Benedikt Doll trifft alle Scheiben und gewinnt das letzte Einzel der Herren beim Biathlon Weltcup in Östersund vor dem jungen Italiener Tommaso Giacomel und Vetle Sjaastad Christiansen. Philipp Nawrath und Roman Rees bestätigen auf den Rängen vier und fünf ein hervorragendes Gesamtergebnis der deutschen Herren.
Benedikt Doll gewinnt Einzel von Östersund
Mit dem Sieg im Einzel über 20 km feiert Benedikt Doll seinen vierten Weltcupsieg in seiner Karriere und den ersten in dieser Saison. Der Schlüssel dazu lag an seiner tadellosen Schießleistung mit 20 Treffern und darüber freute sich der Sieger ganz besonders. „Es war heute wirklich wie ein Trainingslauf, man war sehr viel allein auf der Strecke. Es war auch irgendwie wie ein Trainingsschießen, ich habe kaum gewackelt. Mein letztes Mal 4 x Null war im Deutschlandpokal und das liegt viele Jahre zurück. Ich war total ruhig, war bei mir und hatte gar keinen Stress. Jetzt muss ich schauen, dass ich das Gefühl vom Einzel auch in den stressigeren Rennen wie Sprint und Massenstart abrufen kann. Ich habe heute die Chance gut genutzt mit der Abwesenheit der üblichen Favoriten.“
Erstes Podest für den Italiener Giacomel
Nach dem Doppelpodest im Einzel der Damen mit Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi gelingt auch Tommaso Giacomel sein erstes Weltcuppodest. Der 22jährige Giacomel hat bisher in den Distanzrennen mit vier Schießeinlagen seine besten Ergebnisse erzielt. In der Verfolgung von Pokljuka und im Einzel von Ruhpolding lief er jeweils auf einen beachtlichen fünften Rang. Richtung entscheidendes Schießen lag er bereits in Podestnähe und hat mit der Null zum Abschluss die Voraussetzungen für seinen ersten Podestplatz geschaffen. Mit einer Strafzeit aus dem ersten Stehendanschlag belastet, brachte er in der Folge zwei Mal die Null und hat mit nur 2,4 Sek. Vorsprung Vetle Sjaastad Christiansen auf Rang drei verdrängt. Christiansen zeigte sich aber auch mit Rang drei sehr zufrieden. Er hat sich mit diesem Ergebnis die kleine Kristallkugel in der Einzelwertung gesichert und meinte nach dem Rennen: „Das war das Einzige an was ich vor dem Start gedacht habe: die kleine Kugel heimzuholen.“ Allerdings wäre es ihm lieber gewesen, wenn auch Johannes Thingnes Boe und Sturla Holm Laegreid hätten starten können.
Der Schweizer Niklas Hartweg war mit dem blauen Trikot des derzeit Punktbesten unter 25 Jahren ins Rennen gestartet und hat als Saisonziel den Sieg dieser Wertung ausgegeben. Mit dem zweiten Rang ist Giacomel erst einmal vorbeigezogen, da Hartweg heute nicht entscheidend punktete. Obwohl nur eine Scheibe schwarz blieb, hatte Hartweg auf der Strecke enorme Probleme. Mit 4:24 Min. Rückstand kam er schließlich auf Rang 26 und liegt in der U25-Wertung nun 17 Punkte hinter dem Italiener.
Deutsche Mannschaft mit überzeugender Leistung
Den Auftakt nach Maß für die deutschen Herren im Einzel beim Biathlon Weltcup in Östersund untermauerten vor allem Philipp Nawrath und Roman Rees auf den Plätzen vier und fünf. Beide haben im letzten Anschlag eine Scheibe verfehlt und dadurch ein mögliches Podest vergeben. Philipp Nawrath hat sich trotz einer Strafzeit mehr mit der absolut schnellsten Laufzeit im Ziel noch vor Roman Rees geschoben, der nur mit einem Fehler belastet war. Der Fehler wieder im letzten Schießen ärgerte Roman Rees sehr. „Ich hatte das Gefühl ich packe es heute die Null durchzukriegen. Es wäre heute möglich gewesen das Podium zu schaffen,“ so Rees nach dem Rennen im ZDF-Interview. „Läuferisch war sicherlich heute nicht mein bester Tag“, so Rees, der anfangs des Rennens das Gefühl hatte, als wäre sein Körper eingefroren. „Aber auf der Schlussrunde konnte ich noch einen drauf setzen.“ Roman Rees hat sich zum Ziel gesetzt, im Gesamtweltcup unter den Top-10 zu bleiben. Derzeit liegt er auf Rang 7. Auch Philipp Nawrath hat sich vorgenommen in den letzten Rennen noch gute Ergebnisse zu bringen. Der vierte Platz ist zugleich sein bestes Saisonergebnis. „Ich habe mir schon noch was ausgerechnet für das letzte Trimester, ich wollte schon noch was zeigen,“ so Nawrath nach dem Rennen.Weniger erfolgreich verlief das Rennen für Johannes Kühn. Mit drei Strafzeiten belastet, zwei davon im letzten Anschlag belegte er am Ende Platz 18. Justus Strelow kam nach drei Schießfehlern auf Rang 28. David Zobel war trotz insgesamt fünf Fehler schnell in der Spur, musste sich aber mit 5:30 Min. Rückstand mit Platz 42 begnügen.
Das weitere Wettkampfprogramm in Östersund