Drei fehlerfreie Schießeinlagen waren der Schlüssel zum Erfolg von Franziska Preuß, die im Massenstart von Nove Mesto na Morave Dritte wird hinter der Norwegerin Tiril Eckhoff und der Schwedin Hanna Oeberg. Auch Arnd Peiffer schafft als Dritter den Sprung aufs Podest während Johannes Thingnes Boe nach drei Strafrunden mit Top-Material ausgestattet vor Emilien Jacquelin gewinnt. Martin Fourcade und Dorothea Wierer führen weiterhin in der Gesamtweltcupwertung.
Siebter Saisonsieg von Tiril Eckhoff
Tiril Eckhoff fand in Nove Mesto na Morave zurück zu alter Stärke, insbesondere am Schießstand klappt es wieder. Mit überzeugender Leistung gewinnt sie den Massenstart der Damen über 12,5 km. Von Beginn an in der Spitzengruppe dabei, übernahm sie ab km vier die Führung, vergrößerte den Abstand zu ihren Verfolgerinnen und kam mit großem Vorsprung, der locker für eine Strafrunde ausreichte, zum entscheidenden Schießen. Obwohl sie tatsächlich die vorletzte Scheibe verfehlte und den Umweg über die Strafrunde nehmen musste, behielt sie die Führung und holte sich mit einem kleinen Sprung über die Ziellinie den siebten Saisonsieg. Zwischen den Weltmeisterschaften in Antholz und dem Biathlon Weltcup in Antholz hat Eckhoff zwar eine kleine Pause gemacht, dann aber zu Hause viel an ihrem Schießen gearbeitet, erzählte die stets gut gelaunte Norwegerin im Interview beim ZDF. „Ich war viel auf der Schießbahn“. Es hat sich gelohnt, denn mit ihrem Sieg im letzten Rennen von Nove Mesto zog sie an Hanna Oeberg vorbei und liegt nun in der Gesamtwertung hinter Dorothea Wierer auf dem zweiten Rang. Die Schwedin Hanna Oeberg wurde Zweite im Massenstart nachdem sie im entscheidenden letzten Anschlag fehlerfrei blieb, während die bis dahin an der Spitze Platzierten in die Strafrunde mussten.
Fehlerfreies Schießen – der Schlüssel zum Erfolg
Franziska Preuß schoss gleich im ersten Anschlag einen Fehler, arbeitete sich aber kontinuierlich nach vorne und absolvierte die drei folgenden Schießeinlagen fehlerfrei. Auf die Schlussrunde ging sie mit 12,7 Sek. Vorsprung vor der Französin Braisaz, dahinter die Polin Hojnisz-Starega und Dorothea Wierer. Preuß hat ihre Verfolgerinnen auf der Schlussrunde auf Distanz gehalten und Rang drei sicher ins Ziel gebracht. „Es war schon eine Herausforderung, sich das Rennen gut einzuteilen“, so Preuß nach dem Rennen, „dadurch, dass die Sonne so extrem geworden ist, wurde es langsam“. Franziska Preuß hat mit Rang drei im Massenstart von Nove Mesto den ersten Podestplatz in diesem Winter in einem Einzelrennen erreicht und freute sich sichtlich, dass es endlich ganz nach vorne geklappt hat. Denise Herrmann blieb beim ersten Schießen fehlerfrei, dann aber folgten insgesamt fünf Strafrunden und mit 1:24 Min. Rückstand belegte sie am Ende Rang 12. Vanessa Hinz wurde 21. Beste Österreicherin wurde Lisa Theresa Hauser auf Rang 16. Lena Häcki belegte als beste Schweizerin Rang 22.
Dorothea Wierer fiel während des Rennens, insbesondere nach zwei Strafrunden im ersten Stehendanschlag, aus den TOP-10 und kämpfte sich durch ein abschließendes fehlerfreies Schießen wieder nach vorne. Wohlwissend, dass es um jeden Punkt in der Gesamtweltcupwertung geht, behauptete sie sich knapp vor Hoijnisz-Starega und wurde Fünfte, 1,9 Sek. vor der Polin. „Es wird immer enger“, so Wierer nach dem Rennen, und sprach damit die Gesamtwertung im Weltcup an. Zur Strecke meinte sie: „Es gibt so Punkte in der Strecke, wo es fast Wasserski ist, dann gibt es wieder eisige Stellen, man musste sich anpassen können. Die letzte Runde habe ich gemerkt, dass es sehr hart ging und ich bin froh, dass es noch zu Platz fünf gereicht hat“. Auch in der Massenstartwertung führt Dorothea Wierer noch knapp vor Tiril Eckhoff und wer am Ende die kleine Kristallkugel gewinnt, wird sich beim letzten Massenstart der Saison in Oslo entscheiden.
