Möserer Nordic Sommer Camp: Fitmacher für den Langlauf-Winter

Die Camp-Teilnehmer auf der Seefelder Spitze © Felgenhauer / Woidlife Photography

Tag zwei des Camps stand ganz im Zeichen des Skirollertrainings. Am Vormittag ging es gemeinsam ins wenige Kilometer entfernte Telfs im Inntal. Da im WM-Stadion aufgrund von Bauarbeiten die Skirollerstrecken nicht genutzt werden können, mussten die Teilnehmer ausweichen. Eine 18 Kilometer lange Runde entlang des Inns auf Radwegen war aber ein guter Ersatz für die anspruchsvollen Strecken in Seefeld. Die Camp-Teilnehmer hatten hier die freie Wahl, ob sie sich lieber dem Techniktraining mit Thomas Freimuth anschließen oder in kleinen Gruppen zum Ausdauertraining auf die Runde gehen wollten. Auch ein Mix war möglich, so dass man zum Beispiel zunächst seine Klassik-Technik verbessern und anschließend das neu gelernte gleich in der Praxis ausprobieren konnte.

Ich entscheide mich für eine längere Doppelstockeinheit auf der zwar komplett flachen, aber landschaftlich durchaus abwechslungsreichen Runde. Schnell finden sich vier Mitläufer und gemeinsam geht es in flottem, aber für jeden laufbarem Tempo voran. Natürlich dürfen auch kleine Zwischensprints und „Ausreißversuche“ nicht fehlen. 2,5 Stunden später haben wir uns das Mittagessen in einem nahe gelegenen Restaurant redlich verdient.

Techniktraining mit Thomas Freimuth © Felgenhauer / Woidlife Photography

Am Nachmittag konnten dann die Technik gewechselt oder weitere Kilometer abgespult werden. Bei warmen bis heißen Temperaturen floss der Schweiß in Strömen und so machten sich einige Camp-Teilnehmer nach der Rückkehr ins Hotel direkt auf zum Möserer See, der in nur zehn Minuten fußläufig zu erreichen ist. Ein Sprung ins kalte Nass erfrischte die müden Muskeln und sorgte für gute Durchblutung in der Regeneration für den kommenden Tag. Nach dem Abendessen lud Thomas Freimuth noch zu einem interessanten Vortrag mit Bildern seiner bisherigen Karriere und bereits absolvierten Langlauf-Abenteuern. Damit konnte er sicher den einen oder anderen auf den Geschmack bringen und Motivation für ein neues Saisonziel säen.

Den krönenden Abschluss des 1. Möserer Nordic Sommer Camps bildete schließlich am dritten Tag eine Bergtour zur Seefelder Spitze. Von der Talstation der Rosshütte Bergbahnen galt es auf einer Strecke von sechs Kilometern circa 1.000 Höhenmeter zu überwinden. Dazu waren die meisten Camp-Teilnehmer mit Stöcken unterwegs und wer sich nicht die ganze Tour zumuten wollte, fand immer wieder Zwischenziele, an denen er auf den Rest der Gruppe warten konnte.

Seefelder Spitze © Felgenhauer / Woidlife Photography

Zum großen Finale will ich es noch einmal wissen und setze mich vom Start weg an die Spitze des Teilnehmerfeldes .Noch ist das Tempo eher moderat und ich kann mich noch unterhalten. Als die Strecke allerdings vom breiten Schotterweg in einen schmalen Pfad abzweigt, setzen sich die üblichen Verdächtigen der vergangenen Tage im Lauftempo  an die Spitze. Dahinter bildet sich wieder die Gruppe der Speed-Hiker und die Wanderer bilden den Abschluss. Es geht steil bergauf, vorbei an der Rosshütte und der Jochbahn-Bergstation. Die letzten Höhenmeter folgen dann am Gipfelgrat bis zur Seefelder Spitze, wo mich die Läufer mit Jubel empfangen. Nach einer kurzen Rast inklusive Gruppenfoto beginnt der Abstieg. An der Rosshütte tanken wir noch einmal auf und machen uns dann auf die letzten Meter zum Ausgangspunkt.

An der Talstation trennten sich die Wege der Camp-Teilnehmer. Während sich die einen direkt auf den Heimweg machten, nutzten die anderen noch einmal die Abkühlung im Möserer See. Bei einem Punkt waren sich allerdings alle einig: Das 1. Möserer Nordic Sommer Camp war der ideale Start in die Wintervorbereitung und schreit förmlich nach einer zweiten Auflage im nächsten Jahr!

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