Tiril Eckhoff gewann die Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti vor Dorothea Wierer und Denise Herrmann. Mit zwanzig Treffern verbesserte sich Franziska Preuß auf den achten Rang und im Allgemeinen boten die deutschen Damen sehr gute Leistungen am Schießstand. Den vorzeitigen Sieg in der Verfolgungswertung sicherte sich Marte Olsbu Roeiseland.
Eckhoff geht nach erstem Schießen in Führung
Denise Herrmann war die Gejagte und die drei ersten Verfolgerinnen Tiril Eckhoff, Stina Nilsson und Hanna Oeberg nahmen das Rennen innerhalb von 6,8 Sek. auf. Gemeinsam kamen die vier zum ersten Schießen, nur Tiril Eckhoff kam fehlerfrei durch und setzte sich an die Spitze. Denise Herrmann lief mit 22,9 Sek. Rückstand als erste aus der Strafrunde, dicht gefolgt von Stina Nilsson und Vanessa Voigt lag nach fehlerfreiem Schießen auf der vierten Position. Marte Olsbu Roeiseland, die sich durch ein gutes Ergebnis vorzeitig die Gesamtwertung in der Verfolgung sichern könnte, musste ein Mal in die Runde und ging als Zehnte zurück auf die Strecke. Während Tiril Eckhoff an der Spitze eine einsame zweite Runde lief, blieb der Abstand ihrer Verfolgerinnen, angeführt von Denise Herrmann, in etwa gleich.
Denise Herrmann bleibt dran
Auch nach dem zweiten Schießen blieb Eckhoff fehlerfrei und ihre Führung geriet nicht in Gefahr. Denise Herrmann zog das zweite Schießen auch sauber durch, behauptete die zweite Position, während Stina Nilsson in die Strafrunde abbiegen musste. Diese Chance nutzte die Französin Chevalier-Bouchet, schoss sehr schnell und zog bereits am Schießstand an Vanessa Voigt vorbei, die für ihre fünf Treffer etwas mehr Zeit benötigte. Voigt blieb vor der aus der Strafrunde zurück kommenden Schwedin Stina Nilsson und während Marte Olsbu Roeiseland eine weitere Strafrunde kassierte und als Neunte zurück auf die Strecke kam, betrug der Abstand von Denise Herrmann auf Tiril Eckhoff beim Schießstandausgang 21,3 Sek. Tiril Eckhoff lief an der Spitze sehr dynamisch und auch der berüchtigte Anstieg an der steilen Wand fiel ihr offensichtlich nicht sonderlich schwer.
… und Eckhoff behauptet die Führung
Auf der Strecke zum ersten Stehendanschlag hat Denise Herrmann wenige Sekunden gut gemacht, hinter ihr positionierten sich die beiden Französinnen Anais Chevalier-Bouchet und Julia Simon, die mittlerweile 14 Plätze gut machen konnte. An ihren Skienden hielt sich Vanessa Voigt wiederum dicht gefolgt von Stina Nilsson. Tiril Eckhoff glänzte mit einer weiteren Null und bei Denise Herrmann blieb erneut eine Scheibe schwarz. Wieder war es Chevalier-Bouchet die sich durch fünf Treffer nach vorne verbesserte und nun als erste Verfolgerin von Tiril Eckhoff auf die nächste Runde ging. Nur 0,7 Sek. später kam Denise Herrmann zurück aus der Strafrunde und durch eine schnelle Schießeinlage hatte sich die Italienerin Dorothea Wierer am Schießstand an Vanessa Voigt vorbeigeschoben. Voigt zog das Schießen ebenfalls sauber und schneller als man das von ihr gewohnt ist durch und lag bei Schießstandausgang nur 1,4 Sek. hinter Wierer auf dem fünften Rang.
