Toblach: Gas geben in der Nordic Arena, gemütlich unterwegs auf der Dorfloipe - xc-ski.de Langlauf

Toblach: Gas geben in der Nordic Arena, gemütlich unterwegs auf der Dorfloipe

Toblach: Nordic Arena und Dorfloipe © VOIGT / Kevin Voigt

Es sind die Gegensätze und die Loipenvielfalt, die Toblach so interessant für Skilangläufer machen. Wir waren mal wieder vor Ort und haben viel Neues entdeckt!

Bereits bei meiner Ankunft in Toblach ist klar, das wird ein waschechter Langlauf-Kurztrip! Mein Hotel liegt nur wenige Schritte von der Nordic Arena entfernt, dem von der Tour de Ski und weiteren Weltcups bekannten Langlaufstadion am Südrand des Ortes in den Dolomiten. Und so hält mich auch nichts davon ab, trotz des bereits fortgeschrittenen Tages noch eine Runde auf den schmalen Latten zu drehen. Gemütlich durchquere ich das Stadion und gelange auf die Loipe in Richtung Niederdorf. Da sich die Sonne allerdings bereits hinter den Berggipfeln versteckt, mache ich mich schnell wieder auf den Rückweg. Im Hotel genieße ich zunächst die Südtiroler Küche und lege mich dann früh schlafen. Schließlich warten am nächsten Tag die anspruchsvollen Weltcup-Strecken auf mich.

Toblach: Nordic Arena und Dorfloipe © xc-ski.de/Kevin Voigt

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es endlich los. In der Nordic Arena fällt mein imaginärer Startschuss und ich laufe über das imposante Dach des Stadiongebäudes hinaus in das umfangreiche Streckennetz. Die Wettkampfstrecken tragen hier bekannte Vornamen. Stephanie, Saskia und Nathalie sind die drei sportlich erfolgreichen Töchter des langjährigen Weltcup OK-Chefs Herbert Santer. Aber auch Ole Einar Bjoerndalen wurde hier verewigt. Eines haben die Runden alle gemeinsam: Die Anstiege sind nicht die steilsten im Weltcup, aber sie ziehen sich in die Länge und fordern so den kompletten Langläufer. Nachdem ich die Rienz überquert habe, die hier aus dem Höhlensteintal kommt und durch das gesamte Pustertal ihren Weg bis nach Brixen sucht, wo sie in die Eisack mündet, geht es zum ersten Mal richtig bergauf. Diesen Abschnitt kenne ich bereits aus der Fernsehübertragung der Tour de Ski, was mich zu einem schnelleren Schritt motiviert. Oben angekommen stürze ich mich in die Abfahrt.

Zwei Anstiege später bin ich schließlich am höchsten Punkt der Saskia-Runde angelangt. Bis auf ein paar Gegenanstiege folgt nun der spaßige Teil der Runde mit deutlich mehr Gefälle. Immer wieder stelle ich mir vor, wie ich hier in einem dicht gedrängten Pulk mit den besten Langläufern der Welt um die Kurven drifte oder an einem kleinen Steilstück attackiere. Schneller als gedacht bin ich so zurück im Stadion und nehme sofort die nächste Runde in Angriff. Müde aber glücklich verlasse ich schließlich nach zahlreichen Kilometern die Nordic Arena und gönne mir am Nachmittag eine Pause beim gemütlichen Bummel durch den Ort.

Toblach: Nordic Arena und Dorfloipe © xc-ski.de/Kevin Voigt

Auch die dritte Tour am nächsten Tag beginnt in der Nordic Arena. Dieses Mal wende ich mich allerdings nach rechts in Richtung Ortsmitte. Auf komplett flacher Strecke gelange ich so bis zum Bahnhof und daran vorbei auf den Flugplatz. Hier startet jedes Jahr der Volkslauf Toblach-Cortina, heute bin ich jedoch fast allein unterwegs. Am Kreisverkehr überquere ich die Pustertaler Staatsstraße und steige auf der anderen Straßenseite in den zweiten Rundkurs der Dorfloipe ein. Meist flach oder nur leicht wellig verläuft dieser vorbei an der Grundschule und am Eislaufplatz. Obwohl ich eigentlich nur eine gemütliche Runde drehen wollte, lasse ich mir den kurzen Abstecher hinauf Richtung Aufkirchen nicht entgehen. Meine Anstrengung wird mit einem tollen Blick über Toblach und hinein ins Höhlensteintal belohnt. Dann lasse ich es krachen und bin über den Hinweg schnell wieder zurück auf der Dorfloipe.

Immer wieder passiere ich Hotels und Pensionen, die direkten Zugang zur Loipe haben. Das ist keine Seltenheit in Toblach und verspricht ungetrübtes Langlaufvergnügen. Als ich schließlich an der Sennerei „Drei Zinnen“ vorbeilaufe, überlege ich kurz, ob ich einen Boxenstopp einlegen soll. Ich entscheide mich aber dafür, meine Runde zunächst zu vollenden und auf der leider nahenden Heimreise kurz vorbeizuschauen. Über das Ortszentrum gelange ich schließlich wieder zu meinem Ausgangspunkt, der Nordic Arena. Am Ende stehen nicht allzu viele Höhenmeter nach dieser Tour zu Buche, dafür aber wunderschöne Aus- und Einblicke in das gesamte Dorf Toblach.

Leider heißt es dann auch schon wieder Abschied nehmen von den Dolomiten. Bei so viel Abwechslung und Auswahlmöglichkeit wird aber mein nächster Aufenthalt hier nicht allzu lange auf sich warten lassen!

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