Update Holmenkollen

Kapelle © Christian Döring/www.biathlon-norge.de

Im Rahmen der Saisoneröffnung der Skilangläufer und Biathleten in Beitostoelen bezog das Organisationskomitee der Nordischen Ski-WM 2011 Stellung zum aktuellen Status der Wettkampfanlagen am Holmenkollen.

In einer multimedialen Vorführung wurden die Entwürfe der Stätten vorgeführt und dann auf die tatsächliche Lage eingegangen. In letzter Zeit wurde von Verzögerungen bei den Baumaßnahmen gesprochen, auch wenn FIS und IBU den aktuellen Zeitplan als eingehalten ansehen. Das Organisationskomitee beschönigte nichts, versicherte aber, dass alle Sportstätten zu den Weltcups im März fertiggestellt wären. Noch im November 2009 soll der neue Kristall, das Häuschen über der Anlaufspur der Sprungschanze, montiert werden. Erst kürzlich hatte starker Wind diese Phase verzögert.
Im Bericht erklärten die Verantwortlichen der nächsten Nordischen Ski-Weltmeisterschaften, dass die Sprungschanze für die Weltcupspringen im März genutzt werden könnte. Rein baulich sei bereits alles im Endstadium, nur im Innenbereich der Schanze und am Transport nach oben muss noch etwas unternommen werden. Die Probe-WM wird ohne einen gewissen Luxus auskommen müssen, erst nach den Tests im Frühjahr 2010 werden die entscheidenden Verbesserungen und Vollendungen unternommen. Auch das Skistadion ist noch längst nicht fertig und gleicht einer Baugrube. Derzeit wird am neuen Start- und Zielbereich gearbeitet, der Schießstand für die Biathleten soll errichtet werden und drei neue Brücken sorgen für einen bequemeren Ein- und Auslauf aus dem Arenaareal.

Die Skilangläufer und Biathleten begeben sich demnächst in etwa auf die gleichen Strecken wie vor dem Umbau, an der Streckenführung hat sich nicht viel verändert. Einige Passagen wurden umgelegt, die Skilangläufer kommen aber weiter an der alten Skihütte vorbei. Auch die Kapelle und den Gratishaugen werden sie, wie die Biathleten, „besuchen“. Neu ist, dass die Strecken verbreitert werden, um den neuen Disziplinen im Massenstart genügen zu können. Jedoch sind nur ungefähr drei Viertel der Breite asphaltiert, was im Sommer aber dennoch kein Problem darstellen dürfte.
Neu sind auch Start- und Zielbereich sowie drei Brücken im Ein- und Auslaufbereich, die dem Stadion ein neues Profil geben sollen. Der Einlauf zum Stadion wird zudem dynamischer, auf die Abfahrt folgt ein kleiner Anstieg, der hinter die Scheiben des Schießstandes führt. Danach geht es bergab mit hoher Geschwindigkeit ins Ziel. Die Biathleten werden ihre Schlussrunden auch hinter dem Schießstand drehen, schusssicheres Plexiglas schützt sie vor den Projektilen.


Direkt an der anderen Seite des Holmenkollen entstehen in Majorstuen gleich mehrere neue Sprungschanzen, darunter auch die Normalschanze für die Weltmeisterschaft. Die kleinere Schanze ist etwas ausgelagert vom restlichen Areal, in fünf Minuten aber sehr bequem zu Fuß zu erreichen. Die Normalschanze wurde direkt an einem Abhang angebaut und wirkt darum auf dem ersten Blick nicht so gewaltig. Auf den zweiten Blick sieht man aber schnell, dass man sich geirrt hat. Der Majorstua-Bakken steht fast neben den Langlauf-Strecken, umgeben ist er von fünf kleineren Schanzen, die als Trainingsgelenheiten für den Nachwuchs dienen sollen. Bisher gab es im Osloer Gebiet keine solchen Möglichkeiten, was schon lange kritisiert wurde. Nun baut man im Rahmen der Erweiterung zur WM 2011 gleich eine ganze Reihe von Schanzen mit verschiedenen Kalkulationspunkten.

Zurück in den Stadion-Bereich: Während das alte „WM-Gebäude“ unangetastet stehen geblieben ist, wird drumherum alles neu saniert. Das Pressezentrum wird ausgelagert und quasi auf die andere Seite des Holmenkollveien verlegt – dennoch in Reichweite zu den Tribünen. So erhält der Holmenkollen ein neues Gesicht, obwohl auch viel Altes erhalten bleiben wird. Die Baumaßnahmen stören nur die Anlieger, welche nun schwerer den Holmenkollveien passieren können. Auch die Bahn, die hinauf zum Holmenkollen fährt, muss passen. Bereits in Besserud muss man nun aussteigen und den restlichen Weg zu Fuß oder mit dem Bus zurücklegen. Problematischer wird es für diejenigen, die mit der Bahn noch weiter als bis zum Holmenkollen fahren wollten. Für sie ist ebenfalls in Besserud Endstation – und das noch über ein Jahr!

Man sieht, es gibt nicht nur gute Seiten am Umbau dieses Ski-Monuments. Die positiven Eindrücke werden wir aber hoffentlich im März zu sehen bekommen.