Beim Biathlon Weltcup in Antholz freuten sich die DSV-Biathleten über vier Podestplätze, beim Weltcup der Nordischen Kombination gab es immerhin ein deutsches und ein österreichisches Podium. Solche Ergebnisse sind im Langlauf Weltcup nicht zu erwarten, aber die DSV-Damen steuerten immerhin zwei Top15-Plätze dem gelungenen Wintersport-Wochenende bei…
Norwegische Favoritensiege bei Langlauf-Damen
Mit 27.500 und 18.00. Zuschauern bei Einzelstart und Staffel war das Zuschauerinteresse in Hanna Falks Heimat Ulricehamn wieder sehr groß – auch ohne den verletzten Superstar Stina Nilsson. Gebraucht hat die vierfache Saisonsiegerin allerdings letztendlich niemand, wäre eher fraglich. In der Staffel schaffte es ihr Team auch ohne sie als Schlussläuferin auf Platz zwei – die Norwegerinnen waren beim letzten Wechsel schon längst weit weg. Im Einzel hätte Nilsson nichts zu melden gehabt, wenn sie überhaupt gestartet wäre. Dort war Therese Johaug diesmal nicht ganz so souverän wie in den bisherigen Saisonrennen, gewann aber dennoch ohne Probleme vor Astrid Jacobsen und Ebba Andersson, während Charlotte Kalla vor heimischem Publikum enttäuschte und sich zwischen Sandra Ringwald und Victoria Carl einreihte – für das DSV-Duo war Platz zwölf und 14 allerdings ein Grund zum Jubeln plus halbe WM-Norm für Vici Carl (alle Infos dazu hier). In der Staffel konnte das junge Team dem hohen Anfangstempo nicht folgen und wurde Neunter (hier nachzulesen).
Französischer Jubel und russische Dominanz
Den DSV-Trainingslager steckt das harte Trainingslager in Oberstdorf noch in den Knochen, wie Jonas Dobler und Lucas Bögl am Wochenende erklärten. Keiner der deutschen Herren war mit dem Abschneiden in Ulricehamn zufrieden – außer vielleicht Florian Notz mit Platz 24 als bestem Deutschen (alle Infos zum Distanzrennen). Die Staffel verlor früh den Anschluss, nachdem eine Position in Höhe des Norwegers sich diesmal nicht als beste Idee entpuppte. Am Ende wurde es Platz acht hinter den Schweizern, die recht zufrieden waren (das Staffelrennen zum Nachlesen). Und auch Platz acht für Dario Cologna in der WM-Vorbereitung war keine Enttäuschung. Das einzige Ergebnis für den ÖSV in Ulricehamn erreichte Max Hauke mit einem sehr guten 18. Platz. Anders als das deutsche Team konnte Norwegen nach dem Einbruch ihres Startläufers immerhin noch Positionen gutmachen, auch wenn das an der russischen Dominanz vorne nichts mehr änderte. Russland II erwies sich am Ende stärker als Russland I im schwedischen Schneegestöber. Im Einzelrennen jubelte Maurice Manificat über seinen ersten Sieg nach zwei Jahren vor zwei Norwegern.
Riiber dominiert, Kampf um WM-Tickets
Beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Trondheim nahmen sich zwar viele Athleten im Hinblick auf die nahende WM eine Pause und trainierten lieber, die drei Spitzenteams – Deutschland, Norwegen und Österreich – waren aber vor Ort, und das auch in Topbesetzung. Für viele Athleten geht es noch darum, sich die letzten Plätze für die Weltmeisterschaft zu sichern, so zum Beispiel in Österreich und Norwegen. Insofern heißt einer der größten Gewinner des Wochenendes sicherlich Magnus Krog. Der Norweger, der das rote Trikot des besten Läufers von Alessandro Pittin zurückerobern konnte, wurde am Samstag Zweiter. In einem packenden Zweikampf verlor er zwar gegen Jarl Riiber, aber er überzeugte seine Trainer derart, dass er als fünfter WM-Fahrer nominiert wurde (das Staffelrennen zum Nachlesen). Ein weiterer Gewinner ist – einmal mehr – Jarl Riiber. