Quentin Fillon Maillet gewinnt den Sprint beim Biathlon Weltcup in Otepää vor Sturla Holm Laegreid und Benedikt Doll komplettiert das Podest. Zwei weitere deutsche Herren laufen in die Top 7 und der Schweizer Benjamin Weger erreicht mit Rang acht das bisher beste Ergebnis in seiner letzten Saison.
Dritter Sprintsieg der Saison
Quentin Fillon Maillet ist unschlagbar und unzweifelhaft derzeit der beste Biathlet der Welt. Obwohl viele der Top-Favoriten am Schießstand ungeschoren davon kamen, war es schließlich der Franzose der den Sprint über 10 km in Otepää bei perfekten Bedingungen gewann. Mit 7,2 Sek. Vorsprung verwies er den Norweger Sturla Holm Laegreid auf Rang zwei und Bronze sicherte sich Benedikt Doll nur 3,9 Sek. hinter Laegreid. Der Norweger legte nach einer Doppelnull eine Zeit vor, die mit der schnellsten Schlussrunde und Laufbestzeit nur von Quentin Fillon Maillet getoppt wurde. „Es ist so schwer ihn zu schlagen“, meinte Laegreid nach dem Wettkampf in der ARD, „heute waren wir so nah dran, aber er ist einfach zu stark.“ Und Fillon Maillet hat einen Plan: Er will nach Martin Fourcade der beste und kompletteste Biathlet der Welt sein. „Ich habe wie immer mein Bestes gegeben und es fühlt sich gut an, zu gewinnen. Ich will alle Rennen gut beenden mit gutem Laufen und gutem Schießen und jetzt klappt alles perfekt,“ obwohl er zugab, dass er sich zum Ende der Saison etwas müde fühlt. Am Schießstand ist Fillon Maillet allerdings mental stark. Im Stehendanschlag kam jeder seiner Treffer innerhalb von zwei Sekunden und das ist neben seiner Laufstärke auch das kleine gewisse Etwas, das ihn an die Spitze bringt.
Gutes deutsches Mannschaftsergebnis
Neben dem Podestplatz von Benedikt Doll erreichte Roman Rees nach zehn Treffern Rang fünf. Rees hat auf der Schlussrunde noch drei Plätze gut gemacht und im Ziel lediglich 29,6 Sek. Rückstand. „Ich brauche in jedem Fall immer die Null“, meinte Rees nach dem Rennen und bekannte, dass der Sprint von Otepää eines seiner besten Rennen war. „Ich habe mich sehr locker auf dem Ski gefühlt und auf der Schlussrunde noch drei Plätze gut gemacht. Ich hatte noch ein paar Körner gespart und einen richtig guten Schlusssprint über die letzten drei Wellen gezogen.“ Eine weitere hervorragende Platzierung gelang Erik Lesser. Nach fünf sauberen Treffern im Liegendanschlag, kam der Frankenhainer an zweiter Position zum Stehendanschlag, wo ein Schuss das Ziel verfehlte. Auch Lesser legte auf der Schlussrunde zu und überquerte die Ziellinie auf dem siebten Rang. Zu den neuen Strecken in Otepää meinte Erik Lesser. „Ich hatte vorher ein bißchen Angst gehabt, dass man an das Rennen mit einer gewissen Taktik rangehen muss. Aber es hat sich so gezeigt, das man hier ziemlich viel Gas geben kann, weil die Abfahrten ziemlich viel zurückgeben. Ich bin sehr zufrieden mit meiner aktuellen Form und auch mit unseren Skiern. Nur mit dem einen Fehler stehend bin ich sehr am Hadern, denn dann wär heute auch wieder ein Podiumsplatz rausgekommen.“ Mit den drei Top-7 Platzierungen ist es schade, dass sich an den Sprint keine Verfolgung anschließt. Am Samstag steht ein Massenstart auf dem Programm, für den mit Ausnahme von David Zobel fünf Deutsche über die Gesamtweltcupwertung innerhalb der 25 Weltbesten qualifiziert sind. „Am Samstag kommt noch ein hartes Stück Arbeit auf mich zu und da will ich noch einmal die Null bringen“, so Lesser. Es wurde allgemein sehr gut am Schießstand gearbeitet und 23 von 86 Starter glänzten mit zehn Treffern. Johannes Kühn (1:1, Platz 23), Philipp Nawrath (2:0, Platz 33) und David Zobel (1:3, Platz 60) gelang dies nicht.
Benjamin Weger mit bestem Saisonergebnis
Der Schweizer Benjamin Weger hielt sich mit zehn Treffer schadlos am Schießstand und belegte schließlich mit 34,5 Sek. Rückstand den achten Rang und erreichte damit sein bestes Ergebnis in der laufenden Saison in einem Einzelbewerb. Weger hat bereits angekündigt zum Ende der Saison, wie Erik Lesser, vom aktiven Leistungssport zurückzutreten. Und auch sein Trainer, der Deutsche Ali Wolf, wird das Schweizer Herrenteam zum Ende der Saison verlassen um zur Bundespolizei nach Bad Endorf zurückzukehren. Der Teamkollege von Weger, Sebastian Stalder, blieb ebenfalls fehlerfrei. Er kam auf Rang 24. Bester der Österreicher wurde Felix Leitner. Er landete nach der Doppelnull auf Platz 20 und Simon Eder belegte nach einem Fehler im liegenden Anschlag Platz 29. Der Vertrag mit ihrem Trainer, dem deutschen Ricco Gross, läuft zum Ende der Olympia-Saison aus. Über eine Verlängerung ist derzeit nichts bekannt.
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