Antwort auf: Marcialonga Training

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Thomas Oestreich
Moderator

Hallo Armin,

willkommen 🙂

Dein Ziel ist ambitioniert – da muss man auch ambitioniert und vor allen Dingen spezifisch trainieren! „Fit sein“ alleine reicht nicht. Als Orientierungsgröße: Beim letzten Vasa war ich bei ca. 11% unter den Männern gefinished und habe innerhalb des „Trainingsjahres“ (Mai – April) rund 550 Stunden trainiert.

Ich kenne solche Trainingspläne aus dem Laufbereich – im Langlauf ist es da schon etwas schwerer.

Es gibt z.B. das Buch „Skilanglauf: Ausrüstung, Skipräparation, Lauftechnik, Training“ von Hemmersbach und Franke. Dort wird ein Trainingsprogramm vorgestellt. Das ist allerdings sehr ambitioniert – das muss mit Vorsicht genossen werden! Ansonsten kann der Schuss schnell nach hinten losgehen!

Wenn Du Englisch kannst und bereit bist Dich in wissenschaftliche Ausarbeitungen einzulesen, dann kannst Du im Internet nach „The Training Characteristics of the World’s Most Successful Female Cross-Country Skier“ von Guro S. Solli, Espen Tønnessen und Øyvind Sandbakk suchen. Dabei handelt es sich um eine wissenschaftliche Analyse des Trainings vom Marit Bjørgen.

Etwas ähnliches für den Langdistanz-Bereich findest Du unter dem Titel „The Training Characteristics of World-Class Male Long-Distance Cross-Country Skiers“. Hier wurde das Training des Visma-Ski-Classics-Profis von Per-Øyvind Torvik, Guro Strøm Solli und Øyvind Sandbakk unter die Lupe genommen.

Der Bündner Skiverband hat einen „Übungskatalog für Langlauf/Biathlon“ zusammengestellt. Hier kann man einiges über Langlauf-Training lernen und bekommt Vorschläge für Trainingseinheiten. Sollte irgendwo im Netz verfügbar sein.

Da die Norweger nach wie vor das Maß aller Dinge im Langlauf sind, interessieren sich viele für das Training der Norweger. Die Norweger haben ein Konzept für die Ausbildung ihres Nachwuchses erstellt. Dies wurde vom Institut für Angwandte Trainingswissenschaft unter Dr. Hartmut Sandner übersetzt. Originaltitel „Utvikklingstrappa langrenn“. Sehr lesenswerte Grundlagenliteratur mit Trainingsvorschlägen.

Falls Du Norwegisch sprechen solltest, würde sich das Literaturangebot weiter vergrößern 🙂 Anders Aukland hat eine Zeitlang unter „Auklandmetoden“ über sein Training berichtet. Da könnten auch einige Englische „Fetzen“ dabei sein – ansonsten Translater bemühen 😉

Trainingspläne aus dem Netz sind so eine Sache: Man kann davon lernen – muss aber vorsichtig sein das „Passende“ zu finden. Wie gesagt: Für Langlauf gibt es da wenig. Skilanglauf hat auch im Gegensatz zum Laufen das Problem, dass Leistungen nicht so einfach messbar und vergleichbar sind.

Ich habe einige Jahre für mich trainiert und habe mir dann irgendwann einen Trainer gegönnt. Man sollte die Erfahrung eines Trainers nicht unterschätzen. Er kann eher abschätzen, was man „verträgt“ und schickt einen auch einmal dahin, wo es weh tut 😉 Und der motivationale Aspekt ist gigantisch: Ich freue mich nach mehreren Jahren immer noch auf den Plan der nächsten Woche und die Kommentare zum Training der letzten Woche 🙂 Ich bin mit der Trainingsbegleitung durch Thomas Freimuth vom Ausdauernetzwerk sehr zu frieden. Das ist gut angelegtes Geld 🙂

Grüße und viel Erfolg bei Deinem Vorhaben

Thomas