Die DSV-Biathleten Karolin Horchler und Philipp Horn müssen verletzungsbedingt eine Zwangspause einlegen. Bis zu den internen Sommerwettkämpfen wollen aber beide wieder fit sein um sich einen Startplatz im Weltcupteam zu sichern.
Jochen Behle feiert 60.
Eine Frage machte ihn 1980 bekannt, im weiteren Verlauf seiner Karriere feierte er Erfolge als Sportler und Bundestrainer, heute wird Jochen Behle 60 Jahre alt. „Wo ist Behle?“ Diese Frage stellte sich ZDF-Kommentator Bruno Moravetz während des 15 Kilometer Rennens bei den Olympischen Spielen 1980 in Lake Placid. Behle war gut unterwegs, wurde aber von den TV-Kameras nicht gezeigt. Am Ende belegte er Rang zwölf. Es folgten ein Weltcup-Sieg und vier weitere Podestplätze als Sportler und die goldene Ära des deutschen Skilanglaufs von 2002 bis 2012 als Bundestrainer. Inzwischen ist der eifrige Golfer Co-Kommentator bei Eurosport und Sportdirektor des Westdeutschen Skiverbands. Glückwunsch Jochen und vor allem Gesundheit!
Horchler, Horn und Nyenget „außer Gefecht“
Erst im April musste sich Karolin Horchler wegen des bei Leistungssportlern öfter diagnostizierten Kompartmentsyndroms einem chirurgischen Eingriff am Schienbein unterziehen. Die Operation erfolgte in der trainingsfreien Zeit und beeinträchtigte die Vorbereitung auf die neue Saison nicht übermäßig. Jetzt wurde die WM-Silbermedaillengewinnerin mit der Staffel erneut ausgebremst. Beim Training hat sie sich bereits vor drei Wochen eine Rippe gebrochen und muss nun „Ruhe bewahren“, wie sie selbst auf Instagram schreibt. Nachdem es passierte hat Horchler unter Schmerzen noch zwei Wochen weiter trainiert, da man von einer Zerrung ausging. Eine MRT-Untersuchung brachte dann die Gewissheit des Rippenbruchs. „Ich war eine Woche lang nur spazieren, damit der Bruch heilen konnte“, teilte uns Karolin Horchler mit, dass es ihr mittlerweile besser geht und sie zu Fuß die ersten Touren unternimmt. Nächste Woche sind fünf Wochen vergangen, dann unterzieht sich Karolin Horchler nochmals einer Kontrolluntersuchung in der Hoffnung, dass auch sie wieder in die Vorbereitung einsteigen und beim nächsten gemeinsamen Lehrgang Ende Juli teilnehmen kann.
Der Frankenhainer Philipp Horn musste sich nach einem Meniskusriss einer Knieoperation unterziehen. „Die Genesung verläuft besser als gedacht, sodass ich mittlerweile auch wieder ohne Krücken unterwegs bin“, schreibt Horn auf Instagram. Der erste Vorbereitungslehrgang der Herren läuft derweil in Martell (Italien) ohne den Thüringer, aber leichte Roller-Einheiten auf den Oberhofer Strecken sind bereits wieder möglich.
Martin Loewstroem Nyenget (Norwegen) muss sich ebenfalls in Geduld üben. Er hat sich beim Skirollern die Hand gebrochen. Am vergangenen Freitag wurde er operiert. Nun stehen ihm einige Wochen an Alternativtraining bevor, die Sommerwettkämpfe beim Blink Festival und bei der Toppidrettsveka wird er verpassen. Im Herbst will er jedoch wieder ins normale Training einsteigen.
Walter Mayer verurteilt
Im Zuge der Operation Aderlass hat es am vergangenen Freitag eine weitere Verurteilung gegeben. Während Sportmediziner Mark Schmidt, der als einer der Drahtzieher im aufgedeckten Netzwerk gilt, noch auf sein Verfahren warten muss, wurde in Innsbruck Skandaltrainer Walter Mayer zu 15 Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 240 Tagessätzen zu je vier Euro verurteilt. Mayer wurde vorgeworfen, von 2012 bis 2019 Sportler beim Doping behilflich gewesen zu sein und selbst verbotene Substanzen an diese weitergegeben zu haben. Allerdings widerrief der inzwischen 63-Jährige sein Geständnis. Dies sei nur unter Druck der Ermittler zustande gekommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Bereits am Mittwoch ist der Rechtsstreit zwischen Johannes Dürr und dem Österreichischen Skiverband in eine neue Runde gegangen. Dürr soll zur Unterlassung und zum Widerruf der Behauptung, man dulde im Verband Doping stillschweigend, verurteilt werden. Nach mehreren Zeugenaussagen wurde das Verfahren allerdings vertagt.
Quellen: langrenn.com, derstandard.de