Der Franzose Quentin Fillon-Maillet siegte vor heimischem Publikum in der Verfolgung der Herren beim Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand-Bornand. Deutsche Herren können sich im Vergleich zum Sprint deutlich steigern und Erik Lesser wird auf Rang zehn bester Deutscher. Fünf Deutsche für abschließenden Massenstart qualifziert.
Quentin Fillon-Maillet siegt vor heimischer Kulisse
Die französische Fahne schwenkend überquerte Quentin Fillon-Maillet die Ziellinie als Sieger der Verfolgung über 12,5 km. Der Franzose kam mit großem Vorsprung zum entscheidenden Schießen und ließ mit beachtlicher Nervenstärke in gutem Rhythmus eine Scheibe nach der anderen fallen, zeigte die Siegerfaust ins Publikum und verließ den Schießstand als der sichere Sieger. Auf der Schlussrunde musste er nicht mehr alles geben, da von seinen Verfolgern keine Gefahr mehr drohte. Er klatschte sich mit Betreuern ab und schnappte sich vor dem Zielkorridor noch eine französische Fahne. Unter stürmischem Beifall der vielen französischen Fans bescherte er seinem Team den ersten Sieg beim Heimweltcup in Annecy Le Grand-Bornand. Hinter ihm kämpften der Russe Eduard Latypov und der Norweger Vetle Sjastaad Christiansen um die Podestplätze, der schließlich im Fotofinish zugunsten Latypov entschieden wurde. Zwar neben dem Podest aber einen erneut hervorragenden vierten Rang sicherte sich Anton Smolski. Der 25jährige Weissrusse läuft bisher die beste Saison seiner Karriere und liegt in der Gesamtweltcupwertung auf Rang zehn. Der Sprintsieger Johannes Thingnes Boe kassierte gleich beim ersten Schießen zwei Runden, eine weitere folgte im dritten Schießen und mit einer Null zum Abschluss konnte er sich mit einer guten Schlussrunde noch auf Rang fünf verbessern vor seinem Teamkameraden Sturla Holm Laegreid.
Erik Lesser wird bester Deutscher
Ein einziger Fehlschuss im dritten Schießen verhinderte, dass Erik Lesser bei der Verfolgung von Annecy in einem Rennen die volle Olympianorm erfüllt. Auf Rang zehn wurde er bester Deutscher und zeigte sich wie schon im Sprint nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung. Insbesondere mit seiner letzten Runde im Sprint war er ziemlich unzufrieden und erklärte, dass er mit den beiden Trainern und mit den Technikern eine saubere Analyse durchführte. „Ich habe mir gesagt, das ist keine so schlechte Ausgangsposition, ich wollte die Top-6 machen,“ so Lesser nach dem Rennen, und weiter „es ist nicht mein Anspruch irgendwie in die Top-25 zu kommen, mein Anspruch ist da vorne rein zu laufen und heute so ein Ergebnis im Verfolger ist Balsam für die Seele“. Lesser sprach insofern auch an, dass derzeit im IBU-Cup von David Zobel und Lucas Fratzscher gute Ergebnisse gebracht werden und die nur darauf warten in den Weltcup nachzurücken.
Tadelloses erstes Schießen
Alle sechs Deutschen hatten sich mit unterschiedlich guten Ausgangspositionen für die Verfolgung qualifiziert und das erste Schießen absolvierten Philipp Nawrath, Erik Lesser, Benedikt Doll, Johannes Kühn, Philipp Horn und Roman Rees fehlerfrei. Im zweiten Anschlag gelang dies Nawrath, Kühn und Lesser erneut und beim ersten stehenden Anschlag hagelte es Strafrunden und das Feld sortierte sich neu. Lesser, Doll und Horn lieferten auch im letzten Schießen eine Null und während Erik Lesser auf der Schlussrunde noch den Franzosen Emilien Jacquelin ziehen lassen musste hat er mit Rang zehn die halbe Olympianorm erfüllt und kann die zweite Hälfte im abschließenden Massenstart klar machen. Philipp Nawrath hat sich nach zwei fehlerfreien Schießen im Liegen im Stehen jeweils einen Fehler geleistet und sich letztlich um drei Plätze, auf Rang 13, nach vorne verbessert. Um neun Plätze nach vorne arbeiten konnte sich Benedikt Doll, der zuletzt meinte, er könne eine Cassette aufnehmen und sie nach jedem Rennen abspielen, nachdem ihm immer die gleichen Fehler unterliefen. Nach zwei Strafrunden gab er auf der Schlussrunde alles, lief die schnellste Runde und sicherte sich mit Platz 15 die zweite Hälfte der Olympianorm. Damit kann er beruhigt in die Weihnachtspause gehen und in Oberhof und Ruhpolding befreit auflaufen. Auch Johannes Kühn kam mit zwei Nullern im Liegen hervorragend ins Rennen, jeweils zwei Extrarunden in den beiden Stehendanschlägen ließen nur Rang 24 zu. Philipp Horn kam auf Platz 28 ins Ziel und Roman Rees arbeitete sich um zehn Plätze nach vorne und wird als 37. geführt. „Das war ein guter Verfolger und ich denke dass die Jungs auch für den Massenstart gerüstet sind“, so Bernd Eisenbichler, Sportlicher Leiter Biathlon beim Deutschen Skiverband. Die Österreicher Simon Eder und Felix Leitner kommen auf die Ränge 21 und 22. Bester Schweizer wird einmal mehr Benjamin Weger, der nach einer Strafrunde von Rang 28 auf 16 läuft.
Ergebnis Verfolgung Herren Annecy Le Grand-Bornand
Das weitere Programm in Annecy Le Grand-Bornand
Bildergalerie