Am letzten Tag des Biathlon Weltcups in Nove Mesto na Morave, der nach einem Beschluss der tschechischen Staatsregierung ohne Zuschauerbeteiligung stattfinden musste, haben erstaunlich viele Biathlon-Fans den Weg durch die tschechischen Wälder zum umzäunten Wettkampfgelände gefunden. Sie bescherten den Athleten ein klein wenig Stimmung und feuerten die Läuferinnen und Läufer aus weiter Entfernung, aber deutlich hörbar an.
Ergebnis Massenstart Damen hier
Weltcup Gesamtstand Damen hier
Johannes Thingnes Boe gewinnt erneut
Nach dem Sieg im Sprint und mit der Staffel gewann der Norweger Johannes Thingnes Boe auch den Massenstart der Herren. Mit je einer Strafrunde bei den ersten drei Schießeinlagen belastet, blieb er im entscheidenden Schießen fehlerfrei, lief schnell an den in Führung liegenden Emilien Jacquelin heran und zog an ihm vorbei. Mit 15,1 Sek. Vorsprung kam er vor Jacquelin ins Ziel, der alle zwanzig Schüsse ins Ziel brachte. Die Norweger waren im Gegensatz zu den Franzosen offensichtlich mit ausgesprochen gutem Material ausgestattet, insbesondere in der ersten Runde liefen vier Norweger weit vor dem Rest des Feldes. Der Vorteil des besseren Materials relativierte sich im weiteren Verlauf des Rennens, dennoch sagte Johannes Thingnes Boe nach dem Rennen, dass das norwegische Wachsteam die Entscheidung herbei geführt hatte. „Heute war es mehr ein Wachstaktik-Kampf“, so J. T. Boe.
Arnd Peiffer wird Dritter
Arnd Peiffer behauptete sich in einem spannenden Dreikampf gegen Dmitry Pidruchnyi und Erlend Bjoentegaard und wurde mit 2,9 Sek. Vorsprung Dritter. „Es war extrem schwer, der Schnee war wahnsinnig stumpf und ich freue mich, dass ich mit nur einem Fehler durchgekommen bin“, so Arnd Peiffer nach dem Rennen. „Ich glaube wir waren heute ordentlich dabei und ich kann zufrieden sein. Ich habe trotz der Bedingungen, die mir nicht liegen, was daraus gemacht“. Während J. T. Boe und Emilien Jacquelin schon zur Schlussrunde aufbrachen, musste Arnd Peiffer in die Strafrunde abbiegen, aus der er nahezu gleichzeitig mit den beiden Norwegern Bjoentegaard und Christiansen zurück auf die Strecke kam. Im Verlauf der Schlussrunde ging Bjoentegaard kurz an Peiffer vorbei, der konterte und setzte sich auf den letzten Metern gegen seine Verfolger durch. Auch Johannes Kühn startete gut ins Rennen, setzte sich auf der dritten Runde sogar an die Spitze, verfehlte aber dann im Stehendanschlag zwei Mal zwei Scheiben. In den letzten beiden Runden war er im Bereich der Schnellsten und sicherte sich dadurch noch Rang zwölf. Benedikt Doll hatte ebenfalls vier Strafrunden im Gepäck und platzierte sich auf Rang 17. Große Mühen am Schießstand hatte Philipp Horn, der mit seiner Schießleistung in Nove Mesto nicht zufrieden sein kann. Auf insgesamt sechs Fehler im liegenden Anschlag folgte eine fehlerfreie Serie im Stehen und mit viel Risiko beim letzten Schießen kassierte er eine weitere Strafrunde. Am Ende kam er als 27. ins Ziel, knapp hinter dem Franzosen Anton Guigonnat, der zwanzig Treffer zu verzeichnen hatte.
Aus Österreich waren Simon Eder und Felix Leitner am Start. Mit vier bzw. drei Strafrunden kamen sie auf Rang 22 und 23 und direkt hinter ihnen der Chinese Fangming Cheng, der zum ersten Mal in einem Weltcup-Massenstart dabei war. Das sonst so starke französische Herrenteam konnte heute mit Ausnahme des zweitplatzierte Emilien Jacquelin nicht überzeugen. Offensichtlich hatten die französischen Skitechniker nicht die richtige Wahl getroffen. Martin Fourcade landete auf Rang 14 und in der Gesamtweltcupwertung ist J. T. Boe nun wieder hinter ihm auf Rang zwei platziert.
Ergebnis Massenstart Herren hier
Weltcup Gesamtstand Herren hier
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