Erster Weltcupsieg für den Norweger Vetle Sjaastad Christiansen. Auf den schwierigen Strecken im Soldier Hollow Nordic Center wird Roman Rees Dritter und verdrängt seinen Teamkameraden Erik Lesser vom Podest.
Podest mit Überraschungen
Der 26jährige Norweger Vetle Sjaastad Christiansen hat mit zwei fehlerfreien Schießeinlagen den Sprint der Herren in Soldier Hollow mit knappen 1,3 Sek. Vorsprung vor dem Franzosen Simon Desthieux gewonnen, der allerdings mit einer Strafrunde belastet war. Für Desthieux, der in diesem Winter oft knapp das Podest verfehlte und meist in den Top-10 landete, ist es die erste Podestplatzierung dieser Saison. Lange sah es so als, als würde Erik Lesser das Podest komplettieren aber mit der späten Startnummer 76 verdrängte ihn Roman Rees auf den letzten Metern und holte sich mit nur 0,6 Sek. Vorsprung seine erste Podestplatzierung im Weltcup. Christiansen kam hinter J. T. Boe zum finalen Schießen und sah ihn in die Strafrunde abbiegen, hat alles getroffen und witterte seine Chance. „Wenn nicht heute, wann dann“, sagte er nach dem Rennen, und dass komplizierte Bedingungen herrschten, die nicht hätten schlimmer sein können.
Pech für Johannes Thingnes Boe
Auf den leicht veränderten Olympiastrecken von 2002 im Soldier Hollow Nordic Center auf einer Höhe von ca. 1700 Metern hat nicht jeder der 86 Starter die richtige Renneinteilung gefunden und auch der ordentliche Wind am Schießstand machte das Treffen nicht leicht. Schon im liegenden Anschlag waren die Schießergebnisse sehr unterschiedlich. Mancher kam fehlerlos durch, andere kassierten zwei oder drei Strafrunden und der Österreicher Julian Eberhard hatte mit fünf Fehlschüssen besonderes Pech. Als Johannes Thingnes Boe mit großem Vorsprung zum stehenden Anschlag ansetzte verfehlte er vier Scheiben und kam trotz der insgesamt 600 Extrameter mit der schnellsten Laufzeit noch als fünfter ins Ziel, knapp vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet. Im ZDF-Interview sagte Boe zu seinem Rennen: „Ich habe mich gut gefühlt habe und auf der Schießstandanfahrt Kraft gespart. Ich hatte auch keine zittrigen Beine auf Schießbahn 30, mir ist kein grober Fehler unterlaufen, ich habe einfach Pech gehabt.“ Der Norweger hat von den bisherigen sechs Sprints fünf gewonnen und wurde einmal Zweiter hinter dem Russen Alexander Loginov, der sich heute ebenfalls mit drei Schießfehlern im Stehen aus den Podesträngen geschossen hat. Dennoch hat Johannes Thingnes Boe mit seinem heutigen fünften Rang die Sprintwertung gewonnen und sich frühzeitig die kleine Kristallkugel gesichert.
Gute deutsche Mannschaftsleistung
Neben dem dritten Rang von Roman Rees und Platz vier von Erik Lesser haben sich auch die übrigen drei Deutschen eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung geschaffen. Mit zwei Fehlern im liegenden Anschlag und einer Null stehend wurde Philipp Nawrath 12. und erreichte damit sein bestes Weltcup-Ergebnis; läuferisch war er mit der dritten Laufzeit vorne dabei. Benedikt Doll platzierte sich nur 0,5 Sek. dahinter als 13. Wie J. T. Boe hat er eine bessere Platzierung im Stehendanschlag eingebüßt, da er drei Scheiben verfehlte. Johannes Kühn platzierte sich nach insgesamt drei Strafrunden als 18. Für Erik Lesser war es läuferisch schwierig, erklärte er nach dem Rennen. „Die erste Runde war ich zu motiviert, habe in der zweiten Tribut zollen müssen und in der dritten nichts mehr zusetzen können. Das ärgert mich ein bißchen“. Roman Rees war über seinen dritten Platz selbst überrascht. „Bei diesem Wind bin ich mit nur einem Fehler gut durchgekommen und irgendwie habe ich auf der letzten Runde das Gefühl gehabt, das packe ich“. Auch der Schweizer Benjamin Weger machte mit nur einem Fehlschuss ein gutes Rennen und wird morgen als Achter die Verfolgung aufnehmen. Bester Österreicher wurde der junge Felix Leitner auf Platz 22.
Ergebnis Sprint Herren hier
Das weitere Wettkampfprogramm für Salt Lake City haben wir hier für Euch zusammengestellt.