Moorgrund Skiroller Marathon: Skandinavisches Rennambiente in Thüringen

Peter Kiene © Peter Kiene

Von Peter Kiene

Die Vorbereitung für die nächste Wintersaison läuft bereits seit Wochen auf Hochtouren, stehen doch einige Ski Classics Rennen sowie der Nordenskiöldsloppet auf dem Skimarathon Team Austria Rennprogramm. Um auch im Sommer entsprechende Reize zu setzen, habe ich mich heuer entschieden, bei mehreren Skiroller Rennen zu starten. Als Auftakt hat sich der Moorgrund Skimarathon im thüringischen Gumpelstadt angeboten – 42 km Classic mit langsamen Einheitsrollern, ein Rennformat wie man es aus den skandinavischen Ländern kennt.

Start Moorgrund Skiroller Marathon © Peter Kiene

Die lange Anreise von Zell am See nach Thüringen erfolgte bereits am Freitag, um einerseits die Strecke zu besichtigen und andererseits auch kulturelle Highlights wie die Wartburg und Weimar zu genießen, befindet man sich doch in der Heimat von Goethe und Luther. Waren die Tage vor dem Rennen noch sommerlich heiß, so regnete es leicht am Renntag. Kurz vor dem Start wurden die Einheitsroller von SRB an die Läufer ausgegeben, trotzdem war noch genügend Zeit, das Material zu testen und ein Gefühl für die Laufeigenschaften des SRB CR07 zu entwickeln. Pünktlich um 9:30 Uhr erfolgte der Startschuss für die circa 80 Rennläufer. Im Windschatten des Vorjahressiegers Peter Riedel, der sich gleich an die Spitze setzte, absolvierte ich die ersten Kilometer auf der Startschleife. Schon beim ersten von vier Durchläufen im Zielbereich wurde heftig attackiert und in der folgenden Steigung löste sich rasch eine knapp 10 köpfige Spitzengruppe. Der 9,5 km lange Rundkurs führt überwiegend über gut asphaltierte Radwege, beinhaltet vier nennenswerte Steigungen mit moderaten Abfahrten und einige lange Flachstücke. Die mit langsamen Gummirollen ausgestatteten SRB Skiroller sorgten für ein faires Rennen, verfügten über einen top Grip auch bei den herrschenden nassen Bedingungen und ermöglichten langlaufähnliche Geschwindigkeiten.

Moorgrund Skiroller Marathon 2019 © Peter Kiene

Bereits in der ersten Runde wechselte die Führungsarbeit nur mehr zwischen den Hartig-Brüdern Tobias und Fabian vom Eleven Eintracht Braunschweig Team und mir. Das Tempo wurde dadurch laufend hoch gehalten und die Spitzengruppe reduzierte sich bis Mitte der vorletzten Runde auf drei Mann. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört und bei sommerlich schwülen Temperaturen begann die Strecke langsam aufzutrocknen. Im Windschatten der schnellen Eintracht Braunschschweig Läufer ging es für mich in die letzte Runde. Obwohl ich bis dahin keinerlei Probleme hatte das Rennen mitzugestalten, bekam ich in der letzten Runde plötzlich Krämpfe in der Bauchmuskulatur und den Unterarmen. Ursache dürfte Nachlässigkeit bei der Rennverpflegung gewesen sein. Flüssigkeitszufuhr, die im Winter ausreichend wäre, ist bei sommerlichen Verhältnissen allerdings definitiv zu wenig. Wohl oder übel musste ich abreißen lassen und versuchen, die Situation wieder in den Griff zu bekommen. An ein Weiterlaufen mit der bisherigen Geschwindigkeit war nicht mehr zu denken. Wenige Kilometer vor dem Ziel konnte der Lokalmatador Torsten Schreier wieder aufschließen. Meine finale Attacke im Kampf um den dritten Gesamtrang 500 Meter vor dem Ziel versandete wiederum in heftigen Muskelkrämpfen. Das sichere Podium vor Augen, musste ich mich mit dem undankbaren 4. Platz begnügen.

Nichtsdestotrotz war es ein perfektes Vorbereitungsrennen für eine lange Wintersaison. Das Rennformat mit langsamen Einheitsrollern hat sich jedenfalls bewährt. Herzlich gratulieren möchte ich nochmals den beiden Erstplatzierten Fabian und Tobias Hartig für ein faires und überaus starkes Rennen, sowie dem Veranstaltungsteam um Klaus Baacke für eine wirklich gelungene Veranstaltung!

Ein Kommentar

  1. Carsten Unger

    Schöner Bericht! Schade dass es am Ende nur zum 4. Platz gereicht hat. Wir sehen uns dann wieder in Jokkmokk …

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