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Stimmt diese Aussage für alle Bedingungen? Da das Hauptziel der Fluorwachsentwicklung die Erhöhung der Wasserabstoßung war und die erzielte Hydrophobie das Resultat von Polarität und Struktur ist, muss auch der Skischliff intensiv betrachtet werden. Darüber hinaus haben auch Handstrukturen ihren Einfluss. Welche Beobachtungen habt Ihr zum Spannungsfeld von Fluorwachseinsatz und Skistruktur gemacht? Gibt es Beispiele, die den gängigen Theorien diametral entgegenstehen? Wo sind Widersprüche aufgetreten?
Teilt uns eure Erkenntnisse mit und nehmt an der Verlosung eines Holmenkol-Pakets teil.
Ich habe das flourfreie Wachs von Holmekol getestet und bin sehr schnell wieder auf meine Flourwachse umgestiegen, da ich sehr enttäuscht über das Gleitverhaltens des Ökkowachses war. Ich hatte es vornehmlich im mittleren Temperaturbereich getestet.
Ja!
P.S. Es mag Ausnahmen geben, aber diese Bedingungen hat man äußerst selten!
Flourwachse zu ersetzen ist für mich momentan die spannendste Frage beim Skipräparieren!
Echte Alternativen konnte ich bisher noch nicht finden, am ehesten den Saugeffeckt durch den Einsatz eines sehr harten (sehr kalten -15 / -25) Wachses etwas hinauszuzögern. Alle anderen Tests mit NoFlour Wachsen (ich benutze vor allem Swixprodukte) waren für mich zufriedenstellend, aber nicht überzeugend.
Natürlich hat die Struktur, ob Steinschliff oder manuell erzeugt einen sehr großen Einfluss, aber das Flour zu ersetzen vermag sie nicht. Interessant wird sicherlich sein, was uns die Wissenschaft an Alternativen anbietet und wie sie in der Skipräparation eingesetzt werden können.
z.B. wird/wurde auch schon mit flüssigem Teflon als Wachs experimentiert. Der Ski war aufgrund der Wasserabweisenden Wirkung des Teflons extrem schnell, das Wachs war jedoch gleich schnell wieder abgelaufen(ca 5km)…. ?
Ich bin der Überzeugung, daß wir für Neuerungen im Wachsbereich offen sein müssen! Denn auch die Einführung der Cera Nova Serie von Swix in den 80ern war eine Revolution, und wer weiß? Vielleicht gelingt es einem Hersteller eine erneute Revolution aus dem Ärmel zu zaubern!
Seien wir gespannt, was uns die Zukunft bringen mag!
Lg aus Südtirol
Hanspeter
Meiner Erfahrung nach gibt es durchaus Bedingungen, bei denen Fluorhaltige Wachse nicht besser sind als Hydrocarbonwachse. Dies betrifft insbesondere sehr kalte trockene Bedingungen mit nicht oder wenig umgewandelten Schnee. Aber richtig verwachsen kann man sich mit fluorhaltigen Paraffinen nicht. Im Gegenteil, meistens kann man als Hobbyläufer, der seine Ski nicht vor Ort sondern bereits zu Hause präpariert und auch nicht 10 Paar Ski hat damit eine gewisse Bandbreite an Schneebedingungen abdecken. Man macht also quasi nichts falsch.
Belagsstrukturen habe ich immer so verstanden, dass man damit den beim Gleiten entstehenden oder bereits in der Loipe vorhandenen Wasserfilm beeinflusst. Ganz egal ob Fluorwachs oder Hydrocarbon gewachst wurde.
Rein chemisch betrachtet wäre von der Elektronegativität her das Element Chlor am nächsten an Fluor. Chlorparaffine gibt es in der Industrie auch, aber ob die schon mal jemand als Skiwachs ausprobiert hat?
Auf alle Fälle gibt es kein flüssiges Teflon. Teflon zersetzt sich beim Erhitzen unter Bildung von hochgiftigen Gasen und schmilzt nicht. Deshalb darf man niemals versuchen, Teflon als Skiwachs aufzuschmelzen. Ich habe mal Teflonspray aus der Werkstatt aufgesprüht, aber das hat nicht funktioniert.
Bin auch mal gespannt, ob der Industrie eine Alternative zu fluorhaltigen Paraffinen einfällt. Wenn nicht sind wir halt alle ein bisschen langsamer unterwegs. Im Schülerbereich beim Biathlon geht man ja jetzt teilweise schon den Weg, dass die Ski einheitlich vom Veranstalter gewachst werden – natürlich mit kostengünstigen Wachsen.
Hallo Wolfgang,
du hast einen sehr interessanten Beitrag abgegeben. ??
Ich möchte aber richtigstellen:
Ich habe nicht gesagt, daß ich Teflon erhitzt habe. Die Firma, die das flüssige Teflonwachs herstellt heißt Zardaz, und arbeitet mit der Firma DuPont (Teflon) zusammen. Ich bin auch kein Chemiker, und somit kann ich beim besten Willen nicht erklären, wie es hergestellt wird. ?
Aber, und das finde ich am wichtigsten, und das sollte eigentlich auch die Aussage meines ersten Beitrags sein:
Es gibt auch andere Möglichkeiten und wir sollten uns nicht scheuen, diese auch zu nutzen! ?
mit sportlichen Grüßen
Hanspeter
Hallo Hanspeter,
danke für die Richtigstellung.
Vor vielen Jahren während meines Chemiestudiums gab es an der Uni Ulm einen Lehrstuhl für Fluorchemie. Der damalige Professor hat uns immer darauf hingewiesen wie gefährlich Brände oder starkes Erhitzen mit Teflon sind. Stichwort Kampfgas. Er hatte selbst mal einen tödlichen Unfall im Institut erlebt. Das hat mich zu dem Hinweis bewegt.
Das “flüssige Teflon” der Fa. Zardoz habe ich gegoogelt, das ist mitnichten flüssiges Teflon, sondern ein ganz normales Fluorfinish zum Aufreiben.
Teflon ist aber das richtige Stichwort und ich möchte dazu eine Frage an Matthias Scherge stellen:
Wieso gibt es keine Ski mit Teflon-Skibelägen? Teflon hat den höchsten Fluorgehalt aller Kohlenwasserstoffe, kaum Benetzung durch Wasser, geringe Gleitreibung und könnte auch mit Strukturen versehen werden. Und in der Pfanne hält es ja auch, so dass auch das Problem der Verklebung mit dem Ski gelöst sein dürfte. Teflon müsste doch der optimale Skibelag für Nassschnee-Ski sein. Und niemand müsste mehr teure Flourwachse wachsen.
Also wenn das funktionieren würde wäre der Ski ein Verkaufsschlager. Folglich vermute ich, dass es schon von den Skifirmen oder der Wissenschaft ausprobiert wurde aber nicht funktioniert hat.
Gibt es hierfür einen Grund? Oder eine wissenschaftliche Veröffentlichung?
Oder sind die neuen weißen Spezial-Nassschnee-Skibeläge etwa schon Teflon-Ski?
Hallo Wolfgang,
es gab in der Vergangenheit immer mal wieder Teflonbeläge, die aber aufgrund des Gewichts (zu schwer) und der geringen Abriebbeständigkeit nie richtig Fuß fassen konnten.
Matthias
Hallo zusammen,
ein alternativer Ansatz zu Fluor-Wachsen kommt aus der Schweiz. Ich habe es noch nicht getestet, bin aber am überlegen:
Viele Grüße
Arne
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