Saisonverlängerung: Unterwegs auf der temporären Höhenloipe in Bodenmais - xc-ski.de Langlauf

Saisonverlängerung: Unterwegs auf der temporären Höhenloipe in Bodenmais

Höhenloipe Großer Arber © Michael Rackl

Wir schreiben die Saison 2023/2024, der Winter ist vorbei. Ganz vorbei? Nein, am Großen Arber leistet man dem Frühling noch immer Widerstand und präpariert eine temporäre Höhenloipe. Wir haben sie unter die Langlaufski genommen.

In Bodenmais im Bayerischen Wald erstrahlen die Wiesen schon in sattem Grün. Was die Bauern und Spaziergänger erfreut, lässt Skilangläufer traurig aus dem Fenster blicken. Während es aber im Tal schon nach Frühling aussieht, liegt zwischen dem Gipfel des Großen Arbers auf 1.456 Metern Höhe und der Chamer Hütte noch genug Schnee, um eine Loipe zu präparieren. Und so haben sich die Arber Bergbahnen und die Gemeinde Bodenmais zusammengetan, um die Saison zumindest noch bis Ostern zu verlängern. Das will ich mir natürlich nicht entgehen lassen und mache mich auf den Weg.

Höhenloipe Großer Arber © Michael Rackl/xc-ski.de

Zunächst geht es mit dem Auto zur Talstation der Arber Bergbahn. Zehn Euro kostet das Ticket für Berg- und Talfahrt mit der Gondel für Skilangläufer. Und so stehe ich wenige Minuten später an der Bergstation. Von hier aus gelangt man entweder zu Fuß über eine kurze steile Rampe zum Gipfel oder man nimmt den Schlepplift. Oberhalb der beiden Radarkuppeln angekommen lohnt es sich schon mal, die Aussicht zu genießen. Vom höchsten Berg des Bayerischen Waldes aus hat man einen fantastischen Rundum-Blick in die Region und nach Tschechien. Jetz aber endlich ab auf die Loipe.

Höhenloipe Großer Arber © Michael Rackl/xc-ski.de

Auf dem Plateau wenige Meter unterhalb des Gipfels ist eine 400 Meter Schleife gespurt. Diese verläuft überwiegend flach und nutzt die gesamte freie Fläche, die zur Verfügung steht. Hier kann man sich also schon mal warmlaufen oder locker seine Runden drehen. Für Genussläufer bieten sich hier ständig Blicke in alle Himmelsrichtungen und die Sonne lacht direkt ins Gesicht. Die Höhenloipe führt dann über die Tourenabfahrt steil bergab in Richtung Bretterschachten Loipennetz. Da nur eine schärfere Kurve zu nehmen ist, die zudem genug Platz für Bremsmanöver bietet, muss man kein Profi sein, um diese Abfahrt zu meistern. Gut auf dem Ski stehen sollte man aber schon. 1,5 Kilometer geht es dahin, bis es flacher wird und der Abzweig auf die traditionellen Loipen zu nehmen ist.

Von hier aus folgt man dem Rückweg der längeren Schleifen des Loipennetzes zunächst zur Stierwies. Dann heißt es erneut abbiegen auf den Hinweg, der mich in langgezogenen Abfahrten und Anstiegen zur Chamer Hütte führt. Diese ist noch bis Ende März geöffnet und erwartet euch zur Brotzeit. Alle Trainingseifrigen können nun die Runde zwischen Hütte und Stierwies mehrmals absolvieren und kommen so auf ihr Trainingspensum. Fünf Kilometer ist diese untere Schleife lang und sie beinhaltet alles, was es für ein Langlauftraining braucht.

Höhenloipe Großer Arber © Michael Rackl/xc-ski.de

Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass auf dem Rückweg noch einmal eine Herausforderung wartet. 500 Meter nach der Chamer Hütte geht es nämlich in den steilen Anstieg zurück zum Arbergipfel. Auf den 1,5 Kilometern gilt es, 163 Höhenmeter zu überwinden. Das muss man dann am Ende der Tour nicht mehr unbedingt im Renntempo machen. Wer Zeit hat und die Landschaft genießen will, bleibt einfach immer mal wieder stehen und blick sich um. Kurz vor dem Gipfel wartet dann noch einmal ein Aussichtspunkt, von dem aus man hinunter zum Kleinen Arbersee und auch zum Kleinen Arber sieht. Dann geht es die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfel und zu Fuß zurück zur Gondel. Wer sehr gut auf den Langlauflatten steht, kann sich auch den Osthang auf Skiern hinunterstürzen, sicherer ist es aber auf jeden Fall per pedes.

8,8 Kilometer stehen schließlich auf meiner GPS-Uhr. Müde aber glücklich über diese tolle Saisonverlängerung mache ich mich auf den Heimweg. Vielleicht sieht man sich ja noch die nächsten Tage beim Saisonfinale oberhalb von Bodenmais.

Bildergalerie

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen