- xc-ski.de

Hallo Armin,
eigentlich sollte ich wohl meine Klappe halten – mich juckt es aber in den Fingern 😉
Dein Programm klingt vielseitig und spannend. Wenn Du es nicht übertreibst, wirst Du damit viel Freude haben und eine gute generelle Fitness erreichen. Vielleicht wird sogar der eine oder andere Kollege neidisch auf Deine Form 🙂 Ob Du damit aber ein guter Skilangläufer wirst und Deine Ziele für den Winter erreichst, bezweifele ich. Das klingt doch sehr stark nach Triathlon. Frei nach dem Motto: Die Triathleten können ziemlich viel ziemlich gut – aber nichts wirklich gut 😉
Es ist wie so oft im Leben – Du musst Dich entscheiden: Im Sommer oder im Winter gut sein? Auf dem Rad oder von den Skiern gut sein? Beides gleichzeitig zu erreichen ist m.E. ein Ding der Unmöglichkeit. Auf meinen bis damals besten Radsommer ist der schlechteste Skiwinter ever gefolgt. Die damalige Wintersaison habe ich sogar vorzeitig abgebrochen 🙁 Es dürfte seine Gründe haben, warum das Radfahren im Skilanglauftraining nicht wirklich prominent vertreten ist …
Skihalle ist gut. Dort ist nur eines wichtig: Technik! Technik! Technik! Intensität erst, wenn es mit der Technik einigermaßen klappt. Und besser nicht in der Halle – viele haben auch schon vor Corona berichtet, dass sie vom Hallentraining leicht krank werden (z.B. Axel Teichmann).
Du wirst Dich wundern, wie spezifisch Training ist. Es ist kein Fehler eine „gute Pumpe“ zu haben. Ob sich das dann in den Schnee bringen lässt, ist die andere Frage. Von Peter Northug hat man gesagt, dass er auf Ski bzw. Rollski höhere Puls- und Laktatwerte, als beim Laufen erreicht hat. Das kommt vom spezifischen Training! Vor wenigen Jahren war es für mich in Ding der Unmöglichkeit in der Doppelstocktechnik an der Schwelle zu laufen. Einige hundert bzw. tausend Kilometer später geht dies auf einmal 🙂
Vielleicht bin ich ein bisschen ein „Haarspalter“ – aber „Ziehen“ klingt nach falscher Technik 🙁 Die Schweizer reden vom „Stoßen“ – das trifft es vielleicht besser!? Schau Dir das Video von Klæbo an: https://www.youtube.com/watch?v=D_hlp-buPhA Oder das der mehrfachen Vasa-Siegerin Lina Korsgren: https://www.youtube.com/watch?v=WzbZmbO5vdY
Nimm Dir nicht zuviel für einen Winter vor. Wettkämpfe kosten Energie und Trainingszeit – für den Vasa empfiehlt der Veranstalter in der Vorbereitung mind. 1.000 km auf Ski. Für uns „Nicht-Schweden“ können wir sicher das Rollski-Training mit dazu rechnen. Das will erst einmal absolviert sein … Ein bis zwei Wettkämpfe zum Reinkommen, Erfahrungen sammeln und Quali holen sind gut. Ansonsten ist Trainieren Trumpf 🙂 Es ist ja auch schön noch Ziele für die nächsten Jahre zu haben 🙂
Also: Lass Dich nicht durcheinander bringen, überlege was Dir wichtig ist und handle dementsprechend. Man muss sich nicht mit anderen vergleichen. Entscheidend ist, dass es einem gut geht man man Freude hat bei dem, was man tut 🙂 Man darf auch nach 8 oder 10 Stunden in Mora mit erhobenem Haupt und Händen über die Ziellinie gleiten und stolz wie Bolle sein 🙂
Grüße Thomas

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