien Jacquelin (FRA) musste in die auf 75 Meter verkürzte Strafrunde abbiegen und fiel aus der Spitzengruppe. 

Selina Grotian lässt sich von der Hektik verunsichern

Arnekleiv kam mit gutem Vorsprung zu ihrem nächsten Liegendschießen, behauptete mit einem Nachlader die Spitzenposition, gefolgt von Finnland, Schweden und Italien und Selina Grotian hatte Probleme. Drei Ersatzpatronen reichten nicht um zwei Strafrunden zu vermeiden. Mit 1:02,9 Minuten Rückstand kam sie auf Rang zehn zurück in die Loipe und die Schweizerin Lena Häcki-Groß, die zusammen mit Niklas Hartweg auch bereits zwei Strafrunden zu absolvieren hatten, war auf den fünften Rang vorgerückt. Stehend verfehlte Arnekleiv drei Scheiben, kassierte eine Strafrunde und die Finnen wechselten als Erste, gefolgt von Schweden, Norwegen und dann kam bereits die Schweiz mit nur 31,9 Sekunden Abstand zur Führung. Grotian traf einmal nicht, rettete sich mit der Ersatzpatrone und übergab an Justus Strelow auf Rang sechs mit 56,8 Sekunden Rückstand. 

Spannung bis zum letzten Zentimeter

Anna Magnusson (SWE), Sebastian Samuelsson (SWE), Juni Arnekleiv (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (0), Suvi Minkkinen (FIN), Otto Invenius (FIN), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Schweden, Finnland und Norwegen lagen gemeinsam zum letzten Liegendanschlag bereit. Vetle Sjaastad Christiansen schoss schnell und holte sich die Führung zurück, gefolgt von Sebastian Samuelsson, der Finne kam als Dritter und Niklas Hartweg brachte die Null und machte sich 29,8 Sekunden später als Vierter auf in die nächste Runde. Justus Strelow lud einmal nach und war als Fünfter mit 1:04,3 Minuten Rückstand zurück in der Runde. Samuelsson und Christiansen kamen anschließend gemeinsam zum letzten, entscheidenden Schießen. Der Schwede schoss schneller, verfehlte eine Scheibe, aber auch der Norweger musste nachladen und so bog Samuelsson nur 4 Sekunden vor Christiansen in die letzte kurze Runde ein. Der Finne Invenius behauptete die dritte Position, hatte aber Niklas Hartweg, der sich auch schadlos hielt, im Nacken. Justus Strelow räumte schnell ab und kam hinter Hartweg, aber mit deutlichem Rückstand in die letzte Runde mit Emilien Jacquelin direkt hinter sich. In einem erbitterten Kampf um den Sieg war Christiansen dicht am Schweden dran, der sich auf den letzten Metern schon mehrmals umblickte. Mit einem enormen Antritt schob sich der Norweger vorbei, machte bei der Ziellinie den größeren Ausfallschritt und schob seine Schuhspitze 0,1 Sekunden vor dem Schweden über die Ziellinie, was im Fotofinish bestätigt wurde. Niklas Hartweg brachte die schweizer Staffel auf dem fünften Rang ins Ziel, gefolgt von Frankreich und Justus Strelow erreichte nach zwei Strafrunden und acht Nachladern das Ziel auf dem sechsten Rang (+ 1:19,9 Minuten). Nach dem Rennen erklärte Selina Grotian, dass sie sich das Rennen noch etwas hektischer vorgestellt hat und ihr Justus am Tag zuvor noch Tipps gab. „Da war ich ganz froh drum, das war die erste Single Mixed Staffel für mich.“ Ein Tipp von Justus war, dass man sich von der hohen Geschwindigkeit nicht verrückt machen lassen darf und das schien bei den beiden Strafrunden der Fall gewesen zu sein. „Ich war mit dem Kopf noch halb auf der Strecke, am Schießstand muss man einfach da sein, das habe ich mir selbst zu verschulden.“ Strelow erklärte dass er den Plan hatte, auf der Schlussrunde erst einmal im Windschatten vom Franzosen Jacquelin zu bleiben um dann im Zielsprint eventuell an ihm vorbeizugehen. „Aber der hatte so eine Spritzigkeit, das hat dann nicht geklappt.“ Anna Gandler und David Komatz erreichten das Ziel nach einer Strafrunde und sechs Nachladern auf Rang acht.    

Ergebnis

Bildergalerie

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