Die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland hat heute bei einer emotionalen Pressekonferenz in Oslo ihr Karriereende bekannt gegeben. Die drei Wettkämpfe zum Saisonfinale in ihrer Heimat am Holmenkollen werden die letzten ihrer Biathlonkarriere sein.
Marte Olsbu Roeiseland: Eine beispiellose Karriere
Die 32jährige Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland hat in einer eigens in Oslo anberaumten Pressekonferenz ihren Rücktritt vom Leistungssport bekannt gegeben. „Es war eine Entscheidung, die nicht gestern getroffen wurde. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich das ganze Jahr damit beschäftigt. Ich habe gefühlt, dass die Zeit gekommen ist“, sagte Marte Olsbu Roeiseland beim norwegischen Sender NRK. Die norwegische Rekord-Weltmeisterin wird nun, wie auch die Deutsche Denise Herrmann-Wick, nach den drei in dieser Saison noch ausstehenden Wettkämpfen in Oslo ihre sportliche Karriere beenden. 2012 gab Marte Olsbu Roeiseland ihr Debüt im Biathlon-Weltcup, seit der Saison 2013/2014 war sie festes Glied im norwegischen Nationalteam. Ihren ersten Weltcupsieg feierte sie im Dezember 2018 in Nove Mesto im Sprint und auch in der anschließenden Verfolgung siegte sie. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2020 in Antholz gewann sie in jedem der sieben Wettbewerbe eine Medaille, Gold im Sprint und im Massenstart, sowie drei Staffel-Goldmedaillen mit der Mixed, der Single-Mixed und mit den Damen. Dazu kam jeweils eine Bronzemedaille im Einzel und in der Verfolgung. In dieser so erfolgreichen Saison 2020/21 schnappte sich dennoch Tiril Eckhoff die große Kristallkugel und auch die Trophäe in der Sprint- und Verfolgungswertung. Marte Olsbu Roeiseland wurde jeweils Zweite. Bei den Olympischen Winterspielen in Peking wurde sie Olympiasiegerin im Sprint und in der Verfolgung und gewann Bronze im Einzel sowie im Massenstart und erreichte mit der Mixed-Staffel einen weiteren Olympiasieg. Mit ihren durchwegs konstanten Leistungen klappte es dann vergangene Saison auch mit dem Gesamtweltcupsieg und auch für den Sieg in der Sprint- und Verfolgungswertungen wurde sie mit der kleinen Kugel geehrt.
„Ich habe nicht die nötige Motivation“
„Ich habe nicht die nötige Motivation, um die Arbeit zu leisten, die erforderlich ist, um jeden Tag die Beste zu sein. Ich denke, es ist am besten, aufzugeben, solange der Level hoch ist. Ich denke, der Körper wird das sehr zu schätzen wissen“, sagte Marte Olsbu Roeiseland beim Sender NRK. „Es ist sehr traurig, aber es fühlt sich auch sehr richtig an. Ich freue mich sehr auf das, was das Leben zu bieten hat. Ich habe viel mehr erlebt, als ich mir erträumen konnte,“ so eine sehr emotionale Marte Olsbu Roeiseland. Im Moment sei es ein bisschen traurig, aber auch viel Freude, etwas anderes zu machen“. Marte Olsbu Roeiseland hatte einen schweren Einstieg in die zu Ende gehende Saison. Beim Saisonabschluss 2021/2022 hatte sie sich mit Corona infiziert und nach einer länger andauernden Genesungsphase mit einer Gürtelroseinfektion einen weiteren Rückschlag erlitten. In der Zwischenzeit hat ihr Ehemann Sverre den Job als Trainer beim deutschen Biathlon-Nationalteam angenommen. Beide hatten gedacht, wenn Sverre auch im Weltcup unterwegs ist, könnten sie sich öfter sehen. Aber bis Weihnachten war an eine Rückkehr von Marte Olsbu Roeiseland in den Weltcup nicht zu denken. Ihren Start in die Saison schob sie immer wieder und erst nach Weihnachten kam sie zum Biathlon Weltcup auf der Pokljuka zurück. Trotz schwieriger Vorbereitung gewann sie bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Oberhof Bronze in der Verfolgung und Gold in der Mixed- und auch in der Single-Mixed-Staffel. Sie konnte ihr Leistungsvermögen wieder abrufen, was sie auch mit dem Doppel-Erfolg in Sprint und Verfolgung von Nove Mesto bestätigte. „Biathlon wird immer in meinem Herzen sein. Deshalb ist es etwas ganz Besonderes und mit vielen Emotionen verbunden, heute hier zu stehen und zu sagen, dass der Kollen mein letzter Weltcup sein wird“, so Marte Olsbu Roeiseland. Nach der Weltcup-Woche in Nove Mesto wurde die sympathische und stets gut gelaunte Norwegerin von den Biathlon-Fans zur Athletin der Woche gewählt.
Nach der Weltcup-Woche in Nove Mesto wurde die sympathische und stets gut gelaunte Norwegerin von den Biathlon-Fans zur Athletin der Woche gewählt.
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