Biathlon Kurznews: Schwerer Trainingsunfall von Kamila Zuk - Doll und Voigt starten in Frankreich - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Kurznews: Schwerer Trainingsunfall von Kamila Zuk – Doll und Voigt starten in Frankreich

Kamila Zuk (POL) © Stancik/IBU

Die Polin Kamila Zuk erleidet schweren Trainingsunfall. Johannes Thingnes Boe ändert Prioritäten und stellt seine Familie vor die Biathlonkarriere und die Teilnehmer beim Martin Fourcade Nordic Festival in Annecy stehen fest. 

Schwerer Trainingsunfall von Kamila Zuk

Während eines Trainingslagers der polnischen Damen Nationalmannschaft am Passo di Lavaze in Italien verunglückte Kamila Zuk während einer Trainingseinheit mit Skirollern. „Nach der ersten medizinischen Untersuchung stellte sich heraus, dass die Beinverletzung so schwerwiegend ist, dass die Athletin für längere Zeit vom Training ausgeschlossen sein wird. Wir hoffen, dass sich Kamila schnell erholt und ihre sportliche Karriere fortsetzen kann,“ schreibt der polnische Biathlon-Verband auf seiner Webseite. Kamila wird von Ärzten einer Klinik in Krakau fachärztlich betreut. Nach einer ersten Operation muss sie sich in wenigen Wochen einer weiteren unterziehen, bei der eine Schraube entfernt wird. „Jetzt muss ich mich auf Rehabilitation und Fitness konzentrieren, leider wird es noch etwas dauern (und ich muss geduldig sein)“, schreibt sie weiter. Die 26-jährige Polin war vergangene Saison beste Biathletin ihres Landes. In der Gesamtweltcupwertung belegte Sie Platz 51. In ihrer Heimat, in Duszniki Zdroy, krönte sie sich im Januar 2021 zur Europameisterin in der Verfolgung, als sie mit zwanzig Treffern von Startplatz 18 zum Sieg lief. Ihren größten Erfolg feierte sie bisher aber bei der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft 2018 in Otepääe. Dort gewann sie Gold im Einzel und im Sprint und erreichte zum Abschluss noch Silber in der Verfolgung, obwohl sie nur wenige Tage zuvor von den Olympischen Winterspielen in Pyeong Chang direkt dorthin reiste. Auf ihrer Instagram-Seite schreibt sie: „Ich werde stärker zurückkommen. Jemand muss diese Welt schlagen.“  

Johannes Thingnes Boe stellt Familie an erste Stelle

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Bisher hat der viermalige Gesamtweltcupsieger Johannes Thingnes Boe nur an einer Etappe der norwegischen Herren-Nationalmannschaft in der Vorbereitung auf die kommende Saison teilgenommen. Die übrige Zeit hat er in seiner Heimat alleine trainiert. Grund war in erster Linie die Geburt seiner Tochter Sofia im Juli, wo er seiner Frau Hedda hilfreich zur Seite stand. Nach kleineren Trainingsunfällen und einem weiteren Zwischenfall mit einer Kreuzotter (wir berichteten) war der Plan, dass er an den Blink Festivalen teilnimmt. Diesen Start sagte er kurzfristig ab, da sein Sohn Gustav an Windpocken erkrankte, wie sein Trainer Siegfried Mazet in einem Interview bei „Le Dauphine“ erklärte. Seinen Angaben zufolge wird Johannes Thingnes Boe wohl erst im September zur Mannschaft stoßen. Mazet sagte aber auch, „ich war bei ihm zu Hause, wir haben zusammen trainiert und es sah gut aus, aber es ist immer schwer zu sagen, bis er bei den anderen ist. Johannes ist daher ein bisschen ein Fragezeichen.“ „Für ihn ist die Familie wichtiger als seine Karriere,“ und das wird von den Trainern und auch seinen Mannschaftskollegen toleriert. „Er trifft eine Entscheidung, indem er seiner Familie Vorrang einräumt“; diese Tatsache sieht Mazet aber nicht als „Freikarte“. „Seine Stärke im letzten Jahr lag darin, dass er an allen Kursen teilgenommen hat und sich während der Vorbereitung und über den Winter hinweg gesteigert hat. Ich weiß, dass er sehr motiviert sein wird, wenn er zu uns kommt, aber danach, wenn er übermotiviert ist, wenn er nicht an einer Schulung bei uns teilgenommen hat, kann er zu viel tun. Dadurch verletzt er sich und wir verlieren Zeit. Das ist also jedes Mal die große Frage,“ so Mazet in dem Interview. “ Im September soll Johannes Thingnes Boe zum Team stoßen und spätestens zu Beginn der Weltcupsaison 2023/24, die am 25. November 2023 in Östersund startet, wird sich zeigen, ob er das Herrenbiathlon kommende Saison erneut dominiert oder wer die Nummer 1 in dem überaus starken norwegischen Männerteam sein wird.

Teilnehmer des Martin Fourcade Nordic Festival in Annecy

Anais Chevalier-Bouchet (FRA) - Martin Fourcade Nordic Festival, Annecy (FRA). © Manzoni/NordicFocus

Eine Auswahl der derzeit besten Biathletinnen und Biathleten ist zum Martin Fourcade Nordic Festival nach Annecy geladen. Einige der neun Damen und der neun Herren starteten bereits beim City Biathlon in Wiesbaden. Dort siegte die Italienerin Lisa Vittozzi und der Norweger Sturla Holm Laegreid, die beide auch in Frankreich antreten, wenn entlang des Sees Lac de Annecy ein Massenstart auf einer circa 2 km langen Runde gelaufen wird. Start des Damenrennens ist am Samstag, den 2. September um 16.05 Uhr, der Herrenwettkampf folgt um 16.55 Uhr. Die Vorjahressiegerin Marketa Davidova (CZE) tritt zur Titelverteidigung an ebenso wie der Franzose Quentin Fillon Maillet.

Startliste Damen: Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Marketa Davidova (CZE), Lena Häcki-Gross (SUI), Lisa Theresa Hauser (AUT), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Lisa Vittozzi (ITA), Vanessa Voigt (GER), Dorothea Wierer (ITA). Auf der Homepage des Veranstalters wird Julia Simon (FRA) als Neunte Athletin geführt, in den Sozialen Medien wird sie allerdings nicht genannt.
Startliste Herren: Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), Fabien Claude (FRA), Benedikt Doll (GER), Quentin Fillon-Maillet (FRA), Tommaso Giacomel (ITA), Emilien Jacquelin (FRA), Michal Krcmar (CZE), Sturla Holm Laegreid (NOR), Tero Seppälä (FIN).

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