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Ich bin in den letzten Jahren öfters mit Leihskiern gefahren und möchte mir nun eine eigene Skating-Ausrüstung zulegen. Aufgrund von widersprüchlichen Empfehlungen in verschiedenen Geschäften bin ich jedoch bzgl. der richtigen Skilänge verunsichert.
Manche Händler erzählten mir, dass die Körpergröße maßgebend sei, wie es auch hier von der XC-Ski Redaktion beschrieben wird, während für andere Händler und auch auf den Herstellerwebsites das Körpergewicht zählt. Mit leichten 57 kg auf 1,85 m komme ich so einmal auf 190-195er und einmal (je nach Ski und Hersteller) auf ~180er Ski.
Kürzere Ski sind wohl einfacher zu fahren, längere gleiten besser, aber wonach soll man sich nun richten? Physikalisch kann ich mir auch nicht erklären, inwiefern die Oberkörperlänge überhaupt relevant für die optimale Skilänge sein soll.
Widersprüchlich war auch die Stockempfehlung. Mal wurde mir zu teureren, aber wohl leicht brechenden Carbon-Stöcken und mal zu Alustöcken geraten. Was ist für einen sportlichen Just-for-fun-Hobbyläufer zu empfehlen?
Vielen Dank vorab für alle Antworten. Ich würde mir gerne zeitnah die Ausrüstung zulegen, um die nun beginnende Saison zu genießen.
Hallo Thomas 🙂
gute Entscheidung!
Zur Skilänge: Ich kenne es nur so, dass das Körpergewicht relevant ist. Je schwerer der Sportler bzw. die Sportlerin ist, desto mehr Spannung benötigt der Ski. Ansonsten würde man den Ski “platt drücken” und er würde nicht vernünftig gleiten. Natürlich gilt grundsätzlich: Je länger der Sportler, desto schwerer. Je länger der Ski, desto höher die Spannung. Aber das ist doch dann schon sehr “grob”. Derartige Faustregeln (z.B. Skilänge = Körpergröße mit ausgestreckten Händen) sollten m.E. heutzutage nicht mehr verwendet werden.
Bedenken muss man, dass es zwischen den Herstellern und auch bei den einzelnen Herstellern zwischen den Modellen Unterschiede gibt. Man kann also nicht pauschal sagen, dass sich aus einem bestimmten Gewicht immer eine bestimmte Skilänge ergibt. Darüber hinaus werden z.B. von Fischer auch Ski eines Modells mit unterschiedlichen Spannungen angeboten.
Weitere Aspekte sind natürlich die verwendete Technik (Classic vs. Skating) und wie gut man technisch ist. Wie Du schreibst kommt ein Anfänger mit kürzeren Skiern besser zurecht, ein Könner kann einen langen Ski besser gleiten lassen.
Fazit: Längenempfehlung des Herstellers für das jeweilige Modell berücksichtigen. Diese basiert auf dem Körpergewicht. Bei Unklarheiten würde ich eher zum längeren Ski tendieren (Reserve falls man schwerer wird, läuft u.U. besser).
Bei den Stöcken ist es so eine Sache. Die teuren Carbon-Stöcke sind wirklich besser. Aber ob es sich lohnt, ist eine andere Frage. Und wenn man schon bei der ersten Einheit auf die Stöcke stürzt und diese dann brechen, dann macht es wohl auch keine Freunde. Einen Alu-Stock würde ich mir nicht kaufen. Und auch ein Alu-Stock kann sich biegen, wenn man darauf stürzt.
Hier im Forum gibt es einen Langlaufstöcke-Test: https://www.xc-ski.de/material/langlaufstoecke-test/einsteiger-2022/langlaufstoecke-test-2021-2022-kategorie-einsteiger/ Dort hat in der Kategorie “Einsteiger” der Tempesta sehr gut abgeschlossen. Ich habe diesen Stock viele Jahre benutzt und kann diesen empfehlen. Es handelt sich um einen Carbon-Stock mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Er hat ein angemessenes Gewicht, ein gutes Schlaufensystem und ist gut zu handhaben (schwingt z.B. angenehm zurück). Gleichzeitig ist er relativ stabil, sodass man ihn bedenkenlos auch bei einem Volkslauf einsetzen kann. Er hat bei mir auch beim Skirollern viel aushalten müssen und hat das klaglos weggesteckt.
Grüße und Ski heil
Thomas
Hallo Thomas,
in erster Linie ist das Körpergewicht immer das entscheidende, die Größe kommt danach.
Bei deinen Werten ist es ein bisschen “tricky”. Ich würde dir empfehlen, bei einem Fachhändler nachzufragen. Dieser könnte dann den Ski für dich ausmessen.
Bzgl. Stöcke, gibt es hier auf der Seite einen “Langlaufstock-Test”. Ich würde dir empfehlen du schaust die Kategorie “Einsteiger” an, damit kann man nichts falsch machen.
LG
Lukas
Moin Thomas,
zu den Ski ist m.E. alles wesentliche gesagt. Die Wahl der Stöcke hängt auch von deinen individuellen Veranlagungen ab. Meine ersten 2 oder 3 Jahre bin ich mit Alu-Stöcken gelaufen und habe ihren “schlechten” Ruf nicht verstanden. Mir haben sie gut gefallen und sie sind recht robust. Selbst ne kleine Biegung im Schaft kann man wieder rausbiegen.
Wenn man vom Tourenlaufen/Skiwandern aber in Richtung sportliches Laufen kommt, biegen sich Alu- wie auch Compositstöcke unter wachsender Kraft schnell durch. Da empfiehlt sich ein Vollcarbon-Stock. Von denen findet man auch im unteren Preissegment (ca. 100 – 150 €) brauchbare Stöcke, mit denen man länger seine Freude haben kann (z.B https://www.xspo.de/swix-quantum-3?variant=21h-SWIRCQ30-00&utm_content=Swix&utm_source=bing&utm_campaign=css&utm_medium=cpc&utm_medium=cpc&utm_source=bing&utm_campaign=Bing%20Shopping%20Hartware&msclkid=3e56516a832b114c8c3332f0703031d0&utm_term=4579259776476660).
Fürs Erkunden des Winterwaldes reichen sicher Alu- oder Compositstöcke, wenn du dich Richtung Volkslauf oder Skimarathon orientieren möchtest, würde ich persönlich immer Vollcarbon wählen.
Um mal zur Ehrenrettung unseres Artikels hier beizutragen:
Klar ist am Ende das Gewicht entscheidend und dass die Spannung des Skis dazu passt. Aber genauso entscheidend ist, zunächst einen Anhaltspunkt für die zu laufende Länge zu erhalten. Das hat weniger mit der Körpergröße an sich als mit den Hebeln und am Ende dem Laufverhalten des Skis zu tun. Ich laufe selbst bei Körpergröße 172cm einen 186cm Skater. Mein Gewicht würde ich als normal bezeichnen. Aber selbst mit 10 Kilo mehr würde ich zunächst versuchen, einen 186cm Ski in stiff oder eben passend ausgesucht zu meinem Gewicht zu bekommen, da ich mich mit 192cm oder länger wahrscheinlich schwer tun würde. Ähnliches gilt für kürzere Ski.
@thoschi Von dem her würde ich dir nie einen 180er Skater empfehlen, sondern nach Möglichkeit einen ausgemessenen 190er für dein Gewicht. Sollte es den nicht geben, dann fünf Zentimeter kürzer suchen.
- Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 11 Monaten von Mario Felgenhauer.
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