In Idre Fjäll fand die nationale Saisoneröffnung der schwedischen Biathleten mit internationaler Beteiligung statt. Neben dem kompletten Team aus Schweden waren auch Teilnehmer der anderen Biathlon-Nationen, unter anderem aus Tschechien, Estland, Rumänien, Moldavien, Großbritannien und Norwegen im Sprint und tags darauf bei einem verkürzten Einzel am Start. Mit großer Spannung wurde das erste Auftreten der schwedischen Neu-Biathletin Stina Nilsson erwartet.
Hanna Öberg und Sebastian Samuelsson siegreich
Hanna Öberg und Sebastian Samuelsson waren die großen Sieger bei den Wettkämpfen der schwedischen Saisoneröffnung in Idre Fjäll. Beide gingen sowohl im Sprint als auch im kurzen Einzel als letzte Starter ins Rennen, rollten das Feld von hinten auf und holten sich in beiden Disziplinen den Sieg. Die Region um Idre ist derzeit noch nicht mit Schnee gesegnet und so fanden die Athleten lediglich ein „weißes Band“ als Loipe vor. Schon beim Sprint am Samstag herrschten keine Idealbedingungen und am Sonntag beim verkürzten Einzel erschwerten heftige Windböen und Nebelschwaden das Treffen der zwanzig Scheiben.
Sprint
Beim Testwettkampf in Idre Fjäll mit internationaler Beteiligung blieb Samuelsson liegend fehlerfrei und sicherte sich trotz einer Strafrunde nach dem stehenden Anschlag den Sieg mit nur 1,1 Sek. Vorsprung vor seinem Teamkollegen Jesper Nelin, der ebenfalls im Stehendanschlag eine Scheibe verfehlte. Der Oldie aus dem tschechischen Team, Ondrej Moravec (36), lief nach zehn Treffern mit 13,6 Sek. Rückstand auf Samuelsson auf den dritten Rang. Der erst 20jährige Schwede Malte Stefansson belegte nach zwei Strafrunden den vierten Platz (+ 24,6 Sek.) und der gleichaltrige Tscheche Tomas Mikyska blieb am Schießstand fehlerfrei und kam als Fünfter ins Ziel (+ 31,5 Sek.), gefolgt von Martin Ponsiluoma (SWE, 0:1, + 34,5 Sek.). Bei den Damen führte Johanna Skottheim im Ziel nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen, aber auch Hanna Öberg blieb fehlerfrei, ging mit einem Vorsprung von 4,2 Sek. auf die Schlussrunde und kam schließlich nach einer Top-Laufleistung 17,7 Sek. vor Skottheim als Siegerin ins Ziel. Wie schon bei den Herren ging der dritte Rang an Tschechien. Marketa Davidova verfehlte zwei Scheiben und hatte im Ziel einen Rückstand von 34,6 Sek. Elvira Öberg belegte Rang vier (0:2, + 54,2 Sek.) vor Mona Brorsson (0:1, + 58,9 Sek.) und Tuuli Tomingas aus Estland (0:1, + 1:07,2 Min.) wurde Sechste.
Verkürztes Einzel
Im kurzen Einzel liefen die Damen über eine Distanz von 12,5 km, die Herren über 15 km und für jede verfehlte Scheibe wurden regelgemäß 45 Sek. Strafe auf die Zeit addiert. Die schwierigen Windbedingungen schlugen sich deutlich auf die Schießergebnisse nieder. Sebastian Samuelsson gewann nach drei Fehlern mit einem Vorsprung von 30,6 Sek. vor dem jungen Tschechen Tomas Mikyska (1 Fehler) und Jesper Nelin (5 Fehler, + 1:39,6 Min.), gefolgt von Tobias Arwidson (2 Fehler, + 1:43,7 Min.) und den beiden Tschechen Ondrej Moravec (4 Fehler, + 1.53,2 Min.) und Milan Zemlicka (3 Fehler (+ 1:54,7 Min.). Bei den Damen landeten die Öberg-Schwestern ein Doppelpodest. Hanna verwies Elvira nach 19 Treffern, nur der verflixte letzte Schuss verfehlte sein Ziel, mit 1:16,2 Min. Vorsprung auf den zweiten Rang. Ein erneut hervorragendes Ergebnis lieferte Tuuli Tomingas, die nur 2,1 Sek. hinter Elvira Öberg den dritten Platz belegte. Die Estin blieb bei den ersten drei Schießeinlagen fehlerfrei und verfehlte erst im entscheidenden Schießen zwei Scheiben. Mona Brorsson wurde Vierte (3 Fehler, + 1:29,8 Min.) vor Ella Halvarsson (2 Fehler, + 2:39,8 Min.) und Linn Persson (4 Fehler, + 2:40,6 Min.).
Alle Augen auf Stina Nilsson
Mit großer Erwartung wurde der erste Start der schwedischen Neu-Biathletin Stina Nilsson verfolgt. Im Sprint kassierte sie gleich im liegenden Anschlag zwei Strafrunden, nachdem der erste und der dritte Schuss nicht ins Ziel kamen. Im stehenden Anschlag ging ebenfalls der erste Schuss vorbei, Nilsson hatte viel Bewegung auf der Waffe, hatte die fünfte Patrone rausrepetiert und musste manuell nachladen, behielt allerdings die Nerven und es blieb bei einer Strafrunde. Nach insgesamt drei Strafrunden machte sie auf der Schlussrunde noch sieben Plätze gut und belegte am Ende Rang elf mit einem Rückstand von 1:48,6 Min. Nach dem Sprint zeigte sie sich beim schwedischen Sender SVT, der alle Wettkämpfe live übertrug, zufrieden mit ihrer Premiere als Biathletin. Beim Einzel musste sie mit insgesamt zehn Fehlschüssen wohl auch aufgrund mangelnder Erfahrung mit dem böigen Wind etwas Lehrgeld zahlen. Am Ende belegte sie Rang 27, wobei allein ihre Laufleistung zur Podestnähe gereicht hätte.