An diesem Wochenende ging der Ski-Trail Tannheimer Tal – Bad Hindelang über die Bühne. Während am Sonntag der Hauptlauf über 60 Kilometer in der freien Technik stattfand, erfolgte mein Einsatz am Samstag über die 33 Kilometer in der klassischen Technik. Es war ein besonderes Rennen, denn ich wollte das erste Mal ohne Steigwachs an den Start gehen.
Aufgrund der warmen Temperaturen, stellten wir uns auf nasse und tiefe Bedingungen ein. Ich hatte mir extra noch größere Stockteller besorgt. Am Freitagnachmittag in Tannheim angekommen wurden wir aber eines besseren belehrt. Die Lufttemperatur war zwar knapp über dem Gefrierpunkt, aber der Schnee war gut gefroren. In der Nacht setzte dann Frost ein, was eine schnelle und feste Loipe zur Folge hatte. Das Abenteuer Doppelstock-Rennen konnte also beginnen. Pünktlich zum Start um 10 Uhr breitete sich die Sonne im Tannheimer Tal aus und zauberte einen perfekten Wintertag. Normalerweise ist Nervosität ein Fremdwort für mich, am Start war mir aber doch etwas mulmig, was mich während einem Doppelstock-Rennen so erwarten würde. Neben vielen bekannten Namen aus der Skimarathon-Szene waren auch ehemalige Spitzensportler wie Peter Schlickenrieder und Michael Greis am Start.
Die Strecke verlief von Tannheim nach Unterjoch und wieder zurück und anschließend noch eine kleine Schleife zum Vilsalpsee. Der erste Teil der Strecke bis zum Anstieg nach Unterjoch war flach abfallend. In dem Teil kam ich mit raumgreifenden Doppelstockschüben gut voran. Kleinere Anstiege konnte ich gut durchschieben. Im Kopf hatte ich aber schon den Anstieg aufs Unterjoch. Durch die schnellen Bedingungen war aber auch dieser machbar. Ich hatte eher mit den Abfahrten Schwierigkeiten. Da ich die Strecke nicht kannte, fuhr ich die Kurven immer etwas verhalten an. Die Passagen waren vom Veranstalter gut markiert und mit Hinweisen im Schnee versehen worden. Im Stadiondurchlauf angekommen, wurde schon der erste Zieleinlauf erwartet. Der führende Läufer kam mir dann auch kurze Zeit später entgegen. Der Anstieg am Vilsalpsee hatte es nochmal in sich. Er war zwar nur kurz, aber steil. Auf dem Rückweg ins Ziel gab ich dann am letzten Berg nochmal Vollgas und fuhr mit viel Schwung nach 1:44 Stunden ins Ziel. Dies bedeutete mit einem Rückstand von 20 Minuten den 52. Platz.
Resümierend war es genau die richtige Entscheidung, das Rennen ohne Steigwachs zu bestreiten. Ich konnte in jeder Situation gut Schieben, was mit Sicherheit auch an den schnellen Bedingungen lag. Der Ski-Trail ist ein schönes Insider-Rennen für Jedermann, an dem man sich auch mit sehr guten Skimarathon-Läufern messen kann.