Dorothea Wierer gewinnt den Massenstart der Damen beim Biathlon Weltcup in Antholz vor Dzinara Alimbekava und Anais Chevalier-Bouchet. Vanessa Voigt landet zwanzig Treffer und wird auf Rang sieben erneut beste Deutsche. Bei Denise Herrmann und Franziska Hildebrand reicht die Schießleistung nicht für einen Platz in den Top-10.
Dorothea Wierer siegt beim Heimweltcup
Dorothea Wierer gewann den Massenstart in Antholz und damit den letzten Massenstart vor den Olympischen Winterspielen in Peking. Mit jeweils einer Strafrunde aus den ersten beiden Schießen belastet, arbeitete sie sich mit einer Null im dritten Anschlag in Podestnähe und überzog auf der Runde zum entscheidenden Schießen nicht. Sie kennt die Strecken in Antholz wie keine andere. Es sind ihre Heimstrecken und auch die tückischen Windverhältnisse am Schießstand in der Arena Alto Adige in Antholz sind ihr bekannt. Windprobleme dürften aber bei den heutigen Laborbedingungen nicht der Grund für ihre Fehlschüsse gewesen sein. Nahezu zeitgleich kam die Italienerin mit der Norwegerin Tiril Eckhoff und den beiden Französinnen Justine Braisaz-Bouchet und Anais Chevalier-Bouchet auf die Schießmatte. Als Eckhoff und Justine Braisaz-Bouchet zwei Extrarunden kassierten brachte Wierer die entscheidende Null, aber auch Anais Chevalier-Bouchet kam ohne Fehler durch. Auf der Schlussrunde saugte sich Wierer an die Französin heran, zog vorbei und ließ Alimbekava keine Chance mehr für einen entscheidenden Angriff. Der erste Saisonsieg kommt für Dorothea Wierer gerade noch rechtzeitig vor den Olympischen Spielen und nach ihrem heutigen Sieg führt die 31jährige in der Massenstartwertung.
Zweites Saisonpodest von Dzinara Alimbekava
Nach nur einer Extrarunde bestimmte die Weissrussin ungewohnter Weise nicht die Laufzeit beim Massenstart der Damen in Antholz. Sie holte zwar auf die in Führung liegende Dorothea Wierer auf, aber am Ende fehlten 3.7 Sek. auf den Sieg. Der Silberrang bedeutet für Alimbekava erst der zweite Podesterfolg in einem Einzelrennen in dieser Saison, wobei sie bei nahezu allen Rennen eine Top-10-Platzierung erreichte. Sie ist stärkste Konkurrentin von der derzeit Gesamtweltcupführenden Marte Olsbu Roeiseland und liegt aktuell nur mit 62 Punkten hinter ihr auf dem zweiten Rang. Das Podest komplettierte Anais Chevalier-Bouchet vor der Russin Kristina Reztsova und der weiteren Französin Justine Braisaz-Bouchet. Letztere hatte vier Extrarunden im Gepäck, bestimmte aber die Laufzeiten und war Schnellste im Feld. Tiril Eckhoff scheint auch langsam wieder zu ihrer gewohnten Form zu finden. Insbesondere zum vierten Schießen kam sie nach drei fehlerfreien Serien als Führende und hat zwei Scheiben verpasst. Am Ende reicht es mit Rang sechs zur flower-ceremony.
Vanessa Voigt mit bestem Saisonergebnis
Die besten 25 des laufenden Weltcups sind für den Massenstart qualifiziert, darunter aus deutscher Sicht Denise Herrmann und Vanessa Voigt sowie die besten fünf aus dem Einzel von Antholz und dadurch war auch Franziska Hildebrand in das Starterfeld gerutscht. Denise Herrmann und Voigt waren erst am Freitag und nur für den Massenstart in Antholz angereist. Die Pause zwischen Ruhpolding und dem Massenstart hat sich bei Vanessa Voigt durchaus positiv ausgewirkt. Sie absolvierte alle vier Schießeinlagen in ihrem Tempo und vor allem fehlerfrei. Am Ende wurde sie Siebte und erreichte damit ihr bestes Saisonergebnis. Nach dem Rennen sagte sie: „Ich wusste, dass ich eine gute Schützin bin und nur konzentriert arbeiten muss. Ich hatte in den letzten Tagen viel Zeit vorm Fernseher zu beobachten und zu schauen, wie die anderen am Schießstand agieren.“ Denise Herrmann dagegen kam mit zwei Strafrunden aus dem ersten Anschlag weniger perfekt ins Rennen. Das zweite Schießen gelang ihr fehlerfrei und im nächsten kassierte sie eine weitere Runde. Trotz einer sauberen Serie im letzten Anschlag reichte ihr Laufleistung mit 5,9 % hinter der Schnellsten aktuell nicht für eine Top-10-Platzierung. Die Ziellinie überquerte sie mit über zwei Minuten Rückstand auf einem für sie sicherlich enttäuschenden 23. Platz. Auch Franziska Hildebrand dürfte sich mehr für den Massenstart in Antholz vorgenommen haben. Mit insgesamt vier Strafrunden und einem Laufrückstand von 4 % kam sie auf Rang 19 ins Ziel. Aber nicht nur für Franziska Hildebrand und Denise Herrmann lief der Massenstart nicht erwartungsgemäß. Lisa Theresa Hauser und Lisa Vittozzi, die auch zum Favoritenkreis zählten, kamen nach sieben bzw. neun Fehlern als Vorletzte und Letzte ins Ziel. Ab morgen startet für die deutschen Olympiateilnehmer in Antholz die finale Trainingswoche für die Olympischen Winterspiele in Peking und am 31. Januar die Reise nach China.
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