Eckhoff macht es spannend
Auf der Runde zum entscheidenden Schießen zog Denise Herrmann an der Französin vorbei. Der Abstand von Eckhoff an der Spitze auf ihre Verfolgerinnen betrug zwischenzeitlich mehr als zwei Strafrunden, Vanessa Voigt ging das Lauftempo von Dorothea Wierer mit und hielt sich weiterhin in ihrem Windschatten. Mit diesem großem Vorsprung stand Tiril Eckhoff für die letzten fünf Schüsse im Stehendanschlag bereit, verfehlte die erste Scheibe und auch der letzte Schuss traf das Ziel nicht. Die Spannung stieg während Chevalier-Bouchet und Denise Herrmann sich nebeneinander bereit machten. Bei der Französin kam der erste Schuss nicht ins Ziel, ein zweiter Fehlschuss folgte und Denise Herrmann setzte nach vier Treffern den letzten Schuss neben das Ziel. Beide bogen in die Strafrunde ein. Dorothea Wierer und Vanessa Voigt schossen ebenfalls nebeneinander stehend und während Wierers Risiko einer Schnellschusseinlage mit fünf Treffern belohnt wurde traf Vanessa Voigt möglicherweise etwas abgelenkt zwei Scheiben nicht. Tiril Eckhoff kam bereits aus der Strafrunde als Dorothea Wierer 14 Sek. dahinter die letzte Runde in Angriff nahm. Weitere 8 Sek. später kam Denise Herrmann aus der Strafrunde. Während Tiril Eckhoff einem ungefährdeten Sieg entgegenlief ergab sich dahinter zwischen Dorothea Wierer und Denise Herrmann ein spannender Zweikampf, den Wierer mit der schnellsten Verfolgungszeit für sich entschied. Mit 15,9 Sek. Vorsprung gewann Tiril Eckhoff vor der am Schießstand fehlerfrei gebliebenen Dorothea Wierer. Denise Herrmann sicherte sich 3,6 Sek. dahinter Rang drei. Marte Olsbu Roeiseland kam nach einer Null im letzten Anschlag entscheidend nach vorne und belegte Rang vier vor Karoline Offigstad Knotten und Anais Chevalier-Bouchet. „Ich habe gesehen, dass die Tiril zwei stehen gelassen hat, es war ein gutes Schießen, aber gerade die letzte Scheibe ging daneben. Ich habe schon versucht die Null abzusichern, aber der letzte Schuss ist schon immer der Ungeduldsschuss“, so Denise Herrmann zu ihrem Rennen im ZDF.
Marte Olsbu Roeiseland gewinnt Verfolgungswertung
Marte Olsbu Roeiseland führt derzeit in der Gesamtweltcupwertung und mit dem vierten Platz in der Verfolgung von Kontiolahti hat sie auch die Verfolgungswertung vorzeitig für sich entschieden. Die Norwegerin gewann bisher vier von fünf Verfolgungsrennen in dieser Saison. Lediglich in Annecy Le Grand Bornand wurde sie Vierte beim Sieg von Elvira Oeberg. Roeiseland wurde auch Olympiasiegerin in der Verfolgung, allerdings zählt der Olympiasieg in Peking nicht zur Weltcupwertung. Ein Verfolgungswettkampf beim Saisonfinale in Oslo am Holmenkollen steht noch aus.
Gutes Mannschaftsergebnis der deutschen Damen
Die deutschen Starterinnen haben durchwegs gute Leistungen gezeigt, insbesondere am Schießstand auch mit ansprechenden Schießzeiten. Der größte Sprung nach vorne gelang Franziska Preuß. Sie war froh über ihr perfektes Schießergebnis mit zwanzig Treffern und sagte nach dem Rennen, dass sie sich auf der letzten Runde darüber Gedanken gemacht habe, wann ihr das zuletzt gelungen sei. Um 24 Plätze verbessert und mit der zweiten isolierten Laufzeit überquerte sie die Ziellinie auf einem versöhnlichen achten Rang. „Gerade die vier mal Null, das ist immer etwas Besonderes, wenn man das im Wettkampf schafft, gerade wo ich in letzter Zeit immer am Schießstand mit mir hadere“. Vanessa Voigt belegte nach den zwei Extrarunden im letzten Schießen schließlich Rang elf und auch Franziska Hildebrand gelang ein großer Sprung nach vorne. Sie brachte drei Mal die Null und nur im letzten Schießen ging ein Schuss daneben. Am Ende verbesserte sie sich um elf Ränge und wurde 17. Vanessa Hinz kam nach drei Strafrunden auf Platz 19 und Janina Hettich packte wieder einmal ihr fehlerfreies Schießen aus. Zwanzig Schüsse, zwanzig Treffer und am Ende um 13 Plätze verbessert stand der 27. Rang zu Buche.
Dunja Zdouc erreicht Top-10
Einen hervorragenden zehnten Rang erreichte die 28jährige Österreicherin Dunja Zdouc. Von Platz 19 ins Rennen gestartet leistete sie sich nur einen Schießfehler und kam mit 1:18 Min. Rückstand auf den zehnten Rang. „Dieses Ergebnis heute tut einfach so gut und es hat sich alles endlich einmal bezahlt gemacht. Der Winter war bisher mental eine ziemliche Herausforderung und dass ich jetzt hier in Kontiolahti so gute Rennen abgeliefert habe, ist wirklich eine richtig schöne Belohnung. Ich habe alle meine Schüsse konsequent abgearbeitet und habe mich nicht ablenken lassen. Nach dem ersten Schießen habe ich mir gedacht, ein Fehler kann passieren, aber das darf ich bei den weiteren Schießeinlagen nicht wiederholen und das ist mir richtig gut aufgegangen.“ (PM ÖSV) Lisa Theresa Hauser dagegen verfehlte insgesamt vier Scheiben und überquerte die Ziellinie auf Rang 23.
Beste Schweizerin wurde wieder Lena Haecki. Drei Mal brachte sie die Null, nur im ersten Stehendanschlag blieben zwei Scheiben stehen und am Ende verbesserte sie sich um 21 Plätze und wurde 16.