Der Südtiroler Lukas Hofer (32) wird im kommenden Sommer an Trainingslagern der schwedischen Biathleten in Östersund teilnehmen und sowohl die schwedische Nationalmannschaft als auch Lukas Hofer versprechen sich neue Einflüsse und eine gesteigerte Trainingsqualität aus dieser Kooperation.
Trainingskoordination durch die Nationaltrainer
Wie der italienische Wintersportverband in einer Pressemitteilung bekannt gab, hat er mit dem schwedischen Verband eine Vereinbarung getroffen, die Lukas Hofer die Möglichkeit gibt, bei mehreren Sommertrainingslagern mit dem schwedischen A-Team, aber auch dem Entwicklungsteam, das ebenfalls Östersund als Trainingsbasis hat, Inspirationen und neue Erfahrungen zu sammeln. Der Münchner Johannes Lukas, Cheftrainer der schwedischen Biathletinnen und Biathleten und Alexander Inderst, Cheftrainer der Italiener, werden die gemeinsamen Trainingseinheiten koordinieren. Trainingsmethoden sollen verglichen werden und sich durch die Einflüsse beider Seiten ein qualitativ hochwertiges Training entwickeln. „Die Zusammenarbeit um Lukas Hofer bietet unserem Team eine tolle Möglichkeit, neuen Input und Sparring zu bekommen“, sagt Johannes Lukas in einer Pressemitteilung des schwedischen Biathlonverbands. „Ich bin mir sicher, dass wir mit Lukas als Teil des Teams eine höhere Trainingsqualität bekommen werden.“
Drei Sommertermine in Planung
Wie der Verband mitteilte, wird der Südtiroler vom 10. bis 25. Juni und vom 8. bis 20. Juli mit dem schwedischen Team in Östersund trainieren. Dazu ist ein weiteres Zusammentreffen in Italien zwischen August und September geplant. „Wir möchten dem schwedischen Verband für diese Möglichkeit danken“, wird der italienische Präsident Flavio Roda in der Verbandsmitteilung zitiert, und weiter „die Konfrontation mit einer anderen Arbeitsmethode wird Hofer sicherlich helfen, sein technisches Wissen zu erweitern und sich optimal auf die nächste Wettkampfsaison vorzubereiten.“ An Östersund dürfte Lukas Hofer gute Erinnerungen haben. Im März 2021 hat der Carabinieri dort den letzten Sprint der Saison mit 4 Sek. Vorsprung vor dem Schweden Sebastian Samuelsson gewonnen. Zur weiteren Sommervorbereitung wird Lukas Hofer sich der italienischen Mannschaft anschließen, beginnend in der ersten Augustwoche in Obertilliach, Mitte September ein weiteres Mal in Obertilliach und kurz vor dem Start in die Weltcupsaison zur finalen Vorbereitung in Skandinavien. In seinem Heimteam hat Lukas Hofer derzeit keine Wettstreiter auf Augenhöhe. Nach dem bereits vor Saisonende angekündigten Rücktritt von Dominik Windisch kam das Ende der Leistungssportkarriere von Thomas Bormolini etwas überraschend und so bildet Lukas Hofer gemeinsam mit Dorothea Wierer das Elite-Team der Azzurri. Ohne Lukas Hofer, der vor kurzem an der Schulter operiert wurde, sind die italienischen Biathleten mit zehn Damen und acht Herren in der Toskana ins Sommertraining eingestiegen.
Schwedische Biathlon-Vision
Durch den Einfluss des schwedischen Chefcoachs Johannes Lukas und seines bewährten Trainerteams, das die Geschicke auch für vier weitere Jahre bis zu den olympischen Spielen 2026 in Mailand/Cortina leiten wird, haben sich die schwedischen Biathletinnen zu einem der stärksten Damenteams im Biathlonzirkus entwickelt. Hinter den Norwegerinnen belegten sie vergangene Saison Platz zwei in der Nationenwertung. Die Herren lagen hinter Norwegen, Frankreich und Deutschland an vierter Position und ihr Ziel ist die internationale Spitze.