Der Ablauf der ersten Einheit auf dem Gletscher war dann aber für alle Camp-Teilnehmer ähnlich. Zunächst wurde von den Langlauflehrern der aktuelle Stand in Sachen Technik in Augenschein genommen. Dann ging es mithilfe von speziellen Übungen an deren Verbesserung. Zwischendurch blieb fast keine Zeit, auch mal einen Blick in Richtung Top-Athleten zu werfen und wie im Flug waren die ersten beiden Stunden auf Schnee vorbei. Im Tal wartete bereits das Mittagessen, das von allen mit Heißhunger verschlungen wurde. Dann war erstmal Mittagsruhe angesagt, um neue Kräfte zu tanken. Auch das ist eine Erinnerung, die viele Langläufer mit Gletschercamps verbinden: Zu keiner Zeit schläft es sich so gut, wie nach einer Mahlzeit die auf eine Trainingseinheit in luftiger Höhe folgt.
Am späten Nachmittag stand Techniktraining auf Skirollern auf dem Programm. Das Sommertrainingsmittel der Langläufer ist in der schneefreien Zeit die beste Alternative zum Laufen mit Langlaufski. Und in Ramsau am Dachstein hat man auch dafür ein ideales Trainingsgelände. Die Rollerbahn mit Schießstand für die Biathleten ist nur für das Skirollertraining reserviert. Anfängern und Hobbyläufern bietet sie eine 1,8 Kilometer Schleife mit moderatem Profil. Für die Profis stehen Runden mit bis zu 5,6 Kilometern Länge, sowie steilen Anstiegen und Abfahrten zur Verfügung. Sigrun hatte sich für Klassik-Training entschieden, um auf Rollern ihre Lauftechnik zu verbessern. In kleiner Gruppe und unter Anleitung gelang das perfekt und jeder Teilnehmer machte sich mit neuen Erkenntnissen auf den Rückweg zum Hotel. Kurt hatte es dagegen etwas ruhiger angehen lassen und in Hotelnähe mit einer anderen Gruppe Kraftübungen mit Gummiseilen absolviert.
Nach dem Abendessen, das als umfangreiches und leckeres Buffet serviert wurde, hatten Stadlober und Tauber noch einen weiteren Programmpunkt vorbereitet. Während man das Material für den kommenden Tag tauschen konnte, zeigte Skilehrer „Unti“ das richtige Wachsen der Langlaufski. Schließlich ist nichts ärgerlicher, als ein stumpfer Skating-Ski oder ein Klassik-Ski ohne Gripp. Danach lockte das Bett, ging es doch am nächsten Morgen bereits erneut auf den Gletscher. Schwerpunkt des zweiten Tages war die Videoanalyse, deren Erkenntnisse am Abend gemeinsam ausgewertet wurden.
Und kaum hatte das Gletschercamp begonnen, war es nach dem Schneetraining am dritten Tag bereits wieder beendet. Müde, aber reich an neuen Erkenntnissen traten die Teilnehmer die Heimreise an. Für Sigrun und Kurt bedeutete dies nur ein Abschied auf Zeit. Sie werden noch zweimal in dieser Saison nach Ramsau am Dachstein zurückkommen und von ihren Erlebnissen dort berichten.
Weitere Infos zum Sommer- und Herbsttraining auf dem Dachsteingletscher: www.ramsau.com
Infos zum Hotel Matschner: www.matschner.at