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus, tat sich das Sprungwunder doch auf der Schanze an beiden Tagen unerwartet schwer. Doch obwohl er jeweils mit deutlichem Rückstand in die Loipe starten musste, gelangen ihm zwei Siege. Dabei musste er niemanden Geringeren als Magnus Krog und Vinzenz Geiger niederringen, was ihm auf beeindruckende Art und Weise gelang. Damit dürfte Riiber sicherlich eine gehörige Portion Selbstvertrauen gewonnen haben, denn er weiß jetzt, dass er nicht mehr auf Supersprünge angewiesen ist, um erfolgreich zu sein. Auch in Österreich geht es noch um die WM-Tickets. Hier legte Veteran Willi Denifl am Samstag vor, als er zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder einmal aufs Podest lief. Am Sonntag hatte er zwar Pech beim Sprung, doch seine Laufleistung konnte auch hier überzeugen. Allerdings machte auch Philipp Orter, der für den erkrankten Mario Seidl eingesetzt worden war, seine Sache ausgesprochen gut. Noch ist die Entscheidung nicht bekannt – es dürfte keine leichte sein für das österreichische Trainerteam. Aus deutscher Sicht präsentierten sich die Athleten nach dem eher verpatzten Wochenende in Frankreich wieder stärker. Die Tendenz „Loipe hui, Schanze pfui“ setzt sich allerdings fort. Insbesondere Eric Frenzel hadert weiterhin mit seinen Sprüngen, auch Johannes Rydzek dürfte derzeit kaum glücklich mit seinen Ergebnissen sein. In der Loipe sind jedoch alle sechs deutschen Weltcupstarter quasi immer sehr stark. Geiger lieferte den besten Beweis, dass es dann auch für das Podium reicht, wenn es auf der Schanze klappt (Geigers Lauf aufs Podium hier nachzulesen).
Johannes Thingnes Bø weiterhin in Top-Form
Mit einem Sprintsieg, einem Verfolgungssieg und einem zweiten Platz im abschließenden Massenstart in Antholz hat sich der Norweger Johannes Thingnes Bø weiter im Gesamtweltcup von seinem Verfolger Martin Fourcade abgesetzt (alles zu Sprint und Verfolgung zum Nachlesen). Den Massenstart hat der Franzose Quentin Fillon Maillet gewonnen. Nach zwölf Podestplätzen hat er sein großes Ziel, einen Wettkampf zu gewinnen, erreicht. Nur er und Arnd Peiffer behielten beim Massenstart am Schießstand eine reine Weste. Der Deutsche musste sich dennoch in der Schlussrunde dem Gesamtweltcupführenden Johannes Thingnes Bø geschlagen geben und holte am Abschlusstag mit Rang drei noch eine Podestplatzierung für die deutschen Herren (alle Infos zum Massenstart). Im Sprint wurde Peiffer Neunter und in der Verfolgung verbesserte er sich auf Rang sechs. Erik Lesser ist in Antholz wieder ins Renngeschehen eingestiegen und hofft nach einem 31. Platz im Sprint und einem 21. in der Verfolgung die noch ausstehende WM-Norm bei den Übersee-Rennen knacken zu können.
Laura Dahlmeier ist zurück in der Weltspitze
Nach der krankheitsbedingten Abreise von Franziska Preuß wegen einer Kehlkopfentzündung ruhten die Hoffnung auf eine Podestplatzierung der deutschen Damen auf Laura Dahlmeier. Beim ersten Sieg in der noch jungen Weltcup-Karriere der Tschechin Marketa Davidova hatte Laura Dahlmeier nach zehn Treffern auf der Schlussrunde nicht mehr genügend Energie sich den Attacken ihrer Gegnerinnen zu erwehren und wurde Vierte (alles Wissenswerte zum Sprint). In der Verfolgung musste sie sich auf Rang zwei nur der Gesamtweltcupführenden Dorothea Wierer geschlagen geben, die bei ihrem ersten Sieg in der Heimat mit ihrer Zimmerkollegin Lisa Vittozzi als Drittplatzierter das Doppelpodest für Italien feierte (das Jagdrennen zum Nachlesen). Beim abschließenden Massenstart stand Laura Dahlmeier als Siegerin ganz oben, Davidova bestätigte mit Rang zwei ihre gute Form und Vanessa Hinz war überglücklich mit Rang drei. Karolin Horchler ließ keinen Zweifel an ihrer Schießstärke und platzierte sich im Massenstart nach 20 Treffern auf Platz acht (Deutsches Doppel-Podium im Massenstart). Nach einer Woche Pause steht der nächste Weltcup im kanadischen Canmore auf dem Programm und es wird sich zeigen, welche Nationen die strapaziöse Reise nach Übersee auf sich nehmen. „Der Flug ist gebucht, soviel kann ich sagen“, war die Äußerung von Laura Dahlmeier dazu.